Speaker 1: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.
Speaker 2: Heute im Studio Thorsten Schröder. Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau. Aufgeheizte Stimmung vor dem Fußball-Zweitliga-Derby in Hamburg im vergangenen Jahr. Doch wer zahlt für die Sicherheit bei solchen Fußballspielen? Auf diese Frage hat heute das Bundesverfassungsgericht eine Antwort gegeben. Bisher mussten allein die Steuerzahler die Kosten für Polizeieinsätze im Profifußball tragen. Nun ist klar, dass den Vereinen oder der Deutschen Fußballliga mehr Kosten in Rechnung gestellt werden können, die bei sogenannten Hochrisikospielen anfallen.
Speaker 3: Der Anlass ein Hochrisikospiel. Rund um die Partie Werder Bremen gegen den Hamburger SV 2015 waren nicht wie üblich 1 bis 200, sondern fast 1000 Polizisten im Einsatz. Die Mehrkosten von rund 400.000 Euro stellte das Land Bremen der Deutschen Fußballliga als Veranstalter in Rechnung. Das sei in einem Fall wie hier erlaubt und verstoße nicht gegen das Grundgesetz, entschied das Bundesverfassungsgericht.
Speaker 4: Die Verfassung kennt keinen allgemeinen Grundsatz, nach dem die polizeiliche Gefahrenvorsorge durchgängig kostenfrei zur Verfügung gestellt und ausschließlich aus dem Steueraufkommen finanziert werden müsste.
Speaker 3: Das Hochrisikospiel und die zusätzlichen Polizeikräfte stünden in direktem Zusammenhang, so die Richterinnen und Richter. Der kommerzielle Veranstalter profitiere ganz konkret von diesem Polizeieinsatz. Bremen fühlt sich vom Urteil bestätigt.
Speaker 5: Viele Rechtsfragen, die für uns Neuland gewesen sind, sind in unserem Sinne beantwortet worden. Insofern ist das ein sehr schöner Tag.
Speaker 3: Bezahlen soll die Polizeikosten am Ende der Verein Werder Bremen. Die DFL hatte die Kosten weitergegeben.
Speaker 6: Tut uns weh und wir werden jetzt im Ligaverband, und das ist meine Erwartungshaltung, werden wir Diskussionen führen müssen. Und zwar Diskussionen darum, dass Werder Bremen hier nicht alleinig die Zeche zahlen darf.
Speaker 3: Man befürchte einen Nachteil im Wettbewerb mit den anderen Vereinen. Klar ist nun, die Länder dürfen die DFL und die Vereine an den Mehrkosten für Hochrisikospiele beteiligen. Sie müssen das aber nicht. Die spannende Frage ist daher, werden nun andere Bundesländer dem Beispiel aus Bremen folgen? Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Hamburg und das Saarland können sich eine Kostenbeteiligung vorstellen. Meist verbunden mit dem Wunsch, am besten gemeinsam eine bundeseinheitliche Lösung zu finden.
Speaker 2: Nur noch in Schutzkleidung dürfen Mitarbeiter auf die Höfe, um Tiere zu füttern oder zu untersuchen. Die Sorge in und um Brandenburg ist groß, dass sich die Maul- und Klauenseuche weiter ausbreitet. Am Freitag war ein Ausbruch in Höno in Brandenburg entdeckt worden. Drei Kilometer um den Betrieb gilt nun eine Schutzzone. In einem Radius von zehn Kilometern eine Überwachungszone. In beiden gelten verschiedene Auflagen. So dürfen etwa Stroh oder Milch nicht mehr transportiert werden. Landwirte fürchten vor allem wirtschaftliche Folgen. Über 30.000 Liter, 33.000 Liter.
Speaker 7: So viel Milch musste Landwirt Vincent Overmaars heute wieder entsorgen. Denn sie könnte mit dem Virus kontaminiert sein. Auch wenn es auf seinem Hof keinen Infektionsfall gab, er liegt in der sogenannten Überwachungszone. Ein Zehn-Kilometer-Radius rund um die Fundstelle im brandenburgischen Höno. Hier wurde am Freitag die Maul- und Klauenseuche bei drei toten Wasserbüffeln nachgewiesen. Als Sicherheitsmaßnahme töteten die Behörden auch die verbliebenen Tiere. Sowie 170 Schweine auf einem benachbarten Hof. Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts untersuchen seitdem das Virus. Es kommt wahrscheinlich aus dem Raum Türkei-Iran. Laut Brandenburger Landwirtschaftsministerium sind alle weiteren Proben bislang negativ. Dennoch gilt bis einschließlich morgen in Brandenburg ein generelles Verbot für Tiertransporte. Denn die Maul- und Klauenseuche ist für Tiere hoch ansteckend. Betroffen sind vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Das Virus überlebt Monate bis Jahre lang in getrocknetem Zustand. Es ist für Menschen ungefährlich, aber sie können es als Wirt auf Tiere übertragen. Großbritannien hat den Import von Rindern, Schweinen und Schafen aus Deutschland verboten. Südkorea und Mexiko das Importieren von Schweinefleisch. Und niederländische Betriebe nehmen keine deutschen Kälber mehr ab. All das hat finanzielle Folgen.
Speaker 8: Der Adrenalinspiegel der gesamten Tierhaltung in Deutschland und auch der mit der Tierhaltung assoziierten Lebensmittelwirtschaft ist extrem. Weil durch die Beschränkungen, die man im Handel hat, enorme Auswirkungen da sind.
Speaker 7: Das Friedrich-Loeffler-Institut rechnet mit einem wirtschaftlichen Schaden im hohen dreistelligen Millionenbereich. Mindestens. Milchbauer Vincent Overmaas beklagt, aktuell verliere er jeden Tag bis zu 18.000 Euro Umsatz.
Speaker 2: Der Fraktionsvorstand der Grünen hat den Vorschlag von Wirtschaftsminister Habeck verteidigt, Krankenkassenbeiträge auf Höhe Kapitaleinkünfte zu erheben. Habeck bekräftigte, mit den Sozialbeiträgen sollten nicht nur Arbeitseinkommen belastet werden. Er nannte aber auch heute keine Zahl, ab welcher Höhe Kapitaleinkünfte herangezogen werden sollten. Bei den anderen Parteien stößt das überwiegend auf Ablehnung.
Speaker 1: Der erste Gehaltszettel im neuen Jahr wird es zeigen. Höhere Abzüge etwa für die Krankenversicherung. Eine Brutto-Netto-Debatte mitten im Wahlkampf hat er nun gestartet. Der grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck fordert Sozialabgaben, auch auf Kapitalerträge, also etwa Aktien oder Zinsgewinne.
Speaker 9: Ich persönlich finde, dass diejenigen, die große Einkommen haben, weil sie Geld für sich arbeiten lassen, sich beteiligen sollen an der Finanzierung des Sozialsystems. Darum geht es doch.
Speaker 1: Kleinsparer wolle man nicht treffen, genaue Freibeträge nennen die Grünen aber nicht. FDP-Chef Lindner sieht das als Angriff auf Millionensparer. Auch CSU-Chef Söder lehnt das ab. Doch wie die Sozialbeiträge stabil halten, im Wahlprogramm verweist die Union auf Einsparungen durch mehr Effizienz. Aber der Arbeitnehmerflügel der Union CDA fordert durchaus eine Beitragspflicht auf Einkünfte aus Kapital, Mieten und Selbstständigkeit. Die SPD hat ein ganz anderes Rezept. Kanzler Scholz will Privatversicherte stärker heranziehen.
Speaker 10: Dass zum Beispiel nicht nur diejenigen in der ersetzlichen Krankenkasse denjenigen Unterstützung gewährleisten, die ein geringes Einkommen haben, aber trotzdem die ganze gute Krankenversorgung haben müssen.
Speaker 1: Die Sozialabgaben sind 2025 angestiegen auf 41,9 Prozent des Bruttogehalts. Laut Studien könnten sie in den kommenden zehn Jahren sogar auf rund 45 bis 51 Prozent steigen, wenn nicht massiv gegengesteuert wird. Man werde kaum drum herumkommen, über neue Einnahmen fürs Sozialsystem nachzudenken, sagen Finanzexperten.
Speaker 11: Nichts zu tun würde bedeuten, hinzunehmen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Unternehmen zukünftig stärker belastet werden. Also eine Alternative wäre sonst noch, Beiträge stabil zu halten, dafür dann aber Leistungen zu kürzen.
Speaker 1: Krankenversicherung, Pflege, Rente bezahlbar machen. Eine der größten Herausforderungen für die kommende Regierung.
Speaker 2: In der Ukraine wird es für die Soldaten immer schwerer, die Frontlinie im Osten des Landes zu verteidigen. In den vergangenen Monaten verloren sie so viel Gelände an die russischen Angreifer, wie noch nie seit Kriegsbeginn. In dieser Situation ist Bundesverteidigungsminister Pistorius heute nach Kiew gereist, um dem Land anhaltende Unterstützungen zuzusagen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Bundesregierung noch vor der Wahl weitere Hilfen für die Ukraine auf den Weg bringen kann. Einen Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine vermutet die NATO auch bei mehreren Vorfällen in der Ostsee. Am Meeresboden wurden Datenleitungen und ein Stromkabel von verdächtigen Schiffen beschädigt, hinter denen Russland vermutet wird. Deshalb will die NATO nun den Schutz vor Sabotage verstärken. Das war Thema eines Ministertreffens in Helsinki. Teilgenommen haben die acht Mitgliedstaaten, die an der Ostsee liegen. Es war das erste NATO-Treffen in Finnland, seit das Land vor knapp zwei Jahren der Allianz beigetreten ist.
Speaker 12: Die IGLS wird weiter in einem finnischen Hafen bei Helsinki festgehalten. Der Öltanker hatte Ende Dezember mehrere Unterseekabel in der Ostsee zerstört. Absichtlich, glauben finnische Ermittler. Nur wenige Kilometer weiter verabreden sie auch deshalb mehr NATO-Präsenz. Die Staats- und Regierungschefs der Ostsee an Rheiner wollen ihre Infrastruktur so besser schützen. Auch Deutschland will die Marine schicken.
Speaker 13: Natürlich können Angriffe auf die Infrastruktur, die irgendwie in unseren Ländern stattfinden, nicht ignoriert werden und sind eine ernsthafte Gefahr.
Speaker 12: Mehr Marineschiffe, mehr U-Boote, mehr Unterwasser-Drohnen. Das werde abschrecken, glaubt NATO-Generalsekretär Rutte. Ich sage jetzt nicht, wie viele Schiffe wir schicken. Die Menge kann wöchentlich variieren und wir wollen den Gegner nicht klüger machen, als er ohnehin schon ist. Doch wie weit darf die NATO in der Ostsee gehen? Diese Frage sorgte in Helsinki für Diskussionen. Denn die Schiffe, die der russischen Schattenflotte zugerechnet werden, fahren in internationalen Gewässern und dürfen nicht einfach überprüft werden. Im Fall Igel S. konnte Finnland im eigenen Hoheitsgebiet schnell reagieren. Und doch bleibe es schwierig, die Täter zu überführen. Es spielt keine Rolle, wer dahinter steckt und warum.
Speaker 14: Die Konsequenzen sind immer Zerstörung.
Speaker 12: Mehr Präsenz, mehr Abschreckung. Daran waren sich die Staats- und Regierungschefinnen und Chefs hier in Helsinki schnell einig. Doch eine flächendeckende Überwachung der Ostsee ist nicht möglich und das wissen sie auch. Insbesondere Gastgeber Finnland mahnt, realistisch zu bleiben. Sabotage werde sich auch in Zukunft nicht völlig vermeiden lassen. Europa müsse daran arbeiten, nicht nur von wenigen Strom- und Internetkabeln abhängig zu sein.
Speaker 2: Nach mehr als einem Jahr Krieg im Gazastreifen steht eine Waffenruhe möglicherweise kurz bevor. Im Golfemirat Katar laufen derzeit indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Medienberichten zufolge ist zunächst eine Feuerpause von 42 Tagen geplant. Von den verbliebenen 98 Geiseln in der Gewalt der Hamas könnten in einem ersten Schritt 33 Menschen freikommen, im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen. Es war eine hitzige Sitzung heute im US-Senat. Pete Hexet stellte sich dort den Fragen der Senatoren. Er ist als Verteidigungsminister im neuen Kabinett von Donald Trump vorgesehen. Der Senat muss ihn aber noch bestätigen. Mehrere Demokraten sprachen Hexet heute ab, für das Amt geeignet zu sein. Ihm werden unter anderem Alkoholmissbrauch und sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Hexet wies das als Verleumdungskampagne zurück. In den Waldbrandgebieten um die US-Metropole Los Angeles ist ein weiteres Feuer nordwestlich der Stadt ausgebrochen. Sorgen bereiten den Feuerwehrleuten zudem Warnungen vor neuen Orkanwinden. Die Einsatzkräfte wurden nochmals verstärkt. Fast 90.000 Menschen dürfen weiter nicht in Gefahrenzonen zurückkehren. Für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete kündigten Californiens Regierung sowie Präsident Biden Hilfe an. Unterstützung in Millionenhöhe kommt auch von Filmstudios, Sportteams und Privatleuten. In einem stillgelegten Goldminenschacht in Südafrika sitzen seit zwei Monaten hunderte Bergleute tief unter der Erde fest. Erst jetzt hat eine Rettungsaktion begonnen. Bislang wurden nach Behördenangaben 82 Arbeiter aus der Mine nahe der Stadt Dillfontein, südwestlich von Johannesburg, befreit. Zudem wurden die Leichen von 36 Bergleuten geborgen. Illegaler Bergbau ist in Südafrika weit verbreitet. Viele Menschen suchen in stillgelegten Industrieminen nach wertvollen Ruhstoffen. Bilderbuchwetter bei der Ankunft in Frankreich. Nach fast 65 Tagen allein auf hoher See erreichte der Franzose Charlie Dallin heute Morgen als erster das Ziel der Vendée Globe, der wichtigsten Solo-Segelregatta der Welt. Niemand war zuvor so schnell wie er auf den rund 45.000 Kilometern rund um die Erde. Von Frankreich aus ging es zunächst Richtung Süden, vorbei an Südafrika und dann entlang der Antarktis mit sicherem Abstand zum Eis, weiter Richtung Südamerika und dann wieder nach Norden und zurück ins französische Les Sables d'Olonne.
Speaker 15: Was ein Triumph für Charlie Dallin. In Rekordzeit einmal um die Welt. Nach 64 Tagen, 19 Stunden und 22 Minuten ist die Einsamkeit vorbei. Das war eine Gefühlsexplosion in meinem Kopf. Was für eine Freude, endlich ins Ziel zu kommen. Der außergewöhnlichste Moment in meiner Karriere. Ein Moment für die Ewigkeit. Pünktlich zum Sonnenaufgang überquert Dallin als erster die Ziellinie und das nach einem dominanten Rennen, bei dem er auch Glück mit den Wetterbedingungen hatte, vor allem aber sein seglerisches Können einsetzte. Immer fest im Blick seinen ärgsten Konkurrenten Johann Richomm. Ein Zweikampf mitten auf dem Ozean, den Dallin am Ende für sich entscheidet. Und der deutsche Boris Herrmann? Der liegt aktuell auf Rang 10, hat heute Nacht den Äquator überquert. Erwartete Ankunftszeit im französischen Les Sables d'Olonne Mitte nächster Woche.
Speaker 2: Und nun die Wettervorhersage für morgen, Mittwoch, den 15. Januar.
Speaker 16: Mildere, feuchtere Luft strömt zu uns nach Deutschland. Daher regnet oder nieselt es in der Nacht vor allem in der Mitte und im Osten gebietsweise. Später im Süden, in Bayern, ist immer öfter Schnee dabei. Vorsicht wegen Glätte durch gefrierenden Regen. Am Tag ist es meist wolkig, in höheren Lagen auch neblig. Im Süden und Osten noch etwas Regen oder Schnee, örtlich noch Glätte. In der Nacht in der Nordhälfte 6 bis 0 Grad, im Süden bis zu minus 11 Grad. Am Tag 0 Grad im Südosten plus 8 Grad an der Nordsee. Am Donnerstag stellenweise Nieselregen, vor allem in den Hochlagen im Süden Sonne. Auch in den Tagen danach ruhiges, oft trübes Wetter. Am Freitag vom Süden bis in die Mitte regional Lichtblicke, vor allem in den Hochlagen. Am Samstag je nach Sonnenschein bis plus 10 Grad.
Speaker 2: In den Tagesthemen um 22.15 Uhr mit Ingo Zamperoni berichten wir über die Kritik innerhalb der ukrainischen Armee an der eigenen Militärführung. Und wir sind mittendrin beim Eisbaden in Bayern. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.
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