Gewalttat in Aschaffenburg und nahende Bundestagswahl
Diskussion über eine Gewalttat in Aschaffenburg und die bevorstehende Bundestagswahl sowie Verbrauchertricks im Supermarkt.
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Gewalttat in Aschaffenburg Noch ein Monat bis zur Bundestagswahl Mogelpackungen im Supermarkt
Added on 01/27/2025
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Speaker 1: ARD Gewalttat in Aschaffenburg – was wir bisher wissen.

Speaker 2: Noch ein Monat bis zur Wahl – wie laufen die Vorbereitungen?

Speaker 1: Mogelpackungen im Supermarkt – mit welchen Tricks arbeiten die Hersteller?

Speaker 3: 15 Minuten – der Tagesschau-Podcast am Morgen.

Speaker 2: Guten Morgen am Donnerstag, 23. Januar. Hier sind Julia Barth und Moritz Zachow.

Speaker 1: Guten Morgen.

Speaker 2: Und wegen einer Tat, die gestern gegen Mittag passiert ist, schauen wir zuerst nach Aschaffenburg in Bayern.

Speaker 1: Ja, da hat ein 28-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan in einem Park wohl eine Kindergartengruppe gezielt mit einem Messer angegriffen. Zwei Menschen sind dabei getötet worden. Darunter war ein zweijähriger Junge, marokkanischer Abstammung war der und ein 41 Jahre alter Mann, der offenbar als Fußgänger in dem Park unterwegs war und so wie es aussieht, hat er die Tat mitbekommen, ist dann dazwischen gegangen, ziemlich mutig, um die Kinder zu schützen und hat dafür dann eben selber mit dem Leben bezahlt. Drei weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, darunter sind ein Mann, eine Frau und ein kleines Mädchen aus Syrien. Das hat viele Menschen in Aschaffenburg sehr beschäftigt. Es ist wirklich bedrückend und beängstigend.

Speaker 4: Also es ist schon sehr traurig, man traut sich auch gar nicht mehr auf die Straßen. Ich muss ganz ehrlich sagen, es macht mir einfach Angst.

Speaker 5: Schlimm ist natürlich wieder, dass ein Kind dabei ist. Wenn man selber Kinder hat oder Enkel hat, man denkt, was macht man in Zukunft, wie geht man damit um?

Speaker 6: Das besorgt einen natürlich schon, weil es ist sehr nah am Wohnort, es ist mitten in der Stadt und es verwundert einen natürlich schon, dass sowas am helllichten Tag auch passiert und dann auch noch ein Kind involviert ist, das trifft einen schon sehr.

Speaker 2: Ja, die Aschaffenburger fühlen da wirklich mit und der Tatverdächtige hatte noch versucht zu Fuß über Gleise zu flüchten, es sind ihm dann aber ein paar Menschen hinterhergelaufen, Stichwort Zivilcourage. Ja, auch da wieder, ne? Total, ja. Und deswegen konnte die Polizei den Mann dann auch nach wenigen Minuten festnehmen. Jetzt müssen wir sagen, wieder eine Messertat, bei der Menschen gestorben sind und da gibt es auch wieder zwei Ebenen, über die wir sprechen wollen. Tatverdächtig ist nämlich ein Asylbewerber, der eigentlich hätte ausreisen müssen und die andere Ebene, der Tatverdächtige war offenbar psychisch krank.

Speaker 1: Der Mann war in psychiatrischer Behandlung und er ist auch schon mindestens dreimal mit Gewalttaten aufgefallen. Wurde dann immer wieder behandelt, das hat der bayerische Innenminister gestern gesagt, danach aber dann eben auch wieder entlassen, dass der Mann ein islamistisches Motiv gehabt haben könnte. Darauf gibt es gerade keine Hinweise.

Speaker 2: Jetzt sind psychische Erkrankungen ja schon häufig Hintergrund von Gewalttaten gewesen, bei denen dann leider auch Menschen getötet wurden. Und der Psychologe und Migrationsexperte Ahmad Mansur, der spricht sich deswegen dafür aus, ein Register zu erstellen, in dem psychisch kranke Gewalttäter erfasst werden. Und da hat er nochmal betont, dass es einfach auch eine Gefahr für die Öffentlichkeit ist, betroffene Zuwanderer nicht entsprechend zu betreuen.

Speaker 7: Suchen Sie mal in Berlin oder in Frankfurt einen Psychologen, da werden Sie monatelang warten. Und dann ein Psychologe, der eine Fremdsprache spricht, ist nochmal schwieriger. Und dazu müssen wir die grundsätzliche Frage stellen, wie viel können wir gut aufnehmen und gut integrieren pro Jahr und welche Leute sind einfach nur Zahlen, die zu uns kommen und dann im Stich gelassen werden in diese Gesellschaft und von denen geht dann auch Gefahr für die anderen.

Speaker 1: Und der zweite Punkt, über den wir sprechen wollen, ist die Tatsache, dass dieser tatverdächtige Afghane eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen. Du hast es ja eben schon gesagt, er war aufgefordert auszureisen, weil er sein Asylverfahren abgebrochen hat, also er selber. Und er hat auch selber gesagt, dass er ausreisen will. Daraufhin hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge den Mann dann aufgefordert, sich beim afghanischen Generalkonsulat die nötigen Papiere zu besorgen. Das hat er aber offenbar nicht gemacht, auch weil er noch in psychiatrischer Behandlung war.

Speaker 2: Jetzt ist natürlich immer die Frage, ob man von einem Behördenversagen sprechen kann. Das ist noch zu früh, da müssen wir noch abwarten, was die Ermittlungen ergeben. Bundeskanzler Scholz hat gestern jedenfalls noch die Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei ins Kanzleramt beordert und mit ihnen über mögliche Konsequenzen beraten. Aber was dabei rausgekommen ist, das wissen wir Stand heute Morgen 5 Uhr noch nicht.

Speaker 1: Was wir wissen, ist, dass die Tat gestern direkt wieder politisch aufgegriffen wurde. Klar, es ist Bundestagswahlkampf, da ist das natürlich ein Thema, was viele nochmal extra beschäftigt. Die AfD hat gestern Abend vor Ort in Aschaffenburg auch eine Kundgebung organisiert und die Parteichefin Alice Weidel hat nochmal gefordert, dass ausreisepflichtige Migranten konsequent abgeschoben werden müssten. CDU-Chef Friedrich Merz ist nicht ganz so weit gegangen, er hat eher allgemein gesagt, dass seine Partei Recht und Ordnung wiederherstellen wird nach der Bundestagswahl. Und Olaf Scholz, der Kanzler, der hat sich ziemlich deutlich bei Instagram geäußert. Er hat da geschrieben, ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen von Tätern, die eigentlich zu uns gekommen sind, um hier Schutz zu finden.

Speaker 2: Eine wirklich schlimme Tat. Heute ist in Aschaffenburg deswegen auch ein Trauergottesdienst geplant und es wurde auch ein Krisentelefon eingerichtet.

Speaker 1: Es ist Wahlkampf, haben wir gerade schon angesprochen und der geht langsam in den Endspurt, denn heute auf den Tag genau, in einem Monat ist Bundestagswahl am 23. Februar, früher als geplant. Den Grund dafür kennt ihr. Wir wollen darüber sprechen, wie gut wir, aber auch die Kommunen vorbereitet sind. Noch einen Monat Zeit heißt ja, man könnte sich so langsam mal Gedanken darüber machen, für welche Partei man seine Stimme abgeben will. Ich finde es dieses Mal so schwer wie lange nicht, mich da zu entscheiden, muss ich ehrlich sagen.

Speaker 2: Ja, geht mir ähnlich, wobei ich mich dann aber auch am Ende festgelegt habe, aber ich habe mit vielen Menschen gesprochen, denen es ähnlich geht, die vielleicht auch nochmal den Wahl-O-Maten bemühen. Da bist du auf jeden Fall und die anderen auch nicht allein. Wir haben mal ein paar Stimmen aus Münster eingefangen.

Speaker 5: Ich werde wählen. Ich habe mich noch nicht genau entschieden. Ich weiß aber auf jeden Fall, wenn ich nicht wählen werde.

Speaker 8: Ich habe mich noch nicht ganz entschieden, aber ich bin auch motiviert. Ich werde auf jeden Fall wählen gehen.

Speaker 9: Oh, schwierig. Motiviert irgendwie, ja, aber es ist auch bei dem Ergebnis, was rauskommen wird, irgendwie nicht so, könnte nicht so schön werden.

Speaker 10: Eher Frust als Lust, weil man sich nicht so entscheiden kann. Es kommt ja nichts Neues auf den Tisch, so ungefähr, wo man jetzt sagen könnte, yes, das ist es.

Speaker 2: Es trifft übrigens so ziemlich das, was Wahlforscher dazu bei der letzten Bundestagswahl ermittelt haben. Der Wille hinzugehen, der ist auf jeden Fall da. 2021 haben mehr als drei Viertel der Wahlberechtigten mitgemacht. Aber wo sie dann am Ende ihr Kreuz machen, das entscheiden viele spontan.

Speaker 1: Auch dazu haben wir ein paar Zahlen. Jeder Zweite hat sich damals eben genau in diesen letzten vier Wochen vor der Wahl erst entschieden und jeder fünfte Urnenwähler, also 20 Prozent derer, die ihre Stimme am Wahlsonntag im Wahllokal abgeben, haben sich sogar erst an dem Tag selber entschieden.

Speaker 2: Boah, krass. Das ist wohl auch ein bisschen abhängig davon, wie alt die Menschen sind. Ältere Menschen legen sich eher früh fest, jüngere eher spät, zeigen die Statistiken. Und das liegt wohl daran, dass junge Menschen seltener eine Partei haben, die sie sowieso immer wählen und die so die ganze Bandbreite der Meinung abdeckt. Da gibt es einfach nicht mehr so die klassischen Stammwähler.

Speaker 1: Laut ARD Deutschland Trend von Infratest sind bei dieser Wahl Menschen auch deshalb unentschlossen, weil sie weder von den Kandidaten noch von den Inhalten einer bestimmten Partei so richtig überzeugt sind und eher so mehreren Parteien ein bisschen was abgewinnen können.

Speaker 2: Es lohnt sich auf jeden Fall, sich Gedanken darüber zu machen und hinzugehen. Denn mit dieser Wahl entscheiden wir ja auch mit darüber, wer dann die nächste Bundesregierung stellt. Und damit entscheiden wir über unsere Zukunft und die Weichen in Deutschland.

Speaker 1: Ja, bitte geht wählen, sage ich deswegen auch immer wieder ganz gerne. Es gibt auch ein paar Kommunen, die da noch ein bisschen nachhelfen wollen. Duisburg zum Beispiel, da ist die Wahlbeteiligung traditionell ziemlich niedrig. Die schenken Freibier aus an alle, die am 15. Februar ihre Briefwahlunterlagen persönlich im Rathaus abgeben. Die Aktion gab es auch schon bei der Europawahl. Da hat das Freibier allerdings nicht so richtig was gebracht.

Speaker 2: Ich muss in Hannover wählen, oder? Oder könnte ich auch nach Duisburg fahren?

Speaker 1: Ich glaube, das sehen die Regularien nicht vor.

Speaker 2: Naja, wo es mit dem Interesse gerade ziemlich gut zu klappen scheint, das ist bei den Wahlhelfern. Die brauchen die Kommunen ja, um am Wahltag dann auch alle Stimmen einzusammeln. Und viele Kommunen sagen, da haben sich echt viele Menschen gemeldet, die dabei sein wollen.

Speaker 1: Ja, das sind die Menschen, die in den Wahllokalen sitzen und auch die Stimmzettel ausgeben, Namenslisten abhaken. Die stellen auch die Wahlurnen auf und sorgen eben dafür, dass alles ordentlich abläuft. Und um das den Leuten schmackhaft zu machen, zahlt zum Beispiel die Stadt Dortmund deutlich mehr Aufwandsentschädigung dieses Mal. Da gibt es jetzt 100 Euro für alle, die da mit unterstützen und vielleicht auch deshalb wohl schon mehr als genug Anfragen.

Speaker 2: In Thüringen gibt es dieses Mal auch eine Rekordzahl an Bewerbern. Da wollen viele bei der Wahl mithelfen und auch in Mecklenburg-Vorpommern und in Hessen. Da sieht es in vielen Kommunen so aus, als ob sie jetzt schon genug Wahlhelfer zusammen haben. Bei ein paar Kommunen natürlich. Die suchen noch. Das ist ja auch normal bei der Zeit, die wir jetzt noch haben.

Speaker 1: Ja, für euch noch ein Datum, das ihr euch merken könnt. Neben dem 23. Februar, wenn die Wahl stattfindet, bis zum 2. Februar sollen alle Wahlberechtigten im Land ihre Wahlbenachrichtigung im Briefkasten haben. 59 Millionen Menschen sind das insgesamt. Wenn ihr Briefwahl machen wollt, müsst ihr darauf aber nicht warten. Haben wir euch in unserer Folge vom 9. Januar schon ausführlich erklärt, was es dieses Mal bei der Briefwahl zu beachten gibt. Ist ja zeitlich alles ein bisschen knapper als sonst.

Speaker 2: Wie ist es denn bei euch? Also falls ihr euch noch nicht entschieden habt, dann haben

Speaker 1: wir da was für euch. Eine kleine Entscheidungshilfe könnten unsere 15 Minuten Spezialfolgen zur Bundestagswahl sein. Samstag geht's los mit der ersten von vier. Da nimmt sich Annika mal das Thema bezahlbares Wohnen vor. Und du hast ja auch schon eine Folge in der Mache, oder?

Speaker 2: Ja, ich schaue mir an, wie es um unsere Arbeitsplätze in Deutschland eigentlich so steht und habe da unter anderem mit Angestellten aus der Stahlbranche gesprochen. Sehr spannende Gespräche. Und dann haben wir uns noch angeguckt, wie realistisch es eigentlich ist, diese Wahlversprechen der Parteien. Vielleicht hilft euch das ja auch nochmal, bei der Wahl euer Kreuz zu setzen.

Speaker 1: In der EU stammt inzwischen fast die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. 47 Prozent der Elektrizität wurden im vergangenen Jahr aus Solar, Windkraft und Co. gewonnen. Weitere 24 Prozent aus Kernenergie. Damit war der Anteil fossiler Energien wie zum Beispiel Kohle am Strommix in der EU so klein wie noch nie.

Speaker 2: Im Norden von Los Angeles ist ein weiteres Feuer ausgebrochen. 19.000 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Einsatzkräfte versuchen am Boden und mit Löschflugzeugen das Feuer einzudämmen, das vom Wind angefacht wird. Das betroffene Gebiet liegt nur rund 64 Kilometer nördlich von den heftigen Feuern, die jetzt ja nun schon die dritte Woche in Folge brennen.

Speaker 1: Und die britischen Inseln, die bereiten sich auf einen schweren Sturm vor. Für die kommende Nacht erwarten Meteorologen ein schweres Orkanfeld. Das kommt vom Atlantik und bringt Böen von zum Teil mehr als 200 Stundenkilometern mit, die da auf die irische Küste treffen könnten. Erst im Dezember hatte ein Orkan in Irland und Großbritannien große Schäden und Stromausfälle verursacht. Jetzt kommen wir zu einem echten Aufreger-Thema, also mir geht das zumindest so. Wenn ich im Supermarkt lese, neuer Inhalt, dann werde ich inzwischen schon direkt skeptisch, weil das ja meistens bedeutet, die Verpackung ist gleich groß, kostet auch dasselbe, aber es ist halt einfach weniger drin.

Speaker 2: Ja, kann ich total nachvollziehen, das Gefühl. Das tricksen ja auch immer mal wieder die Hersteller, um dann so versteckt die Preise zu erhöhen. Ein anderer Trick ist ja zum Beispiel die neue Rezeptur. Auch da solltet ihr skeptisch werden, denn wenn es schlecht läuft, dann wurden einfach hochwertigere Zutaten durch billigere ersetzt. Ihr zahlt aber das Gleiche bei der neuen Rezeptur.

Speaker 1: Und um das mal einem Beispiel ganz konkret zu machen, im Granini Trinkgenuss Orange sind jetzt weniger Orangen drin, dafür aber mehr Zuckerwasser. Das kostet natürlich weniger als die Orangen und zusätzlich hat Granini dann auch noch den Preis für den Saft erhöht, also wenn man es denn noch Saft nennen kann.

Speaker 2: Pah, ganz schön dreist. Deshalb gab es dafür jetzt auch den Negativpreis, die Mogelpackung des Jahres.

Speaker 1: Ja, jetzt nicht unbedingt einen Preis, den man sich in die Vitrine stellen möchte, aber einer, mit dem die Verbraucherzentrale eben auf solche Dreistigkeiten aufmerksam machen will und uns damit auch nochmal zeigt, es lohnt sich genau hinzuschauen.

Speaker 2: Das ist auch bei einem Produkt so, dass bei der Mogelpackung des Jahres auf Platz zwei gelandet ist. Das ist ein Tomatengewürzsalz der Marke Lebensbaum. Da sind inzwischen 80 Gramm in einer Packung statt 150 Gramm, die es vorher waren und obwohl jetzt nur noch fast die Hälfte drin ist, wurde der Preis um einen Euro erhöht. Wenn man das jetzt mal ausrechnet, am Ende zahlt der Kunde 150 Prozent mehr für dieses Bio-Gewürzsalz.

Speaker 1: Immerhin hat dieser Hersteller jetzt angekündigt, dass er ab Mitte des Jahres wieder mehr in die Dose packen will, da hat die Auszeichnung also was gebracht, aber in der Regel machen die Hersteller leider genau gar nichts und setzen drauf, dass es nach einer Weile vielleicht einfach niemandem mehr auffällt oder es zumindest niemanden mehr stört.

Speaker 2: Jetzt müssen wir nochmal dazu sagen, viele Rohstoffe, die sind ja auch teurer geworden, deshalb kann man den Unternehmen jetzt nicht immer grundsätzlich vorwerfen, dass sie ihre Produkte auch teurer verkaufen. Das gilt zum Beispiel auch für Orangen, für die muss eben zum Beispiel Granini dann auch mehr bezahlen. Deshalb vermutlich auch die veränderte Rezeptur mit mehr Zuckerwasser. Aber das sollte man den Menschen dann ja wenigstens auch irgendwie mitteilen und bei Granini trinken Janusz sagt die Verbraucherzentrale, man kann an der Verpackung nicht erkennen, dass da weniger Orange drin steckt. Da ist keinerlei Hinweis in die Richtung zu finden und deshalb auch Mogelpackung.

Speaker 1: Und die Verbraucherzentrale sagt auch, oft sind die Preissteigerungen unverhältnismäßig hoch, wenn man es mal mit dem vergleicht, was die Zutaten tatsächlich mehr kosten. Und weil dieses Mogeln mittlerweile bei vielen Lebensmitteln, die wir im Supermarkt einkaufen, Methode hat, gibt es da inzwischen auch zwei Fachbegriffe für, die Shrinkflation, also Shrink vom englischen Begriff verschrumpfen. Da spricht man von beim Beispiel gleiche Verpackung weniger, also geschrumpfter Inhalt. Das Wort habt ihr vielleicht schon mal gehört und dann gibt es noch die Skimflation. Die Vokabel war mir persönlich neu.

Speaker 2: Ich habe die beide auch noch nicht gehört, muss ich sagen. Also Skim kommt auch aus dem Englischen, kann man sich ja denken, heißt so viel wie knausern oder einsparen und beschreibt dann eigentlich ganz gut unser Granini Beispiel, dass gestiegene Produktionskosten ausgeglichen werden, indem die Qualität der Zutaten verringert wird. Und beides kritisiert die Verbraucherzentrale halt deshalb, weil da der Preis versteckt erhöht wird.

Speaker 1: Was ich deshalb inzwischen übrigens immer mache beim Einkaufen und was einem echt manchmal die Augen öffnen kann, inzwischen steht ja am Regal auch immer dran, was der Preis pro Kilo oder pro Liter ist. Das finde ich eigentlich ganz gut, weil dann hat man zumindest eine ganz gute Dimension und kriegt es vielleicht dann auch eher mit, wenn einem so eine heimliche Preiserhöhung untergejubelt wird. Zumindest kann man damit besser vergleichen.

Speaker 2: Total, mache ich bei meinen Tomaten auch immer, die ich kaufe, die schmecken aber in der Regel auch häufig schlechter.

Speaker 1: Ja, wobei die Tomaten, die gehen auch ganz schön ins Geld inzwischen.

Speaker 2: Jetzt wären wir ja nicht in Deutschland, wenn es nicht ein Gesetz gäbe, das sowas eigentlich verhindern sollte. Also diese versteckten Preiserhöhungen bei uns sind nämlich auch verpackunggesetzlich geregelt und zwar im Achtung-Mess-und-Eich-Gesetz. Das verbietet eigentlich Verpackungen, die mehr Inhalt vorgaukeln, aber wie bei jeder Vorschrift finden sich natürlich auch hier Schlupflöcher. In diesem Gesetz steht nämlich nicht genau drin, was das konkret bedeutet. Also wie muss das Verhältnis zwischen Verpackung und Inhalt sein? Es gibt da nur einen Anhaltswert, dass nicht mehr als 30 Prozent Luft in der Verpackung sein dürfen. Also da ist dann viel Spielraum.

Speaker 1: Und deshalb fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband auch, dass Hersteller mit Hinweisen auf der Verpackung eben klar machen müssen, wenn sich die Zusammensetzung oder die Menge bei einem Produkt geändert hat.

Speaker 2: Egal, ob mit viel Luft oder mit viel Inhalt in der Verpackung, wir wünschen euch heute einen, Achtung, erfüllten Tag. Oh, das hast du schön gedichtet, Moritz. Wir freuen uns natürlich, wenn ihr morgen wieder mit uns dabei seid.

Speaker 1: Das machen wir. Bis dahin. Macht's gut.

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