Speaker 1: Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Wie geht's den freigelassenen Geiseln?
Speaker 2: Ab heute ist Donald Trump wieder US-Präsident. Was wird er als erstes machen und wer kommt zur Amtseinführung?
Speaker 1: Und Eltern haben Lieblingskinder. Das zeigt eine neue Studie.
Speaker 3: 15 Minuten, der Tagesschau-Podcast am Morgen.
Speaker 2: Einen schönen guten Morgen. Heute ist Montag, der 20. Januar und wir sind schon wieder da. Magdalena Bienart und ich, Uli Spinrath.
Speaker 1: Guten Morgen auch von mir, ihr Lieben. Ihr findet uns ja in der ARD-Audiothek und auch überall da, wo es noch so Podcasts gibt.
Speaker 2: Ja, so klang das gestern, als die ersten israelischen Geiseln von der Terrororganisation Hamas freigelassen worden sind. Also nach diesem Waffenruhendeal, den die Terrororganisation Hamas und Israel abgeschlossen haben. Was man da hört, sind einfach nur Tränen des Glücks. Drei junge Frauen sind nämlich wieder zurück bei ihren Familien. Romy, Emily und Doron heißen die Frauen.
Speaker 1: Ja, sehr bewegend. Alle drei Mitte 20, Anfang 30. Romy ist damals am 7. Oktober 2023 vom Nova Musikfestival verschleppt worden, als die Hamas Israel angegriffen, überfallen hat. Die beiden anderen aus ihren Häusern in einem Kibbutz, also diesen kleinen Siedlungen. Und was das Nachhausekommen für die Angehörigen bedeutet, nach 15 Monaten des Bangens, das wird deutlich. Endlich die Liebe meines Lebens, sagt Romys Vater, als er sie in die Arme schließt.
Speaker 2: Und Israel hat sich auch an die Vereinbarungen des Deals gehalten und heute Nacht 90 Palästinenser aus dem Gefängnis entlassen. Die meisten davon sollen Frauen und Minderjährige sein. Was genau sie gemacht haben, sollen es unklar. Teilweise sollen es wohl Terroristen sein, die Anschläge durchgeführt haben. Aber auch Menschen, die keine schweren Straftaten begangen haben und sogar einige, die ohne Gerichtsverfahren inhaftiert worden sind. Insgesamt geht es bei dem Deal ja um 33 israelische Geiseln und 1900 palästinensische Häftlinge. Also dieser Austausch jetzt war erst der Anfang.
Speaker 1: Neben dem Austausch der Gefangenen und Geiseln ist vor allem eines wichtig, die Waffenruhe hält. Also zumindest jetzt stand 5 Uhr Montagmorgen und das sorgt auch dafür, dass viele, viele Menschen in ihre Häuser im Gazastreifen zurückkehren können, die sie ja aus Angst vor israelischen Luftangriffen verlassen hatten.
Speaker 4: Ich bin voller Freude. Dieses Gefühl ist toll. Wir fühlen die Erschöpfung nicht. Ich bin 55 Jahre alt und ich renne, damit ich mein Haus sehen kann.
Speaker 2: Es ist unfassbares Leid, dass die Menschen im Gazastreifen erleben. Fast zwei Millionen sind auf der Flucht. Teilweise leben sie ja in Zeltstätten, in Flüchtlingslagern und kämpfen dort wirklich um ihr Überleben. Mehrere Säuglinge sind auch schon in den Zelten in letzter Zeit erfroren.
Speaker 1: Ja und Teil des Deals zwischen Israel und der Hamas ist deshalb auch, Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Und die Weltgesundheitsorganisation will die medizinische Versorgung ausbauen, solange nicht gekämpft wird.
Speaker 2: Am kommenden Samstag sollen dann weitere israelische Geiseln freigelassen werden. Es werden insgesamt 33, aber das wären dann immer noch nicht alle. Es sollen dann immer noch über 60 in den Händen der Hamas sein. So ganz genau weiß Israel das nicht, weil unklar ist, ob alle wirklich noch leben.
Speaker 1: Aber es ist eben die Hoffnung, an die sich die Angehörigen klammern.
Speaker 4: Es ist kein perfekter Deal, weil er nicht für alle Geiseln gilt in dieser Phase. Wir alle wissen, es ist der beste Deal, den wir kriegen konnten. Deshalb unterstützen die meisten Angehörigen dieses Abkommen, erwarten aber auch, dass es endlich ein Ende in Sicht ist.
Speaker 3: Unsere Kurznachrichten
Speaker 2: In Los Angeles rüstet sich die Feuerwehr für neue Waldbrände. Der US-Wetterdienst hat davor gewarnt, dass die gefährlichen Starkwinde zurückkehren und die eingedämmten Brände wieder entfachen. Von heute bis morgen wird ein extremes Feuerwetter erwartet.
Speaker 1: Der Club der Superreichen wird immer größer. Nach Berechnungen der Hilfsorganisation Oxfam gab es im letzten Jahr weltweit 204 neue Milliardäre. Die meisten Superreichen leben in den USA, China, Indien und Deutschland. Gleichzeitig ist laut Oxfam die Zahl der hungernden Menschen angestiegen.
Speaker 2: Der Hamburger SV hat sich nach den Attacken seiner Anhänger auf Kölner Fußballfans entschuldigt. Er will auch persönlichen Kontakt zu möglichen Opfern aufnehmen. Vor dem Spiel Hamburg gegen Köln am Samstag hatten mehr als 150, teils vermummte HSV-Fans in St. Pauli feiernde Köln-Anhänger angegriffen. Videos davon kursieren im Internet.
Speaker 1: Deutschlands Handballer sind in der Vorrunde der Weltmeisterschaft Gruppensieger geworden. Gegen Tschechien gab es gestern Abend den dritten Sieg in Folge. In der Hauptrunde trifft das Team am Dienstag dann auf den Titelverteidiger und Olympiasieger Dänemark. So und noch ein Thema bewegt heute die ganze Welt. Es findet die offizielle Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident statt. Und was da zu erwarten ist, nicht nur heute Abend, sondern auch politisch, da schauen wir jetzt mal drauf.
Speaker 2: Wer wie gehört live dabei sein will, bei uns ist es dann 18 Uhr in den USA mittags um 12 und verschiedene Sender übertragen das. Das wird ja ein Ärawechsel, kann man schon sagen. Es beginnt eine neue Zeitrechnung, also politisch gesehen. Allein wenn man sich mal anguckt, wen Trump da alles so eingeladen hat heute. Klar, sein Buddy Elon Musk, reichster Mensch der Welt und inzwischen sein enger Berater, Amazon-Gründer Jeff Bezos, Meta-Chef Mark Zuckerberg und auch den TikTok-Chef hat er eingeladen.
Speaker 1: Also Stichwort TikTok, da gucken wir auch gleich noch genauer drauf. Und der noch amtierende Präsident Joe Biden ist natürlich auch da, genauso wie Barack Obama. Michelle Obama hat allerdings abgesagt aus Gründen. Und interessant, aus Deutschland kommen wohl der Co-Vorsitzende der AfD, Tino Chrupalla und AfD-Fraktionsvize Beatrix von Storch und auch die CDU schickten Vertreter.
Speaker 2: Normalerweise findet diese Amtseinführung ja immer draußen statt. In Washington ist es aber gerade so richtig eisig kalt und deshalb hat man gesagt, dass die Veranstaltung ausnahmsweise im Kapitol und eben nicht draußen vorm Kapitol stattfinden wird. Also zumindest ist das die offizielle Begründung. Vielleicht spielt ja auch die Sicherheit so eine gewisse Rolle. Trump wurde ja schon mal angeschossen. Insgesamt sind 125.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.
Speaker 1: Wahnsinn, ja. Also wie geht es weiter, wenn seine Vereidigung über die Bühne gegangen ist? Verschiedene Szenarien hat Trump ja schon angekündigt. Unter anderem dieses Zitat, die größte Abschiebeaktion in der Geschichte der USA. Es soll ab morgen eine Woche lang Razzien geben. Das ist die sogenannte Operation Safeguard, beginnt morgen angeblich in Chicago, berichtet unter anderem die New York Times und beruft sich auf Informationen aus Sicherheitskreisen.
Speaker 2: Und das Ziel dieser Razzien ist, überall im Land auf die Suche nach illegalen Einwanderern gehen, um Menschen zu finden, die eben keine Aufenthaltsgenehmigung haben und die sollen dann festgenommen und abgeschoben werden. Trump hat selbst aber bisher nicht offiziell gesagt, dass das wirklich alles ab morgen schon passieren soll.
Speaker 1: Dann werfen wir einen Blick auf TikTok. Da gab es einen großen Streit zwischen den USA und China. TikTok ist ja Teil einer chinesischen Firma und amerikanische Politiker haben gesagt, über die App spioniert doch der chinesische Staat uns US-Bürger aus. Und deshalb wollen sie, dass das Unternehmen, das TikTok besitzt, diese Plattform verkauft. Und tatsächlich war dann auch die App gestern mal für zwölf Stunden gesperrt in den USA. Inzwischen läuft sie wohl wieder. Und Trump hatte auch im Wahlkampf schon gesagt, wenn ihr mich wählt, dann bleibt TikTok.
Speaker 2: Ja und gucken wir uns auch noch mal kurz an, was Trump mit den Zöllen vorhat. Er hat ja schon angekündigt, sofort bei Amtsantritt höhere Zölle auf Waren aus dem Ausland zu erheben. Und das hat dann oder hätte auf die Wirtschaft auch bei uns in Deutschland Auswirkungen.
Speaker 1: Die USA sind natürlich ein sehr wichtiger Handelspartner der deutschen Industrie. Also da wird man auch heute noch genau drauf gucken, ob Trump die Zölle aber wirklich schon ab heute beziehungsweise morgen dann erheben wird, wissen wir bisher nicht genau. Vor kurzem hat ein Wirtschaftsforschungsinstitut errechnet, dass durch einen Zollkrieg in Deutschland etwa 300.000 Jobs verloren gehen könnten.
Speaker 2: Also da kommt einiges auf uns und die ganze Welt zu mit der Amtsanführung von Donald Trump. Welche konkreten Auswirkungen das am Ende dann hat, muss man erstmal abwarten. Viele Menschen aus der Welt der Wirtschaft und der Politik sind aber auf jeden Fall beunruhigt. Ganz einfach auch deswegen, weil Donald Trump so schwer einzuschätzen ist und gefühlt jede Woche eine neue Meinung hat und man nicht so genau weiß, was macht er jetzt.
Speaker 1: Allerdings. Beobachter befürchten auch, dass er Wege findet, die Demokratie in den USA auszuhebeln. Also das heißt, mehr Macht für ihn und weniger für den Kongress und die einzelnen Bundesstaaten. Das befürchtet zum Beispiel auch der deutsche Botschafter in den USA, Andreas Michaelis. Er hat auch einen Brief an das Außenministerium darüber geschrieben, wo er davor warnt, dass die Medien ihrer Unabhängigkeit beraubt werden würden und große Tech-Unternehmen mit Regierungsgewalt erhalten würden. Also ob ihn er damit meint, können wir uns ja denken.
Speaker 2: Jeder, der Geschwister hat, wird diese Frage kennen. Werden alle Kinder einer Familie gleich behandelt? Dem sind zwei US-amerikanische Psychologen aus Utah mal nachgegangen, dieser Frage. Und ich als quasi-Sandwich-Kind würde natürlich sofort sagen, auf gar keinen Fall wird man gleich behandelt.
Speaker 1: Wie kann man ein quasi-Sandwich-Kind sein?
Speaker 2: Ich habe einen älteren Bruder und eine Zwillingsschwester, die aber sieben Minuten jünger ist. Also ich würde mich natürlich als Sandwich-Kind bezeichnen. Aber vielleicht auch nur quasi.
Speaker 1: Was immer benachteiligt ist, ist klar.
Speaker 2: Absolut.
Speaker 1: So ist das. Es heißt ja, ältere Geschwister sind verantwortungsbewusster, jüngere hingegen risikofreudiger und Achtung, Uli, Sandwich-Kinder haben besonders kooperative Persönlichkeiten, würde ich unterschreiben. Ich wiederum als Mutter von zwei Kindern mit einem größeren Altersabstand sage natürlich auch direkt, na klar, behandle ich das jüngere Kind anders, ist doch logisch. Ja, es wird vielleicht auch hier und da bevorzugt behandelt, merke ich aber selber.
Speaker 2: Immerhin Einsicht ist der erste Schlüssel zur Verbesserung. Egal, ob man selbst schon Kinder hat, so wie du, so wie ich oder mit Geschwistern aufgewachsen ist. Ich glaube, da hat jeder sofort Gefühle zu diesem Thema, was auch spannend ist. Es spielt offenbar eine Rolle, ob es um Töchter oder Söhne geht und an welcher Stelle die Kinder in der Geschwisterfreien Folge stehen und auch welche Charaktereigenschaften sie haben.
Speaker 1: Seit Jahrzehnten wissen Forschende, dass Ungleichbehandlungen von Eltern bei Kindern wirklich dauerhafte Folgen hinterlassen können. Und diese elterliche Ungleichbehandlung hat das Forscherteam jetzt genauer untersucht. Die haben insgesamt Daten von knapp 20.000 Menschen untersucht, also sowohl von Kindern als auch Eltern. Und diese Daten kamen zu zwei Dritteln aus den USA, zu einem Drittel aus Kanada und Westeuropa.
Speaker 2: Und die Forschenden sind sich danach sicher, die Daten haben eine Aussagekraft für die sogenannte westliche Welt, also auch für Eltern-Kind-Beziehungen bei uns in Deutschland. Ein paar der zentralen Erkenntnisse teilen wir mit euch und wahrscheinlich ploppt hier und da bei euch wie bei mir auf, ach ja krass, das kenne ich irgendwoher.
Speaker 1: Erster Punkt, Töchter werden von beiden Elternteilen, von Müttern und Vätern tendenziell eher bevorzugt als Söhne. Aber interessant dabei, viele Kinder haben die Unterschiede bei der Behandlung der Geschlechter gar nicht gemerkt.
Speaker 2: Nee, aber den Eltern waren die bewusst, so wie bei dir ja auch, du merkst es. Die Forscher meinen, die Eltern haben ihre Kinder wahrscheinlich nicht offensichtlich und generell ungleich behandelt, aber sind dann vielleicht eben doch in bestimmten Situationen mit den Söhnen strenger umgegangen.
Speaker 1: Und auch die Reihenfolge spielt eine Rolle, also ist man erstgeborener Nesthäkchen- oder Sandwich-Kind. Dabei werden ältere Kinder in bestimmten Dingen bevorzugt, in anderen dann aber, ja,
Speaker 2: jüngere. Ja, ein konkretes Beispiel mal, wenn es um die allgemeine Behandlung und um die Verteilung von Geld und anderen Ressourcen geht, dann werden eher jüngere Kinder bevorzugt, aber andererseits werden ältere Kinder auch nicht so stark von ihren Eltern kontrolliert. Sie haben also mehr Freiheiten.
Speaker 1: Ja, gucken wir mal kurz, was heißt dieses Bevorzugen jetzt überhaupt, also woran macht sich das fest? Die Forschenden haben das in fünf Aspekten der Erziehung untersucht, und zwar in der allgemeinen Behandlung der Kinder, in Lob und Zuspruch, beziehungsweise Kritik.
Speaker 2: Aber auch in der Verteilung von Geld und anderen objektiven Werten und in Kontrolle, also wie stark die Kinder kontrolliert werden, beziehungsweise wie viele Freiheiten sie haben.
Speaker 1: Ja, und wenig überraschend vielleicht die Erkenntnis der Forscher, Eltern sollten ihr Verhalten den Kindern erklären, damit es keine Missverständnisse gibt und sich natürlich alle Kinder gleich geliebt und unterstützt fühlen.
Speaker 2: Selbstverständlich. Die Wissenschaftler schreiben, in vergangenen Studien sei festgestellt worden, dass weniger begünstigte Kinder zu negativen Entwicklungen neigen, wie zum Beispiel einer schlechteren psychischen Gesundheit oder mehr problematischen Verhalten und schlechteren familiären Beziehungen. Das klingt ja absolut nachvollziehbar.
Speaker 1: Total. Die Studie sagt aber leider gar nichts darüber aus, was jetzt die konkreten Gründe für eine eventuelle Bevorzugung sind. Wir haben euch ja am Freitag hier gefragt, welche Farben eure Autos so haben, weil wir haben erzählt, dass wir Deutschen vor allem in Grau, Silber und Schwarz und Weiß unterwegs sind. Und wir haben eine schöne Mail von Katja Schönheit bekommen, toller Name Katja. Sie hat geschrieben, ich bin Team bunte Autos, habe aber das Problem, dass man die als Jahres- oder Gebrauchtwagen kaum bekommt. Da muss man halt nehmen, was da ist. Mein aktuelles Auto ist daher nur Dunkelblau. Das vorherige war Idaho Grün. Idaho Grün, eine sehr schöne Farbe, ich habe die direkt gegoogelt. Das fand man dann auf jedem großen Parkplatz, schreibt sie. Und eigentlich wollte sie immer Persepolis Gelb haben, hat es aber als Gebrauchtwagen leider nie gefunden. Aber Katja möchte, dass Autos wieder bunter werden.
Speaker 2: Ja, und Christian Schnarr hat geschrieben, nach mehreren grauen bzw. schwarzen Autos hat nun unser Familienauto die Farbe Eisberggrün und schimmert in der Sonne in vielen Facetten. Wir können nur sagen, mehr Mut zur Farbe.
Speaker 1: Das klingt auch gut auf jeden Fall, gerade vor allem jetzt mit Blick auf diesen tristen grauen Monat und Montag, mehr Mut zur Farbe.
Speaker 2: Morgen ist ein neuer Tag, dann ist nämlich schon wieder Dienstag und dann sind wir auch wieder für euch da. Und bis dahin sagen wir, macht's gut.
Speaker 1: Auf Wiederhören.
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