Speaker 1: Sie kämpfen weiter verzweifelt gegen die Flammen. Hunderte Feuerwehrleute sind rund um die US-Westküsten-Metropole Los Angeles im Dauereinsatz gegen die Großbrände. Ein Ende ist nicht in Sicht. Inzwischen gibt es mindestens 10 Todesopfer.

Speaker 2: Das Leben gerettet, sonst alles verloren. Nachdem das Feuer durchgezogen ist, kehren Anwohner dahin zurück, wo vor wenigen Tagen noch ihre Häuser standen. Alita Johnson hat von Kind an hier in Altadena gewohnt. Nichts kann dich auf dieses Ausmaß von Zerstörung vorbereiten. Für sowas gibt es keine Anleitung und kein Ratgeberbuch. Die Flammen fressen sich unaufhörlich weiter und gefährden die nächsten Wohngebiete. Zwar konnten zwei Brände eingedämmt werden, doch die Feuerwehr muss auf eine neu entstandene Feuerfront reagieren, das sogenannte Kenneth Fire. Wegen der starken Rauchentwicklung ist die Luftqualität schlecht. Schulen bleiben geschlossen. Mehr als 180.000 Menschen müssen zeitweise ihre Häuser verlassen. Im Kongresszentrum von Pasadena wurde eine Notunterkunft eingerichtet. Sie hat bereits zum zweiten Mal ihr Haus verloren. Ich bin wieder wie ein Floh, springe von hier nach dort. Was wird nun morgen mit mir geschehen? Es ist eine Kulisse wie nach einem Bombenabwurf. Verwüstung, soweit das Auge reicht. Nach Angaben der Feuerwehr sind bislang etwa 10.000 Gebäude zerstört worden. Entschädigung ist nicht garantiert. Wegen der Risiken haben Versicherungsunternehmen etwa 2,8 Mio. Feuerversicherungen in Kalifornien nicht verlängert.

Speaker 1: Die Schäden durch die Feuer sind für uns hier kaum vorstellbar. Der Vergleich zweier Satellitenbilder verdeutlicht das ganze Ausmaß. Hier sieht man den Pacific Coast Highway entlang der Küste Malibus vor der Brandkatastrophe. Und hier das selbe Gebiet, nachdem die Feuerwalze sich ihren Weg gebahnt hat. Der Gesamtschaden wird schon jetzt auf umgerechnet 140 Mrd. Euro geschätzt. Gudrun Engel ist für uns in Malibu, also genau an dem Ort, wo diese Satellitenbilder aufgenommen wurden. Es ist kurz nach 5 Uhr morgens. Der Tag beginnt so langsam. Was erleben Sie heute vor Ort?

Speaker 3: Wir sind genau an der Stelle, wo hier direkt die Abbruchkante ist. Wir hören den Pacific. Die Wellen kommen nur wenige Meter von hier an. Deswegen sind die Menschen, die hier ihre Häuser hatten, von denen man nur noch die Ruinen sieht, diejenigen gewesen, die gesagt haben, sie verlassen das Gebiet nicht. Das Wasser ist so nah, da kann eigentlich nichts passieren. Aber das Feuer ist mit so einer Wucht hier den Hang runtergekommen, dass z.B. der Mann, der in dem Gebäude hinter mir gelebt hat, das nicht überlebt hat. Er wurde gestern tot hier geborgen. Wir haben mittlerweile 10 bestätigte Todesopfer. Und jetzt ist es so, dass die Leichenspürhunde in allen Gebieten unterwegs sind, weil die Leichenspürhunde zerstört ist,

Speaker 1: um zu gucken, ob es weitere Opfer gibt. Jetzt wird auch eine erste finanzielle Bilanz gezogen. Wie groß sind die Sachschäden?

Speaker 3: Das Hauptproblem ist, dass nicht ganz klar ist, wer überhaupt versichert ist und wer nicht versichert ist. Es gibt erste Schätzungen, die sagen, dass die Schäden sich auf eine Summe im Moment von etwa zwischen 135 und 150 Mrd. Dollar bewegen. Hauptproblem ist aber, dass die 5 großen Versicherer sich aus Kalifornien schon lange zurückgezogen haben und sagen, weil hier sowas so häufig vorkommt, versichern sie hier gar nicht mehr.