Speaker 1: Schuldig in allen 34 Anklagepunkten, das hatten die Geschworenen im New Yorker Schweigegeldprozess gegen Donald Trump bereits im vergangenen Mai entschieden. Anderthalb Wochen vor seiner erneuten Vereidigung als US-Präsident ist nun das Strafmaß gegen ihn verkündet worden. Und das ist wohl eher symbolischer Natur. Denn strafrechtliche Konsequenzen haben die Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin für Trump nicht. Ein verurteilter Straftäter bleibt er aber trotzdem. Jan Koch in New York. Trump erhält also keine Strafe. Wie lautet die Begründung des Gerichts?

Speaker 2: Die Begründung hat der Richter hinter mir im Gericht vor gut einer Stunde verkündet. Er wollte eine Art Balance halten. Einerseits ganz klar zu machen, dass niemand in den USA über dem Gesetz steht. Auch kein ehemaliger, beziehungsweise kommender Präsident Trump. Das Urteil der geschworenen Jury aus dem letzten Jahr hat Gültigkeit. Das sollte das Amt des Präsidenten nicht zu sehr beschädigen. Und Trump keine allzu großen Steine in den Weg legen. Deswegen diese Vorbestrafung ohne richtige Strafe. Es gibt weder eine Geld- noch eine Haftstrafe, was normalerweise passieren würde.

Speaker 1: Trump wollte diese Strafmaßverkündung immer wieder verhindern. Jetzt kam sie heute doch. Was zeigt das?

Speaker 2: Das zeigt in diesem Fall, dass Trumps Einflussnahme, Trumps Macht endlich ist. Einige Posten im obersten Gerichtshof, den er angerufen hatte, hat er in seiner ersten Präsidentschaftszeit besetzt. Nach seinen Wünschen besetzt. Die haben nicht in seinem Sinne agiert. Seinen Anruf wurde abgelehnt. Allerdings muss man auch sagen, in der kommenden Präsidentschaft will Trump sehr klar Posten in FBI oder Justizministerium nach seinen Wünschen besetzen. Die werden dann in seinem Sinne agieren. In diesem Fall ist seine Einflussnahme endlich gewesen.