Speaker 1: Die Zahl der Toten bei einem Hotelbrand in einem türkischen Skigebiet ist deutlich gestiegen. Inzwischen haben die Rettungskräfte nach offiziellen Angaben 66 Opfer geborgen. Das Feuer war im Restaurant des zwölfstöckigen Gebäudes ausgebrochen. Das Hotel Grand Kartal liegt im beliebten Skigebiet Kartalkaya in der Provinz Burlu im Nordwesten der Türkei. Und wir schalten jetzt zu meinem Kollegen Markus Rosch in Istanbul, der das Ganze für uns beobachtet. Wie ist denn im Moment der aktuelle Stand? Also 66 Tote waren es. Es wird aber offenbar damit gerechnet, dass die Zahl noch steigen wird.

Speaker 2: Ja, es ist eine unfassbare Tragöde. 66 Tote sind bestätigt, aber es gibt anscheinend noch Schwerverletzte und es gibt auch viele Verletzte. Man muss sagen, dieses Hotel, ein Luxushotel in einem sehr beliebten Skigebiet, es sind gerade Ferien in der Türkei, war voll belegt mit 230 Menschen. Dann ist der Alarm in der Nacht ausgebrochen, ist ein Feuer ausgebrochen, offenbar im vierten Stock. Die Menschen wurden vollkommen überrascht mitten in der Nacht. Es haben sich unbeschreibliche Szenen abgespielt. Die Menschen wollten aus ihren Zimmern flüchten, konnten das nicht. Manche haben sich abgeseiht aus ihren Zimmern und manche sind einfach aus dem Fenster gesprungen. Zwei kamen dabei ums Leben. Es hat sich eine unfassbare Tragöde heute in einem sehr beliebten Skirestaurant in der Türkei abgespielt.

Speaker 1: Weiß man denn auch schon Näheres zur Brandursache, Markus?

Speaker 2: Ja, das ist nicht ganz klar. Offenbar ist das Feuer in einem Restaurant ausgebrochen, im vierten Stock. Man weiß, dass dieses Hotel ein älteres Hotel war, Baujahr 1983, mit einer Holzfassade. Das Feuer hat sich relativ schnell ausgebreitet. Da dieses Hotel auch relativ hoch liegt, auf 2000 Meter, hat es natürlich lange gedauert. Eine Stunde, sagt man, bis die Feuerwehr da war und anfangen konnte, diesen Brand zu löschen. Es gibt viele Zeugenaussagen von Menschen vor Ort, auch in den sozialen Medien, die sagen, es gab keine Rauchmelder bzw. die Rauchmelder gingen nicht. Es gab keine Feuerlöscher und es gab auch keine Rettungstreppe. Das muss überprüft werden, aber die hohe Zahl der Toten sagt natürlich einiges über die Fluchtwege aus. Aber das wird jetzt sehr intensiv in den nächsten Tagen und Wochen untersucht werden.

Speaker 1: Ja, so keine Rauchmelder und so bei einem Hotel, was ja die Nacht 600 bis 1000 Euro kostet, ist ja schon ein großes Versäumnis gegen den Hotelbetreiber auch. Der Minister hat das ja wohl zurückgewiesen, der Bürgermeister. Hast du denn noch mehr dazu erfahren können? Also was sagen deine Quellen dazu?

Speaker 2: Also wir wissen, dass vier Personen verhaftet worden sind gerade. Und wir wissen auch, dass es einen Streit gibt und zwar zwischen dem Tourismusminister und dem Bürgermeister von Bolo. Der Tourismusminister sagt, dieses Hotel wurde zugelassen und 2021 und 2024 zertifiziert. Während der Bürgermeister sagt, da muss ja irgendwas schief gelaufen sein. Also es bahnt sich schon einen Streit an und der wird wie gesagt untersucht. Sechs Staatsanwälte sind anscheinend schon beauftragt worden, diesen Fall zu untersuchen. Die Menschen vor Ort sind natürlich wütend, vor allem die Betroffenen. Wie gesagt, es ist ein großes Skigebiet, 2000 Menschen. Es sind auch verschiedene Hotels verteilt und es sind auch ziemlich viele Videos schon in den sozialen Medien. Und die Menschen vor Ort erheben Anschuldigungen, dass nicht genug getan wurde.

Speaker 1: Wir bleiben also auch an diesem Thema weiter dran. Dankeschön für diese Information, Markus Röschwaters für uns in Istanbul.