Politik und Sport: AfD-Parteitag und Bundesliga-Rückkehr
Die AfD stellt ihren Kanzlerkandidaten vor, SPD kämpft mit Umfragewerten. Bundesliga startet wieder, Union Berlin verliert und Scholz spricht über Ukraine.
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tagesthemen 2335 Uhr, 11.01.2025
Added on 01/27/2025
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Speaker 1: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den Tagesthemen, heute im Studio Helge Fust.

Speaker 2: Schön, dass Sie dabei sind, bei mir im Studio, Oka Gundl, gleich mit dem Sport.

Speaker 3: Genau so ist es, die Bundesliga ist ja zurück aus der Winterpause.

Speaker 2: Noch nie gab es bei einer Bundestagswahl so viele Kanzlerkandidaten. Nach Friedrich Merz und Robert Habeck wurden heute Olaf Scholz und Alice Weidel von ihren Parteien ins Rennen geschickt. Für die AfD ist es eine Premiere und als zweitstärkste Partei in den Umfragen gar nicht so abwegig, auch auf das Kanzleramt zu zielen. Wenn da nur nicht die Beteuerungen der anderen Parteien wären, niemals mit der in Teilen rechtsextremen AfD zusammenzuarbeiten. Die Kandidatenkür sah mit dem obligatorischen Blumenstrauß aus, wie bei den etablierten Parteien. Und womöglich ist die AfD inzwischen selbst etabliert mit dem hohen Wählerzuspruch. Doch ihre Positionen bleiben radikal und führten schon vor Beginn des Parteitags im sächsischen Riesa zu Widerstand.

Speaker 4: Gute Stimmung im extrem rechten Lager um Björn Höcke, Christoph Berndt aus Brandenburg und Vordenker Götz Kubitschek. Hängt das mit dem Verlauf des Tages zusammen? Wahrscheinlich schon. Später mehr dazu. Am Morgen beginnt der AfD-Parteitag spät, sehr spät. Die Delegierten vertreiben sich die Zeit. Warten und warten und warten. Die Bühne bleibt leer. Denn draußen haben Tausende Anti-AfD-Demonstranten die Zufahrtsstraßen nach Riesa blockiert. Stundenlang verzögern sie die Anreise. Die Polizei hat Mühe, die vielen Sitzblockaden aufzulösen. Erst mit mehr als zwei Stunden Verspätung kann Parteichef Kruppaller seine Begrüßungsrede halten. Diesejenigen verhalten sich wie Antidemokraten und Terroristen

Speaker 5: und nichts anderes, meine Freunde.

Speaker 4: Eine Vorlage für Kanzlerkandidatin Weidel, die die Demonstranten rot lackierte Nazis nennt. Der Ton ist gesetzt. Ihre Rede ist radikal, scharf, wie selten zuvor.

Speaker 6: Sozialleistungen für nicht aufenthaltsberechtigte streichen und Rückführung im großen Stil durchführen. Und ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben Remigration.

Speaker 4: Damit macht sich Weidel den Kampfbegriff zum 1. Mal zu eigen. Sie wettert auch gegen erneuerbare Energien.

Speaker 6: Wir reißen alle Windkraftwerke nieder, nieder mit diesen Windmühlen der Schande.

Speaker 4: Der Parteitag von dieser Radikalität begeistert.

Speaker 7: Ich habe das selten erlebt, dass die Delegierten so aus sich rauskommen und mittig der Rede stehen. Ich glaube, das war der Startschuss für einen begeisternden Wahlkampf. Zuvor schon hatte der Parteitag

Speaker 4: über Weidel als Kanzlerkandidatin abgestimmt. Durch Aufstehen. So bestimmt die AfD die 1. Kanzlerkandidatin in der Geschichte der Partei.

Speaker 8: Die Menge ruft Alice für Deutschland. Sie hat die Punkte angesprochen, die wir verändern möchten, wir haben ein 100-Tage-Programm vor, unser Zukunftsplan für Deutschland. Wie ihr Wahlprogramm aussehen soll,

Speaker 4: darüber hat die AfD bis spätabends diskutiert. Z.B. wird der Kampfbegriff Remigration aufgenommen. Ein Dexit, also ein Austritt aus der EU, wird nicht mehr explizit gefordert. Sie wollen aber trotzdem, dass die EU nur noch eine Interessensgemeinschaft ist. Dem extrem rechten Lager um Götz Kubitschek, Björn Höcke und Christoph Berndt gefällt das alles offenbar sehr. Die SPD ist Kanzlerpartei, liegt in den Umfragen allerdings schon lange hinter der AfD und auch hinter der Union.

Speaker 2: Auch der Kanzler selbst ist in der Wählergrunds zusammengeschrumpft. Beinahe wäre er von seiner Partei gegen den beliebten Verteidigungsminister Boris Pistorius ausgetauscht worden. Doch für den Endspurt im Wahlkampf scheinen die Sozialdemokraten zusammenzustehen. Sie kündigen sich an, Zum 2. Mal ist Otto Ellerbrock auf dem SPD-Parteitag. Er ist 16, der jüngste Delegierte heute. Beim letzten Parteitag vor gut einem Jahr konnte er mit dem Kanzler sogar ein Selfie machen.

Speaker 9: Und? Ich habe gesagt, dass ich nicht in seiner Haut stecken wollen würde. Und dieses Jahr? Was will er Scholz jetzt machen?

Speaker 10: Das ist eine Frage, die wir uns immer wieder stellen müssen.

Speaker 9: In seine Haut würde ich immer noch nicht stecken wollen.

Speaker 10: Aber ich habe als Wunsch, dass wir noch klarer unsere Inhalte nach vorne stellen und noch klarer zeigen, wofür wir stehen. Das will hier heute so mancher Inhalte an den Wähler bringen.

Speaker 9: Und das auch noch im Wahlkampf bei Schnee und Eis, klagt die älteste Delegierte. Es ist nicht unbedingt angenehm mit Skikleidung,

Speaker 11: Unterkleidung aufzunehmen. Und sich da auch nicht entmutigen zu lassen. Da hilft auch manchmal ein heißer Tee, aber nicht immer. Das ist schon schwierig. Weitermachen, trotz Kälte,

Speaker 9: trotz schlechter Beliebtheitswerte für Scholz, trotz schlechter Umfragewerte für die SPD. Darauf werden sie heute hier eingeschworen.

Speaker 12: Diesen Mut brauchen wir, denn es geht um verdammt viel. Investieren wir jetzt weiter kraftvoll in unser Land oder lassen wir unsere Bahnen, Straßen und Brücken verkommen? Sorgen wir jetzt dafür, dass die ganz normalen Leute in Deutschland gut klarkommen mit anständigen Löhnen, bezahlbaren Lebensmitteln und erschwinglichen Mieten? Oder zahlen die ganz normalen Leute am Ende die Zeche für Steuergeschenke der Unionen, Reiche und Superreiche?

Speaker 9: Die SPD sei die einzige Partei, die die Ukraine unterstütze, aber auch dafür sorge, dass Deutschland nicht Kriegspartei werde.

Speaker 12: Nichts darf über den Kopf der Ukraine hinweg entschieden werden. Nur dann wird ein gerechter Frieden möglich. Wer Fragen von Krieg und Friedenverantwortung trägt, der braucht, da bin ich mir ziemlich sicher, einen kühlen Kopf und klare Haltung.

Speaker 9: Scholz wird dann mit großer Mehrheit als Kanzlerkandidat bestätigt. Später werden dann noch Bierdeckel ausgeteilt, eine Rechnung für die Wähler. Entlastungen, für die die SPD sorgen will. 500 Euro im Jahr für eine Familie mit 2 Kindern. Otto Ellerbrock kommt am Ende noch zu seinem Selfie mit Scholz. Vielleicht das letzte Mal mit ihm als Kanzler.

Speaker 2: Für ihn dürfte es schwer werden, noch einmal ins Kanzleramt einzuziehen. Im vorherigen Bundestagswahlkampf lag Scholz 6 Wochen vor der Wahl in den Umfragen deutlich vor seinen Konkurrenten, dieses Mal hinter ihnen. Darüber konnte ich mit Olaf Scholz heute bereits am Nachmittag sprechen. Guten Tag, Herr Bundeskanzler. Guten Tag. In den meisten Umfragen liegen Sie hinter den anderen Spitzen- und Kanzlerkandidaten. Wie wollen Sie das Ding noch drehen?

Speaker 12: So wie beim letzten Mal, da lag ich in den meisten Umfragen auch hinten. Am Ende haben die Bürger eine Entscheidung getroffen, die war anders. Die Regierung zu bilden und zu führen. Was habe ich gemacht die letzten 3 Jahre in einer sehr schwierigen Zeit? Wir erinnern uns, Russland hat die Ukraine überfallen, der Krieg ist immer noch im Gange. Wir haben dafür gesorgt, dass wir der stärkste Unterstützer des Landes sind in Europa. Wir haben dafür gesorgt, dass wir mehr für die Bundeswehr tun und gleichzeitig die Modernisierung angepackt. Aber es hat auch viele Schwierigkeiten gegeben, wie jeder weiß. Deshalb habe ich gesagt, wir müssen weiterarbeiten, wie es weitergehen soll. Denn das ist auch die Frage, über die sich jeder in Deutschland einen Kopf machen muss. Ich bin dafür, dass wir mehr für Sicherheit tun, dass wir die Ukraine unterstützen. Dass das aber nicht auf Kosten aller anderen Aufgaben,

Speaker 2: die wir in Deutschland haben, geht. Sie versprechen jetzt einen Made-in-Germany-Bonus. Eine Prämie für mehr Investitionen in Deutschland. Das erinnert einerseits an einen Vorschlag von Robert Habeck im vergangenen Jahr. Da wurde diskutiert und kam Kritik, hohe Steuern mit Subventionen zu bekämpfen. Das macht wirtschaftspolitisch wenig Sinn.

Speaker 12: Ich kenne die Presseerklärung der CDU, die Sie da vorlesen. Aber ich will ausdrücklich sagen, es ist komplett falsch. Das Modell gibt es auch in den USA. Da nennt sich das, ist das in dem Inflation Reduction Act, den viele hier sehr sorgfältig betrachtet haben, der Fall. Wir brauchen eine unbürokratische Regelung, die nicht einzelne Investitionen befördert, sondern alle Ausrüstungsinvestitionen. Das ist bezahlbar, das ist zielgerichtet. Davon profitieren auch mittelständische Unternehmen, Start-ups, junge Unternehmen, die noch keine Gewinne machen. Während mit den pauschalen Steuersenkungen, die unsere Wettbewerber vorschlagen, dann auch Unternehmen etwas haben, die das Geld gar nicht investieren. Insofern ist es richtiger zu sagen, wir unterstützen Investitionen. Das ist so durchgerechnet, dass es Wachstum erzeugt und gleichzeitig bezahlbar bleibt. Das ist ja schon bezeichnend, dass das realistische, seriöseste, durchgerechnetste Programm das Programm der Kanzlerpartei ist, der SPD. Denn alle anderen sind ja doch ganz schön weitgehend. 100 Mrd. bei der Union an Steuersenkung, vor allem für diejenigen, die viel Geld verdienen. Und ganz vergessen haben alle bei ihren Rechnungen, dass wir ab 2028 ja auch noch 30 Mrd. Euro drauf tun müssen zur Finanzierung der Bundeswehr, damit wir weiterhin die 2% zur Verfügung haben. Das geht nicht, wenn man den sozialen Zusammenhalt infrage stellt. Herr Scholz.

Speaker 2: Ich wollte daran anschließen. Die Herausforderungen sind groß. Sie sagen es, es gibt ganz viele Themen, die auf die nächste Bundesregierung wieder warten werden. Und Sie haben heute in Ihrer Rede von den, Zitat, ganz normalen Leuten gesprochen, die länger in den Mittelpunkt gestellt, die sie entlasten wollen. Mit unter anderem niedrigerer Mehrwertsteuer für Lebensmittel. Aber im Portemonnaie der ganz normalen Leute kommt erst mal weniger an, weil Sie die Beiträge z.B. für Kranken- und Pflegeversicherung erhöhen.

Speaker 12: Zunächst mal ist es eine Aufgabe unserer Gesellschaft, dafür zu sorgen, dass genügend Geld zur Verfügung steht für die Rentenversicherung, für die Krankenversicherung und die Pflegeversicherung. Der eine halbe Satz, den Sie sprechen in Ihrer Frage, ist ja deshalb unvollständig, weil Sie ja den nächsten Satz mitsprechen sollen, was Sie nämlich dann vorschlagen. Und ich bin dagegen, dass es zu Kürzungen kommt, bei Rente, Gesundheit und Pflege. Wir brauchen mehr Solidarität, aber vor allem ein stabiles Rentenniveau. Und deshalb sage ich, die richtige Finanzierung gelingt dadurch, dass wir es etwas gerechter machen. Also das eine Prozent, das am meisten verdient in der Bevölkerung in Deutschland, zahlt etwas mehr. Und die 95% anderen, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die selbstständigen, werden entlastet. Das sind ja auch Leute, die über 100.000 Euro verdienen und als Paare das Doppelte, die dann noch entlastet würden. Und insofern ist das eine richtige Austarierung. Die normalen Leute müssen im Mittelpunkt der Politik stehen, nicht Steuersenkung für die Leute mit dem höchsten Einkommen und Vermögen. Ich glaube, das geht nicht gut aus.

Speaker 2: Sie haben zu Beginn schon die Ukraine angesprochen. Und da haben Sie heute in Ihrer Rede gesagt, Sie wollen auf echte Verhandlungen hinarbeiten. Sie haben zuletzt ausgeschlossen, sich demnächst selbst mit Putin zu treffen. Aus den USA hingegen ist zu hören, dass Trump ein Treffen mit Putin vorbereitet. Wäre das der richtige nächste Schritt aus Ihrer Sicht?

Speaker 12: Es ist auf alle Fälle richtig, dass wir erst mal alle gemeinsam dem russischen Präsidenten klarmachen, dass wir die Ukraine weiter unterstützen werden. Deutschland ist der größte Unterstützer der Ukraine in Europa und wird es auch bleiben. Dafür haben wir entsprechende Vorsorge getroffen. Gleichzeitig muss das Töten aufhören. Wir müssen einen Weg finden raus aus diesem Krieg, der aber kein Diktatfrieden ist und über die Köpfe der Ukrainer hinweg gefunden wird. Und für diese Mischung aus Unterstützung der Ukraine und einer Verhinderung, dass der Krieg eskaliert, und man guckt, was möglich ist an Verhandlungen, stehe ich als Person und auch die Sozialdemokratische Partei. Dass ich mit dem russischen Präsidenten telefoniert habe und auch wieder telefonieren werde, ist ja in den deutschen Medien sorgfältig. Und wenn ich es richtig gesehen habe, kritisch besprochen worden, obwohl ich mitgekriegt habe, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger das richtig fanden. Selbstverständlich wird irgendwann auch der Zeitpunkt für reale Gespräche sein. Insofern ist es keine schlechte Nachricht, wenn sich der amerikanische Präsident und der russische Präsident auch treffen wollen. Wichtig ist, dass das immer klar bleibt, dass die Souveränität der Ukraine darüber nicht infrage gestellt wird.

Speaker 2: Ja, und bis es irgendwann zu Verhandlungen kommt, wird die Ukraine, Sie haben es erwähnt, weiter Unterstützung brauchen. Aber laut schwierigen Recherchen wollen Sie ein Paket mit aktuell 3 Mrd. Euro Militärhilfe erst einmal nicht auf den Weg bringen. Weil das im Wahlkampf nicht zum Friedenskanzler passen würde?

Speaker 12: Nein, weil das einfach so ist, dass wir die letzte Regierung beendet haben und jetzt neu wählen, weil uns im Haushalt damals 12,5 Mrd. fehlten. Und wenn man zusätzliche 3 Mrd. ausgeben will, was ich vorgeschlagen habe, 15,5, die nicht finanziert sind, wenn man nicht einen Beschluss fasst zur zusätzlichen Mittelaufnahme. Das war mein Vorschlag. Die FDP hatte in der Koalition vorgeschlagen, das zu finanzieren auf Kosten von Rentnern, auf Kosten der Unterstützung von Gemeinden in Deutschland und vieler anderer Leistungen, die dann gekürzt werden sollen. Und das habe ich für falsch gehalten, weil ich glaube, dass dieses Entweder-oder der falsche Weg in Deutschland ist. Und wenn man genau hinschaut, ist das ja auch die Alternative. Die CDU schlägt vor, dass es Steuersenkungen gibt für diejenigen, die das Allermeiste verdienen. Und sagt nicht, wo soll das Geld herkommen, obwohl im Haushalt 5,25 mittlerweile über 15, 16 Mrd. fehlen. Also die Bürgerinnen und Bürger müssen schon sagen, ob sie ein solidarisches Konzept, wie ich es hier vorgetragen habe, wollen oder ob sie sagen, das geht auf Kosten von Dingen, die in Deutschland auch wichtig sind.

Speaker 2: Ich bin dagegen. Sagt der Bundeskanzler und Kanzlerkandidat der SPD. Danke für Ihre Zeit und das Gespräch, Herr Scholz.

Speaker 12: Schönen Dank.

Speaker 2: In Los Angeles brennt es immer noch an zahlreichen Orten. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz, Löschflugzeuge ebenso. Trotzdem liegen mittlerweile 12.000 Häuser in Schutt und Asche. Nun gibt es Vorwürfe gegen Behörden, wie es zu so einer Dimension der Zerstörung kommen konnte. Auch die Feuerwehrchefin übt Kritik. Der kalifornische Gouverneur verspricht aufzuklären, warum es zu wenig Wasser gegeben hat und manche Hydranten keines liefern konnten. Jan Koch.

Speaker 13: So was hat er in seinem Berufsleben noch nicht erlebt. Wir treffen ihn am Strand von Malibu. Feuerwehrchef Tom Clemmo. 30 Jahre lang macht er das schon. Es ist sein Traumjob, sagt er. Doch was er gerade erlebt, ein reiner Albtraum, von dem fast niemand verschont bleibt. Freunde, Familienmitglieder haben ihr Zuhause verloren. Es ist unfassbar und ist für mich noch gar nicht richtig greifbar.

Speaker 14: Überall in der Region Aufräumarbeiten.

Speaker 13: Dort, wo das größte Feuer schon hinübergefegt ist. Doch an vielen Stellen brennt es weiter lichterloh. 4 große Feuer wüten noch. Es sind die heftigen Winde, die die Löscharbeiten erschweren. Auch die 9.000 Feuerwehrleute aus der Region waren nicht genug. Ohne zusätzliche Hilfe aus dem Rest der USA, aber auch aus Kanada und Mexiko, wäre es schwer gewesen, gegen die Feuer zu kämpfen. Nun steht die Frage im Raum, haben die Behörden bei der Vorbereitung versagt? Tage vorher war klar, dass es zu einem Großbrand kommen kann. Die Feuerwehrchefin von Los Angeles kritisiert zudem die Stadtverwaltung für Kürzungen.

Speaker 15: Z.B. statt 112 Feuerwachen seien es jetzt noch 106.

Speaker 13: Wir haben immer noch zu wenig Leute und sind immer noch unterfinanziert. Rechtfertigen muss sich die Bürgermeisterin von Los Angeles nicht nur für zu wenige Feuerwehrkräfte,

Speaker 15: sondern auch für die Löschwasservorräte.

Speaker 13: Nochmal, wir müssen jetzt priorisieren und uns darauf fokussieren, durch die Krise zu kommen und Menschen in Sicherheit zu bringen.

Speaker 15: Detailliert untersuchen, was alles schiefgelaufen ist, werden wir dann danach.

Speaker 13: Doch das wird noch lange dauern. Für die kommenden Tage sind weiterhin starke Winde vorausgesagt. Das weiß auch Feuerwehrmann Tom Clamo. Er erklärt uns, hier machen v.a. einzelne Glutherde arge Probleme. Auch wenn es so aussieht, als wenn die Brände hier vorbei wären, tief unten unter den Trümmern sind noch Glutnester. Direkt am Strand, am Pazifik, wo nicht mehr viel übrig ist.

Speaker 2: Wir kommen zurück nach Deutschland, zum Sport. Da ist mit der Bundesliga der Fußball zurück, auch hier in den Tagesthemen, heute mit Oka Gundl. Und Oka, mit wem noch?

Speaker 3: Ein neues Fußballjahr und auch ein neuer Fußballtrainer. Steffen Baumgart gab heute sein Debüt mit dem 1. FC Union Berlin. Das war die Trainerüberraschung in der Winterpause. Für Baumgart ist es eine Rückkehr in seine Vergangenheit. 2 Jahre war er Stürmer und dann sogar Kapitän bei den Eisernen. Es entstand eine große Leidenschaft mit Köpenick, die immer irgendwie loderte und jetzt gut 20 Jahre später wieder so richtig aufflammt. Wirklich gezündet hat Baumgart bei seiner Premiere trotz körperlicher Aufgeladenheit allerdings nicht. Union verlor 0-2 in Heidenheim.

Speaker 16: Die Mütze blieb oben, die Laune dagegen ziemlich weit unten. Ein bitteres Debüt für den neuen Union-Coach Steffen Baumgart.

Speaker 14: Trotzdem haben meine Jungs bis dahin das gemacht, was ich mir vorgestellt habe, dass sie dranbleiben, dass sie Gas geben, dass sie den Kopf nicht hängen lassen und dass nicht alles gelungen ist.

Speaker 16: Das ist uns auch aufgefallen, gehört beim Fußball dazu. Der 1-0-Tor führte zum 1-0 für die Gastgeber. Torschütze, Neuzugang Franz Kretzig in der 17. Minute. Ein Traumdebüt für die junge Bayern-Leihgabe. Weiterer Knackpunkt für Baumgarts Team, die rote Karte für Tom Rote. Notbremse an Conte, 37. Minute. Nach der Pause Heidenheim in Überzahl spielbestimmend, die Entscheidung aber erst in der Schlussphase. Joker Adrian Becks 2-0, der Endstand. Der 2. Neue des FCH, Budu Cifciwace, hatte die Vorarbeit geliefert. Frank Schmitz, Heidenheimer, freuten sich über den 1. Dreier seit September. Union blieb auch unter Steffen Baumgart zum 9. Mal sieglos.

Speaker 3: Keine schöne Serie, der Vorsprung zur Abstiegszone schmilzt. Genau dort befindet sich Holstein Kiel. Der Aufsteiger bräuchte dringend einen Sieg, um den Turnaround einzuleiten. Der Jahresauftakt beim SC Freiburg war allerdings ein unglücklicher Start ins neue Fußballjahr für Kiel. Mit einem Eigentor und einer zwar mutmachenden Aufholjagd, die aber eben doch nicht belohnt wurde. Damit klebt Kiel weiter unten drin, und Freiburg freut sich.

Speaker 17: Freiburg jubelt, es war bereits der 6. Heimsieg in dieser Saison. Heute war es natürlich sehr wichtig. Wir wollten wieder 3 Punkte holen, das haben wir unterm Strich getan.

Speaker 18: Von daher sind wir zufrieden. In einem ausgeglichenen Spiel der Sportklub mit etwas mehr Spielglück. 23. Minute, Dingchi mit Kieler Schützenhilfe. Das 1-0 für Freiburg durch den Kieler Rehmberg. Freiburg insgesamt das kompaktere Team. Christian Günther mit diesem Traumtor in der 38. Minute. Auch nach dem Seitenwechsel der Sportklub das effektivere Team. Kieler Schützenhilfe mit dem 3-0. Die Partie noch nicht entschieden. Kiel bewies Moral und Treffsicherheit. Phil Harris mit dem 1-3 in der 85. Minute. Und die Gäste legten nur 5 Minuten später nach. Der 2-3 Anschlusstreffer, Torschütze erneut, Phil Harris. In der Nachspielzeit vergab Kiel sogar noch diese Möglichkeit zum Ausgleich. Es blieb am Ende beim Freiburger 3-2 Erfolg.

Speaker 19: Glück und Pech, etwas höhere Gewalt. So will ich es mal umschreiben. Es fehlt einfach dazu, dass wir einen Punkt holen oder ein Spiel gewinnen auswärts.

Speaker 18: Mit 0 Punkten, aber erhobenen Hauptes tritt Kiel die Heimreise an.

Speaker 3: Und wir reisen durch die weiteren Ergebnisse. Hoffenheim, Wolfsburg 0 zu 1. Mainz schlägt Bochum 2 zu 0. Pauli unterliegt Frankfurt 0 zu 1. Gleiches Ergebnis beim Spiel Gladbach gegen Bayern. Gestern schon Unterlag Dortmund, Leverkusen 2 zu 3. Morgen dann noch zwei Spiele. Leipzig gegen Werder und Augsburg gegen Stuttgart. Der Blick auf die Tabelle. Die ersten drei unverändert. Bayern vor Leverkusen und Frankfurt. Mainz im Höhenflug auf einem Champions-League-Platz. Freiburg ist 6. Union Berlin nur noch 3 Punkte vor der Abstiegszone. Heidenheim auf dem Relegationsplatz vor Kiel. Und Schlusslicht Bochum. EM oder WM? Der Januar beschert den Handballern ja ein Jahr aus. Ein Großereignis. Dieses Jahr ist WM. Deutschland startet Mittwoch ins Turnier gegen Polen. Im letzten Testspiel lief beim olympischen Silbermedaillengewinner heute allerdings nicht so viel zusammen. Trotzdem reichte es am Ende für einen knappen Sieg gegen Brasilien. Wo es bei uns im Moment schon vielerorts so schön winterlich ist, macht ein Blick zum alpinen Schießsport doch doppelt Spaß. Da gab es heute das erste Abfahrtsrennen für Rückkehrerin Lin-Sei Won nach langer Abstinenz und mit neuem Knie. Auch Linus Strasser war am Start, kam allerdings nicht so ins Ziel, wie er es sich gewünscht hätte.

Speaker 20: Einmal tief durchatmen. Den erlösenden Podestplatz dicht vor Augen fällt Linus Strasser noch von Rang 2 auf 4 zurück. Schwierige Sicht, ausgefahrene Piste, Deutschlands bester Slalom-Fahrer verliert im 2. Teil des 2. Durchgangs seinen Rhythmus. Und am Ende eine Top-3-Platzierung. Den Slalom in Adelboden gewinnt der Franzose Clément Noël vor Lukas Pinero-Broughton und Norwegens Weltmeister Hendrik Christoffersen. St. Anton feiert das Comeback von Lin-Sei Won. Ein künstliches Knie, 1. Weltcup-Abfahrt nach fast 6 Jahren Pause. Alles kein Problem für die 40-jährige US-Amerikanerin. Am Ende fehlen Won als 6. 58 Hundertstel Sekunden auf die Siegerin Federica Brignone aus Italien. Kira Weidle-Winkelmann zeigt sich gut erholt von ihrem Trainingssturz im Beaver Creek und belegt als beste DSV-Athletin den 12. Rang.

Speaker 2: Überall weiße Pisten beim Ski Alpens. Welche Farbe wird morgen bei uns dominieren?

Speaker 21: Es wird in vielen Regionen der blaue Himmel dominieren. Die Sonne ist blau oder gelb. Teilweise ist es auch grau. Das sind Wolken. Die Luft ist kalt. Wir haben folgende Lage. Hochdruckgebiet wandert in unsere Richtung. Wir sind noch an der Ostflanke. Von Norden strömt kalte Luft in unsere Richtung. Der starke Wind an der Ostsee wird nachlassen. Wir gucken uns an, wie der Verlauf des Wetters ist. Da gibt es noch Schneeflocken in der Osthälfte. Zieht sich morgen allmählich Richtung Erzgebirge zurück. Wir haben in Bayern ein paar Flocken. Die werden im Tagesverlauf weniger. Das sind große Wolkenlücken mit freundlichem Sonntagswetter. Die Frühtemperaturen gehen weit zurück. Für die meisten 0 bis minus 5 Grad. Am Wasser plus 3, am Alpenrand bis minus 12. Im Nordwesten, wo es heute noch ein paar Schauer gab, kann das bei solchen Werten zur Glätte führen. Morgen Nachmittag vom Niederrhein bis Ostfriesland. 4 bis 6 Grad plus. Sonst ganz schön kalt. Nachmittag zum Montag und zum Dienstag. Montag ruhiges Wetter. Am Dienstag von Norden kommt mildere Luft. Am Boden ist noch kalt. Anfangs Gefahr Helge von gefrierendem Regen.

Speaker 2: Danke dir für diese Aussichten, Sven. Und das waren die Tagesthemen. Im Ersten folgt das Wort zum Sonntag mit Pastorin Anke Brumbaum.

Speaker 3: Über Beisetzungen von Menschen, die keine Angehörigen mehr haben. Und wer sich dann um einen würdigen Abschied kümmert.

Speaker 2: Wir sind morgen wieder für Sie da. Dann mit Ingo Zamperoni und Oka Gundl. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht und einen schönen Sonntag.

Speaker 3: Tschüss. Tschüss, gute Nacht.

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