Speaker 1: Und inzwischen stehen oder hängen ja die ersten Wahlplakate der Parteien. Für die Helfer stellt dieser Wahlkampf eine ebenso große Herausforderung dar. Er ist also extrem kurz. Und da gibt es noch das Winterwetter. Das lädt ja nicht viele dazu ein, Stunden an einem Wahlkampfstand zu verbringen. Also suchen die Parteien nach anderen Wegen, potenzielle Wähler anzusprechen. Hier ein Beispiel aus Leverkusen.

Speaker 2: Nicht jede Tür öffnet sich für Joshua Kraski. Aber hier hat er Erfolg.

Speaker 3: Hallo, nicht erschrecken. Ich bin der Joshua Kraski, ich komme von der CDU. Die Frau, bei der er gerade geklingelt hat,

Speaker 2: hat früher oft CDU gewählt, beim letzten Mal nicht mehr. Die persönliche Ansprache an der Haustür, das scheint ihr aber zu gefallen. Ich finde das gut, was Sie hier gerade machen.

Speaker 3: Das freut mich.

Speaker 2: Glauben Sie, das hat jetzt geholfen? Glauben Sie, dass Sie die Frau dazu bringen können, wieder CDU zu wählen?

Speaker 3: Ja, weil Politik muss ansprechbar sein. Und ich glaube, wenn die Menschen eben nicht nur auf dem Flyer Politik erleben, sondern als Menschen und merken, dass wir ja Menschen sind, die für Menschen kämpfen, dann schafft das Vertrauen. Und ich glaube, das bringt was.

Speaker 2: Ein Wahlkampf im Schnee. Ungewöhnlich für Joshua Kraski und seine Kollegen von der Leverkusener CDU. Die Tage kürzer, das Wetter oft schlecht.

Speaker 3: Man kommt nicht so leicht ins Gespräch. Wenn es regnet oder so, ist so ein Winterwahlkampf schon eine Herausforderung. Gerade auch deshalb, weil die Menschen weniger draußen sind. Also bei den anderen Wahlkämpfen haben wir die Menschen auf der Straße in Angriff genommen und mit ihnen diskutiert.

Speaker 2: Und das geht natürlich jetzt schwieriger. Auch das Plakatieren fällt mit kalten Fingern nicht ganz leicht. Bei der FDP in Leverkusen bereiten sie ihre Wahlplakate gestern Abend deshalb besonders gründlich vor.

Speaker 4: Wenn die jetzt schon auf einer Seite zu sind, kann man die einfach unten um die Laterne so rumstellen. Und dann muss man die nur noch auf einer Seite zumachen. Es geht einfach schneller an der Laterne. Und hier ist es wärmer als draußen.

Speaker 2: Plakate aufhängen, eine Wissenschaft für sich. Mit Regeln, die in jeder Stadt anders sind. In Leverkusen gilt z.B. nur ein Plakat pro Laterne. Als Kreisvorsitzende der FDP will Petra Franke dafür sorgen, dass sich ihre Leute an die Regeln halten.

Speaker 4: Wenn wir irgendwo an einem Verkehrszeichen hängen oder in der Kreuzung oder im Kreisverkehr, das ist echt teuer. Und außerdem ist es mir unangenehm.

Speaker 2: Kurz nach 15 Uhr heute Nachmittag. Ab jetzt ist das Plakatieren in Leverkusen erlaubt. Die FDP versucht, sich die besten Laternen zu sichern. Die Konkurrenz ist nicht weit, der Umgang bleibt freundlich. Diese attraktive Laterne haben sich die Grünen geschnappt. Vor einer großen Kreuzung.

Speaker 5: Der Weg geht an einer vielbefahrenen Straße lang. Da dachten wir, hier ist es perfekt, kann man gut aufstellen. An der Ampel wartet man, strategisch gut positioniert.

Speaker 2: Niklas Baumbach hängt gerade zum 1. Mal selbst ein Wahlplakat auf. Er ist erst seit wenigen Monaten Grünen-Mitglied.

Speaker 5: Es war absehbar, dass die Neuwahlen kommen. Da habe ich gesagt, ich möchte jetzt was bewegen. Die Kommunalwahlen in NRW kommen auch noch mit dazu. Das war für mich der perfekte Zeitpunkt, einzutreten. Jetzt aktiv für die Grünen und für die Werte, die ich auch vertrete, zu kämpfen.

Speaker 2: Die Motivation ist groß. Vielleicht auch deshalb, weil der Wahlkampf diesmal nicht nur besonders kalt, sondern auch besonders kurz ist. Noch 6 Wochen lang müssen die Parteien alles geben.

Speaker 5: Untertitel der Amara.org-Community