Klimawandel verschärft Brände in Kalifornien
Experten bestätigen, dass extreme Wetterlagen durch den Klimawandel die Brände in Kalifornien verschärfen. Regen bleibt vorerst aus, Trockenheit dominiert.
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Klimawandel spielt entscheidende Rolle bei Bränden in Kalifornien
Added on 01/27/2025
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Speaker 1: Extreme Trockenheit und starker Wind, diese Umstände sind es wohl im Wesentlichen, die zu den massiven Bränden führen. Fragen dazu an Stefan Lapps in unserer Wetterredaktion in Frankfurt am Main. Kann man sagen, Stefan, dass wohl der Klimawandel hauptursächlich ist für das, was gerade in Los Angeles passiert?

Speaker 2: Ja, definitiv, Gerrit. Also den Klimawandel, den muss man hier absolut in Betracht ziehen, denn die Problematik, die ist eben, dass durch die Klimaerwärmung die Wetterlagen deutlich länger anhalten, als wir das zum Beispiel noch vor 20, 30 oder 40 Jahren beobachtet haben. Das erleben wir einerseits in Mitteleuropa auch immer wieder, aber eben jetzt momentan in Richtung Kalifornien zum Beispiel, wir haben ein sehr beständiges Hochdruckgebiet, das dort jetzt schon seit einer ganzen Weile unterwegs ist und das wird auch dort in den nächsten Tagen noch bleiben. Und Hochdruckgebiet bedeutet eben Trockenheit, trockene Luft, eher Sonnenschein. Momentan am Rande des Hochs eben ziemlich viel Wind. Wir haben das in dem Beitrag gerade eben schon gehört, der Wind wird zumindest jetzt in den nächsten Tagen mal ein bisschen nachlassen, aber eben diese Beständigkeit der Wetterlagen, dass wir mal Hochdruckgebiete haben, die mehrere Wochen, ungünstigenfalls sogar Monate am Stück wetterbestimmend sind. Dadurch, dass der Jetstream, also das sogenannte Starkwind band in großen Höhen, was die Tiefdruckgebiete bei uns auf der Nordhalbkugel von West nach Ost über die Kontinente ziehen lässt, der ist eben schwächer geworden und dadurch haben es eben mit diesen langanhaltenden Wetterlagen zu tun. Also ja, der Klimawandel spielt hier eine ganz entscheidende Rolle.

Speaker 1: Wie kann das Wetter vor Ort denn die Brandsituation einerseits verschärfen oder vielleicht auch, worauf natürlich alle hoffen, entspannen? Verschärfen

Speaker 2: einerseits dadurch, dass wir es mit reichlich Wind zu tun haben. Das ist vor allem heute noch gegeben. Am Rande des Hochs haben wir es wirklich mit sehr viel Wind zu tun. Starke stürmische Böen fachen die Feuer immer wieder an und transportieren sie natürlich weiter. Die Luft ist auch generell sehr trocken, auch das ist nicht gerade günstig. Etwas Beruhigung kommt jetzt in die nächsten Tagen rein, insofern, als dass sich das Hoch dann mal mehr oder weniger zentral über die Feuerregion setzt. Das bedeutet, dann haben wir wenig Wind, dann wird zumindest dadurch mal kein weiteres Feuer großartig in irgendeine Richtung weitergeweht. Aber was ganz entscheidend fehlt, ist Wasser, sprich Regen. Und ich habe mir mal die Vorhersagemodelle angeschaut für die nächste Zeit. Das Hochdruckgebiet bleibt erst einmal wetterbestimmend. Wahrscheinlich, und da gucken wir natürlich auch schon wieder in einen Bereich, der sehr weit in der Zukunft ist, erst in anderthalb, zwei Wochen deuten erste Vorhersagemodelle überhaupt mal Tiefdruckgebiete an, die in diese Region vorankommen und Regen bringen können. Also, was Linderung in puncto Regen angeht, da müssen wir uns wirklich noch eine ganze Weile gedulden.

Speaker 1: It never rains in Southern California. Das ist ja sogar schon in der Musik behandelt worden, dieses Thema. Aber diese ungewöhnliche Hochdrucklage, von der du gesprochen hast, ist ja eigentlich sinnbildlich für Kalifornien. Man sagt, da scheint eigentlich immer die Sonne. Aber wäre jetzt eigentlich die Jahreszeit,

Speaker 2: wo es eigentlich regnen müsste? Exakt, ganz genau. Das ist der Punkt. Wir sind momentan in der sogenannten Regenzeit dort. Januar, Februar, auch Teile des Dezembers und Teile des März gehören auch noch zur Regenzeit dazu. Das sind die nassesten Monate im ganzen Jahr und wir haben es in dem Beitrag vorhin schon gehört, es hat seit neun Monaten in der Region kaum bis gar nicht geregnet. Dementsprechend hat sich dort eine immense Trockenheit angesammelt und dadurch, dass es nicht regnet, das ist natürlich auch fürs Grundwasser schlecht. Also, die Trockenheit, die wird erst mal weitergehen. Ja, und wenn jetzt in den nächsten Wochen auch großartig Regen ausbleibt, wovon jetzt zumindest in den nächsten ein bis anderthalb Wochen erst einmal auszugehen ist, dann wird sich natürlich die ganze Trockenheit und die Situation noch eher weiter verschärfen. Und das deutet dann natürlich auch auf

Speaker 1: eine schwere Brandgefährdung im Sommer hin, wenn dann jetzt nicht das Wasser

Speaker 2: kommt, was eigentlich kommen müsste. Ganz genau. Es sei denn, die Wetterlage sollte sich dann zum Sommer hin umstellen, dass dann, so wie wir das beispielsweise im vergangenen Sommer in Mitteleuropa erlebt haben, da sind immer wieder Tiefdruckgebiete über uns hin weggezogen, haben bei uns reichlich Regen gebracht, uns einen eher nassen Sommer beschert. Sollte sich die Wetterlage dahingehend gestalten, dass dann tatsächlich auch die Westküste der USA dann mal mehr Tiefdruckeinfluss bekommt, wäre das gut. Aber so weit kann momentan halt noch niemand schauen.

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