Speaker 1: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau. Heute im Studio Konstantin Schreiber.
Speaker 2: Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau. Nach der tödlichen Messeattacke von Aschaffenburg ist die Migration zu einem zentralen Thema im Wahlkampf geworden. CDU-Kanzlerkandidat Merz kündigte an, seine Fraktion werde nächste Woche Gesetzesverschärfungen in den Bundestag einbringen. Auch auf die Gefahr hin, dass eine Mehrheit durch die Stimmen der AfD zustande kommt. In Aschaffenburg legte der Thüringer AfD-Chef Höcke Blumen nieder. Dagegen gab es lautstarke Proteste. Nazis raus.
Speaker 3: Nazis raus, fordern Demonstranten in Aschaffenburg, als Thüringens AfD-Chef Höcke Blumen am Tatort ablegen möchte. Die AfD-Chef Höcke Blumen will die Stimmen des Bundeskanzlers durch die Polizei. Nach dem tödlichen Anschlag signalisiert die AfD Zustimmung zu den Vorschlägen,
Speaker 4: die Unions-Kanzlerkandidat Merz gestern gemacht hat. Etwa neue Kompetenzen für die Bundespolizei. Die Bundespolizei muss endlich das Recht erhalten, Haftbefehle zu beantragen. Einen dahingehenden Antrag werden wir noch in der nächsten Woche
Speaker 3: in den Deutschen Bundestag einbringen. Das gehe nicht, behauptet die SPD.
Speaker 5: Das machen die Staatsanwaltschaften. Ich bin sehr überrascht über diese Unkenntnis
Speaker 3: in den Vorschlägen von CDU und CSU. Sollte Merz Kanzler werden, hält er auch an einer weiteren Forderung fest. Er möchte alle ohne gültige Papiere an deutschen Grenzen zurückweisen. Auch Asylsuchende.
Speaker 6: Umstritten ist, ob das überhaupt mit EU-Recht vereinbar ist. Es ist im Einzelnen umstritten. Es gibt sehr viele Gründe, warum das eigentlich nicht geht. Die Gerichte müssen entscheiden, ob das rechtmäßig war oder nicht.
Speaker 3: Das Risiko scheint die Union eingehen zu wollen. Wie die Merz-Vorschläge genau ausgestaltet sind, ist unklar. Nur so viel, der Union scheint egal, wer zustimmt. Auch wenn eine Mehrheit mit AfD zustande kommt. Bayerns Ministerpräsident Söder geht davon aus, dass man die Stimmen der AfD gar nicht brauche.
Speaker 7: Im Übrigen erwarte ich, dass sich die Frage der AfD gar nicht stellt. Ich gehe davon aus, dass Grüne und SPD zustimmen müssen.
Speaker 3: Im November hatte Merz es noch ausgeschlossen, die Zustimmung der AfD in Kauf zu nehmen. Die Grünen erinnern ihn heute daran und haben rechtliche Bedenken bei Merz' Vorschlägen.
Speaker 8: In Deutschland steht ein Bundeskanzler nicht über dem Wohngesetz, nicht über dem Parlament und auch nicht über dem Recht. Ich glaube, damit ist alles gesagt dazu.
Speaker 3: Friedrich Merz weiß, dass Grüne und SPD viele seiner Maßnahmen ablehnen, auch wegen der rechtlichen Risiken. Sein Vorstoß hat aber auch die unmissverständliche Botschaft, dass wer mit der Union koalieren will, bereit sein muss, deutlich schärfere Maßnahmen in der Migrationspolitik mitzutragen.
Speaker 2: Sie halten das Land am Laufen. Erzieher, Verwaltungsangestellte oder Busfahrer. Doch es mangelt an Nachwuchs im öffentlichen Dienst. Nach Gewerkschaftseingaben sind schon heute rund 500.000 Stellen nicht besetzt. Der öffentliche Dienst müsse deshalb attraktiver werden. In Potsdam haben heute die Tarifverhandlungen für rund 2,5 Mio. Beschäftigte begonnen. Ver.di und Beamtenbund fordern insgesamt 8% mehr Lohn. Die Arbeitgeber weisen die Forderungen als zu hoch zurück.
Speaker 9: Mehr Geld und mehr Freizeit im öffentlichen Dienst fordern die Gewerkschaftsmitglieder lautstark zum Auftakt der Tarifverhandlungen in Potsdam. Die Belastung sei zu hoch, zu viel Arbeit für zu wenig Personal.
Speaker 10: Wir sind völlig überbelastet, weil wir zu wenig Leute sind. Es kommt keiner mehr nach, gerade wegen dieser Belastung. Nach 4 Jahren hören die meisten Notfallsanitäter wieder auf.
Speaker 11: Mir ist die Freizeit besonders wichtig, mit Freunden und Familie zu verbringen. Einfach eine stabile Work-Life-Balance.
Speaker 9: Hauptargumente der Gewerkschaften? Der Personalmangel, die vielen unbesetzten Stellen. Der Arbeitgeber müsse attraktiver werden.
Speaker 12: Im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen wird zu schlecht verdient. Die Gehälter liegen immer noch deutlich hinter der Privatwirtschaft. Die Arbeitszeiten sind deutlich länger.
Speaker 9: Die Gewerkschaften fordern 8% mehr Geld. Da u.a. höhere Zuschläge etwa bei Nacht- oder Feiertagsarbeit. Mindestens aber 350 Euro mehr monatlich und 3 zusätzliche freie Tage. Realitätsfern seien die Forderungen, so die Arbeitgeber. Innenministerin Nancy Faeser vertritt den Bund, zeigt sich aber offen für Kompromisse.
Speaker 13: Dass eine Gewerkschaft Forderungen aufstellt, ist völlig normal. Ich setze darauf, dass wir eine faire Lösung für beide Seiten finden.
Speaker 9: Die Arbeitgeberseite der Kommune aber formuliert schärfer. Die Kassen seien leer, Bescheidenheit sei angebracht, auch was Arbeitszeit betrifft.
Speaker 14: Ich glaube, wir sind als öffentlicher Dienst mit durchschnittlich 30 Freitagen ganz gut aufgestellt und sehe da keine großen Perspektiven.
Speaker 9: Die Vorstellungen liegen weit auseinander. Heute ist der Auftakt, im Februar geht es weiter.
Speaker 2: Abschiebungen in nie dagewesenem Umfang hatte US-Präsident Trump bei seiner Amtsanführung angekündigt. Laut seiner Regierung wird dieser Plan jetzt umgesetzt. Die US-Behörden haben damit begonnen, hunderte Migranten festzunehmen und über die Grenze zu bringen. Dabei setzt die Regierung auch militär an.
Speaker 15: Razzien in Boston, New York und weiteren Landesteilen. Beamte setzen Menschen fest, die gegen die Einwanderungsgesetze verstoßen haben sollen, sich ohne Aufenthaltserlaubnis in den USA aufhalten. Ich würde das nicht als Razzia beschreiben, sondern eher, und das haben wir erwartet, und ich unterstütze das auch, als Festnahme von Kriminellen in unseren Gemeinden. Doch in Arkansas berichten Familien das Gegenteil. Mein Vater und mein Onkel wurden festgenommen. Sie sind einfache Gärtner. Sie versuchen einfach nur, über die Runden zu kommen und ihren Job gut zu machen, um ihre Rechnungen zu bezahlen. In Kalifornien, an der Grenze zu Mexiko, sind 1500 Soldatinnen und Soldaten eingetroffen. Dort hat Trump den nationalen Notstand ausgerufen. Ihr Auftrag, die Grenze zu verstärken. Die neue Pressesprecherin des Waisenhauses, Caroline Leavitt, veröffentlicht auf dem Kurznachrichtendienst X diese Bilder und schreibt, die größte Massenabschiebung der Geschichte ist im Gange. Versprechen gehalten. Davon kann allerdings noch keine Rede sein. Bislang sind 538 Festnahmen und 373 Haftbefehle dokumentiert. Die Regierung von Joe Biden hatte im Schnitt jeden Tag mehr als 2800 Menschen abgeschoben. Während seiner gesamten Amtszeit also etwa 4 Mio. ohne Aufenthaltsrecht.
Speaker 2: Mit den angekündigten Abschiebungen hat Trump also begonnen. Bei einem anderen Plan stößt er auf juristischen Widerstand. Wenn ein Kind in den USA geboren wird, erhält es mit wenigen Ausnahmen die amerikanische Staatsbürgerschaft. Dieses Geburtsortsprinzip will Trump per Dekret abschaffen, wurde jetzt aber gestoppt. Ein Bundesrichter im Staat Washington blockiert den Erlass. Trump kündigte Widerstand dagegen an. Der insolvente österreichische Immobilienunternehmer Benko wurde einen Tag nach seiner Festnahme in Untersuchungshaft genommen. Das Wiener Landgericht begründete das mit dringendem Verdacht auf Betrug, Konkursdelikte und Steuervergehen. Der Zusammenbruch von Benkos Signer Holding, zu der auch der deutsche Warenhauskonzern Galleria gehörte, war die größte Pleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Die Ermittler werfen Benko vor, Firmenvermögen in Familienstiftungen verschoben zu haben. Der Schiffsverkehr auf der Mosel kann bald wieder aufgenommen werden. Am Vormittag wurde ein neues Tor in die beschädigte Schleuse eingesetzt. Anfang Dezember war ein Frachtschiff gegen das Tor gefahren. Ab dem kommenden Freitag sollen Schiffe wieder passieren können. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen den Kapitän. Es besteht der Verdacht der Gefährdung des Schiffsverkehrs. Wir wollen zusammen Titel gewinnen, so kommentiert Julian Nagelsmann seine vorzeitige Vertragsverlängerung beim Deutschen Fußballbund. Der teilte heute mit, die Zusammenarbeit mit Nagelsmann soll bis zur EM 2028 weitergehen. Bislang lief der Vertrag bis zur WM 2026. Dass die Entscheidung gerade heute veröffentlicht wird, hat seinen Grund. Der DFB feiert mit einem Festakt in Leipzig sein 125-jähriges Bestehen. Er blickt dabei auf eine bewegte Geschichte zurück.
Speaker 16: Kopfball abgewehrt aus dem Hintergrund, bis der Rahn schießt.
Speaker 17: Der bis heute wahrscheinlich bedeutendste Moment in der Geschichte des DFB. Helmut Rahn schießt Deutschland zum 1. Weltmeistertitel 1954 in Bern. Weitere WM-Titel folgen 1974, 1990, das Jahr, in dem der DFB gesamtdeutsch wurde, und zuletzt 2014. Schürrle, der kommt an.
Speaker 16: Mach ihn, mach ihn, er macht ihn. Mario Götze.
Speaker 17: Große Erfolge feiern auch die DFB-Frau. 2003, Nia Künzers Kopfball beschert den 1. Weltmeistertitel, der 4 Jahre später erfolgreich verteidigt wird. 2006 verwandelt das Sommermärchen Deutschland in ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmärchen. Doch mit einem bitteren Nachspiel für den DFB und den Kaiser, Franz Beckenbauer, der damals Chef des Organisationskomitees ist. Bis heute bleibt offen, ob Stimmen für die WM-Vergabe gekauft wurden. In den vergangenen Jahren läuft es auf und neben dem Rasen schlecht. Bei großen Turnieren scheidet die Mannschaft früh aus. Mit Teammanager Rudi Völler und Bundestrainer Julian Nagelsmann kommt zuletzt sportlich der Erfolg wieder zurück. Doch der DFB ist mehr als nur seine Nationalmannschaften. Mit mehr als 7,7 Mio. Mitgliedern und knapp 2,3 Mio. Spielern ist er der größte Sportfachverband der Welt.
Speaker 2: Er ist nur einen Schritt entfernt vom größten Triumph seiner Karriere. Tennis-Profi Alexander Zverev steht zum 1. Mal im Finale der Australian Open. Dort trifft er am Sonntag auf den Italiener Yannick Sinner. Im Halbfinale war Zverev gegen den Rekordsieger Novak Djokovic angetreten. Doch der Serbe musste wegen einer Verletzung aufgeben.
Speaker 18: Plötzlich geht alles ganz schnell. Nach 81 Minuten und nur einem gespielten Satz gibt Novak Djokovic verletzungsbedingt auf. Alexander Zverev steht im Finale der Australian Open. Als Djokovic den Centercourt verlässt, gibt es vereinzelte Pfiffe, die Zverev klar verurteilt. Buht bitte keinen verletzten Spieler aus, so Zverev. Das Halbfinale dauert nur kurz, ist aber dennoch hochklassig. Trotz seines Muskelfaserrisses im Oberschenkel verlangt Djokovic dem Deutschen alles ab. Keinem der beiden Spieler gelingt ein Break. Der 1. Satz geht in den Tiebreak, den Zverev knapp für sich entscheidet. Unmittelbar danach bricht Novak Djokovic das Match vorzeitig ab. Alexander Zverev steht am Sonntag zum 3. Mal in seiner Karriere in einem Grand Slam-Finale.
Speaker 2: Extreme Wetterereignisse haben viele Folgen. Sie bedrohen auch die Zukunft vieler Kinder. Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen führen zu Schulschließungen. Laut Kinderhilfswerk UNICEF waren davon vergangenes Jahr mehr als 240 Mio. Kinder in 85 Ländern betroffen, vor allem in Asien. Oft kehrten sie später nicht in den Unterricht zurück. Dadurch wachse das Risiko von Kinderarbeit und Kinderheirat. Wissenschaftler warnen, dass Extremwetter durch den Klimawandel häufiger und intensiver werden. Unter einem Sturm, den es so noch nie gegeben hat, leiden zurzeit die Menschen in Irland. Der Orkan Eowyn zog mit Rekordwindgeschwindigkeiten von bis zu 183 km über das Land. Es gibt mindestens ein Todesopfer. Das Orkantief traf in der Nacht zum Freitag auf die Insel und zog dann weiter Richtung Nordirland und Schottland. Auch hier wurde die höchste Warnstufe ausgerufen.
Speaker 19: In der Nacht trifft Sturm Eowyn auf die irische Westküste und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 183 km pro Stunde. So heftig war kaum ein Sturm in der Geschichte des Landes. Die Behörden hatten mit Vorlauf die höchste Warnstufe ausgerufen. Es drohe Lebensgefahr. Schulen bleiben geschlossen. Zerstörte Leitungen schneiden mehr als 800.000 Haushalte vorübergehend von Strom und Internet ab. Nicht alle folgen dem Aufruf, nicht rauszugehen. Und auch zu Hause droht Gefahr.
Speaker 2: Wir können froh sein, noch zu leben.
Speaker 19: Während diese Steinbrocken nach innen gefallen,
Speaker 4: hätten sie uns begraben.
Speaker 19: In Nordirland, das zum Vereinigten Königreich gehört, wird ebenfalls eine sogenannte Rote-Wetter-Warnstufe ausgerufen. Dieses Hotel in Belfast hält dem Wind nicht stand. Laut Wissenschaftlern ist es schwierig, den genauen Einfluss des Klimawandels auf einen einzelnen Sturm zu bestimmen. Aber ... Zwischen extremen Stürmen wie heute und dem Klimawandel gibt es plausible Verbindungen. Und wir werden heftigere Stürme sehen durch die Erwärmung. Von der irischen Insel zieht Eowyn im Laufe des Tages nach Schottland weiter, schon in abgeschwächter Form. Inzwischen haben die schottischen Behörden die höchste Warnstufe wieder aufgehoben.
Speaker 2: Und nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 25. Januar.
Speaker 20: Ausläufer des Orkantiefs bringen uns wolkenreiches und teilweise regnerisches Wetter. Heute Nacht fällt vom Norden und Westen bis in die Mitte gebietsweise Regen. Im Süden und Südosten bleibt es meist trocken. Morgen überwiegen die Wolken, zeitweise regnet es am meisten im Norden und Westen. Im Südosten zeigt sich auch mal die Sonne, in Alpennähe zum Teil länger. In der Nacht am Niederrhein noch 9, in Niederbayern minus 2 Grad. Dort und an der Nordsee morgen 6, im Breisgau frühlingshafte 17 Grad. Am Sonntag von der Mitte bis in den Osten zunächst noch Regen, sonst von Westen her auch Sonnenschein. Am Montag oft dicht bewölkt und regnerisch, nur ganz im Südosten freundlicher. Dienstag dann dort Regen, sonst nur einzelne Schauer und auch etwas Sonne.
Speaker 2: In den Tagesthemen um 21.45 Uhr mit Ingo Zamperoni gehen wir der Frage nach, ob die Brandmauer der Union gegenüber der AfD bröckelt. Und wir stellen einen Evergreen vor, der neu ins Kino kommt. Die drei Fragezeichen ermitteln wieder. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
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