Speaker 1: Er gilt als höchster Abschluss im deutschen Handwerk, der Meisterbrief. Doch viele schrecken mittlerweile vor der Ausbildung zurück, denn das Ganze kostet oft mehrere Tausend Euro. In Thüringen werden jährlich mehrere 100 Meisterprüfungen im Handwerk abgelegt, noch kostenpflichtig. Doch das könnte sich nach Plänen der neuen Landesregierung bald ändern.

Speaker 2: In der Landbäckerei Treibmann im thüringischen Gera gibt es Backkunst aus Meisterhand. Juniorchef Paul Treibmann hat seine Meisterausbildung vor sieben Jahren beendet und dafür noch um die 10.000 Euro investiert. Zwar hat einen Teil davon die Bäckerei zugeschossen und trotzdem habe es Mut gekostet, diesen Schritt zu gehen, erklärt Treibmann.

Speaker 3: Die Hürde ist sehr hoch für junge Leute, weil es ist schon ein Invest mit 10.000 Euro, mit Mitte 20. Das kann man nicht einfach so aus der eigenen Tasche bezahlen. Da muss man auch Glück haben, dass die eigene Firma das mitbezahlt. Wenn es dann Unterstützung vom Staat gibt, ist das auf jeden Fall eine tolle Sache.

Speaker 2: Genau das plant Thüringens Landesregierung. Die Koalitionäre von CDU, BSW und SPD diskutieren derzeit Modelle einer kostenfreien Meisterausbildung, damit sich mehr junge Menschen für das Handwerk und gegen eine akademische Ausbildung entscheiden. Mit rund 150.000 Beschäftigten zählen Handwerksbetriebe zu den wichtigsten Arbeitgebern im Freistaat. Aber ...

Speaker 4: Wir suchen händeringend Nachfolger. Und dieses Problem ist nur leistbar, wenn wir gute Fachkräfte haben und vor allem auch Meister haben.

Speaker 2: Mit Prämien wie dem Meisterbonus von 1.000 Euro hatte Thüringen schon in der Vergangenheit versucht, Fachkräfte im Land zu halten. Dort hoffen jetzt viele, dass die Pläne der Koalition zeitnah umgesetzt werden und es schon ab Sommer für erfolgreiche Meisterabsolventen eine volle Kostenerstattung geben wird.

Speaker 3: Untertitel der Amara.org-Community