Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche in Berlin
Berlin und Brandenburg ergreifen strenge Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche. Zoos schließen, Tiertransporte stoppen und Tiere werden gekeult.
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Maul- und Klauenseuche Ausbruch in Brandenburg
Added on 01/27/2025
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Speaker 1: Es herrscht erhöhte Alarmbereitschaft in Teilen von Brandenburg und Berlin. Denn seit am Freitag bei Büffeln die Maul- und Klauenseuche nachgewiesen wurde, versuchen die Behörden herauszufinden, ob und wie stark sich das Virus bereits ausgebreitet hat. Erneut sollen heute Nutztiere getötet werden, die möglicherweise mit kontaminiertem Heu in Kontakt gekommen waren. Mehrere Zoos in der Region sind vorübergehend geschlossen. Heute hat sich auch Bundeslandwirtschaftsminister Hans de Meer zu den aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche geäußert.

Speaker 2: Berlin und Brandenburg haben eine 72-Stunden-Standstill eingerichtet. Das bedeutet, dass keine Tiertransporte in der Region und aus der Region stattfinden. Gerade eben habe ich erfahren, dass das noch mal um 48 Stunden verlängert wurde. Ich begrüße das sehr. Das ist die richtige Maßnahme. Je entschlossener wir jetzt am Anfang dieser Seuche vorgehen, umso schneller können wir hoffentlich wieder zur Normalität zurückkehren. Deshalb will ich auch noch mal sehr klar sagen, wir haben es gegenwärtig mit einer unklaren epidemiologischen Situation zu tun. Das bedeutet, wir haben es mit einem hochinfektiösen Virus zu tun. Darum müssen wir zu diesen drastischen Maßnahmen greifen, um die Verbreitung des Virus durch lebende Tiere oder durch deren Erzeugnisse zu verhindern.

Speaker 1: Alarmierende Worte von Bundeslandwirtschaftsminister Oestemir. Nachgefragt bei Andreas König in Potsdam. Oberstes Ziel ist es, die Verbreitung des Virus zu stoppen. Aber wie schwer das ist, haben wir in der Vergangenheit erlebt. Wie versucht man, die Maul- und Klauenseuche einzudämmen?

Speaker 3: In der Anmord hat es sich schon angedeutet, heute sind weitere Tiere gekollt worden. Es gingen 55 Ziegen, Schafe und 3 Rinder auf einem Hof in Schöneiche, der eine Heulieferung aus dem betroffenen Hof in Hönow bekommen hat, wo am Freitag die 3 Wasserbüffel verendet sind an der Maul- und Klauenseuche. Darüber hinaus ist in einem benachbarten Betrieb 170 Schweine getötet worden, auch prophylaktisch. Ansonsten gilt, um den Hof in Hönow, den Betroffenen eine 3-km-Sperrzone, eine 10-km-Beobachtungszone, da darf keiner rein oder raus, die irgendwas mit Landwirtschaft zu tun haben. Wir haben es gerade von Landwirtschaftsminister Özdemir gehört, ist das Transportverbot verlängert worden um 48 Stunden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Und auch Schließungen gelten nicht nur für landwirtschaftliche Höfe, sondern auch für Tiergehege, Kinderbauernhöfe. Der Zoo und der Tierpark in Berlin sind auch von der Schließung betroffen, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Ab morgen soll es nicht nur einen regionalen, sondern auch einen bundesweiten Krisenstab geben beim Bundeslandwirtschaftsministerium.

Speaker 1: Viele Maßnahmen. Aber warum ist dieses Virus so gefährlich?

Speaker 3: Besteht eine Gefahr für den Menschen? Für den Menschen ist es ungefährlich. Wir können Essen und Milch trinken, aber indirekt kommen wir Menschen ins Spiel, nämlich als Überträger der Krankheit. Das kann über die Kleidung erfolgen, über Schuhe, Fahrzeuge, Reifen etc. Deswegen auch diese Absperr- und Vorsichtsmaßnahmen. Auf dem Hof in Höne wird z.B. gerade desinfiziert mit Kalk. Denn Säure, Laugen und hohe Temperaturen sind das Einzige, mit dem man dem hoch ansteckenden Virus entgegenkommen kann. Auf Kälte reagiert es z.B. nicht. Auch im Gefrierfleisch kann es z.B. weiter übertragen werden. Es ist hoch ansteckend. Das Virus umbreitet sich bei den Tieren durch ihre Sekrete, aber auch Exkrete aus. Insofern ist es wichtig, es einzudämmen und zu verhindern, dass es sich auf andere Tierbestände ausbreitet.

Speaker 1: Hat man schon einen Verdacht, woher dieses Virus stammen könnte?

Speaker 3: Die Nachricht aus dem Löffler-Institut, die sich darum kümmern und die Proben untersucht haben, ist, dass man den Serotyp erst mal gefunden hat. Es gibt ja auch Impfstoffe, man kann ja auch impfen. Die müssen aber vom Bundeslandwirtschaftsministerium mit den Ländern freigegeben und auf diesen Serotyp angepasst werden. Den hat man erst mal identifizieren können. Aber woher das Virus genau stammt, laufen die Untersuchungen nicht.

Speaker 1: Da gibt es noch keine Ergebnisse. Wenn wir jetzt hören, dass Tiere getötet werden müssen, dass Höfe isoliert werden. Wie groß ist der wirtschaftliche Schaden, der sich daraus ergibt?

Speaker 3: Gibt es da schon Schätzungen? Nein, noch nicht. Das hängt von der Ausbreitung ab. Deshalb auch der Appell des Bundeslandwirtschaftsministers, eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Bisher gilt noch kein Exportverbot oder Handelsverbot innerhalb der EU. Wenn Waren außerhalb der jetzt betroffenen Zone stammen, deshalb so eine erste Reaktion. Zum Beispiel der Schweinehalter. Halten sich da die Sorgen noch in Grenzen, wenn es ihm gelingt, die Ausbreitung einzudämmen? Andere Signale, so hieß es aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium, kommen aus Mexiko und Südkorea. Die haben einen Importstopp, einen vorläufigen verhängt für Schweinefleisch. Darüber hinaus ist es natürlich, wenn man jetzt nicht mehr als Maul und Klauen solches freies Land gilt, hat es natürlich, und wenn es nicht gelingt, die Seuche entsprechend einzudämmen, hat es natürlich Auswirkungen auf die Preise später von Milchprodukten, Milch, Milchprodukten und auch Fleisch. Diese Preise geraten dann natürlich unter Druck, wenn im Zusammenhang mit einer Seuche wie der Maul-und-Klauen-Seuche.

Speaker 1: Das waren Informationen zum Ausbruch der Maul- und-Klauen-Seuche in Brandenburg und Teilen Berlins. Ganz herzlichen Dank, Andreas König.

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