Speaker 1: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.
Speaker 2: Heute im Studio Susanne Daubner. Einen schönen guten Abend. Ich begrüße Sie zur Tagesschau. Vor einem Jahr hat Sie die Partei gegründet, Sarah Wagenknecht. Ihr gleichnamiges Bündnis sitzt inzwischen in Landtagen und Regierungen. Doch die Bewährungsprobe kommt noch. Schafft das BSW den Sprung in den Bundestag? Auf dem heutigen Parteitag hat Wagenknecht die Delegierten auf den Wahlkampf eingestimmt. Mit Attacken gegen andere Parteien und die USA. Kein Wort der Kritik an Russland.
Speaker 3: Sie bleibt der Star bei dem Bündnis, das noch immer so heißt wie sie. Sarah Wagenknecht übt in ihrer Rede beim Bundesparteitag des BSW deutliche Kritik an den USA. Und fordert eine Abschaffung der Sanktionen gegen Russland. Den etwa 600 Delegierten gefällt das.
Speaker 4: Die Sanktionen haben nichts mit Moral. Sie haben nichts mit Menschenrechten. Sie haben nichts mit Friedensliebe zu tun. Sie sind schlicht ein Konjunkturprogramm für die US-Wirtschaft. Und ein Killerprogramm für deutsche und europäische Unternehmen.
Speaker 3: Die US-Mittelstreckenraketen sollen aus Deutschland raus. Und am besten alle amerikanischen Soldaten auf deutschem Boden auch.
Speaker 5: Wir können uns die 37.000 US-Soldaten in Deutschland schlicht nicht mehr leisten. Deshalb sagen wir auch Ami go home. Es ist Zeit.
Speaker 3: Beschlossen hat das BSW sein Wahlprogramm. Darin 15 Euro Mindestlohn. Hohe Steuern für hohe Einkommen und Vermögen. Eine Grundrente von 1500 Euro. Aber auch eine Verschärfung des Asylrechts. Von einer Nähe zur AfD wollen sie hier jedoch nichts wissen.
Speaker 4: Bundesweit gibt es doch ganz viele Menschen, die jedes Vertrauen in die alten Parteien verloren haben. Aber die auch sehen, dass eine AfD, die jetzt einen Ellenbogenmilliardär wie Elon Musk umwirbt und tatsächlich auch programmatisch dazu führen würde, dass Milliardäre immer weniger an Steuern zahlen, dass diese Partei keine wirkliche Alternative ist.
Speaker 3: Das BSW tut sich aktuell in Umfragen schwer und muss um den Einzug in den Bundestag bangen. Der inhaltliche Mix aus rechten und linken Inhalten hat im Osten viele Anhänger. Doch in Westdeutschland kommt insbesondere die Fokussierung auf eine freundliche Russland-Politik nicht so gut an.
Speaker 2: In genau sechs Wochen ist es also soweit. Millionen Deutsche wählen einen neuen Bundestag. Die Vorbereitungen dafür laufen. Bis zum 23. Februar gibt es noch ein paar wichtige Fristen und Termine. Einer ist schon morgen.
Speaker 6: Die Wahlbenachrichtigungen zur Bundestagswahl 2025 werden vom 13. Januar an per Post an die etwa 60 Millionen Wahlberechtigten verschickt. In der Wahlbenachrichtigung wird auch auf die Möglichkeit der Briefwahl hingewiesen. Dafür müssen die entsprechenden Unterlagen beantragt werden. Am 30. Januar entscheidet der Bundeswahlausschuss über etwaige Beschwerden gegen eine Zulassung oder Zurückweisung von Landeslisten der Parteien. Erst danach können die Stimmzettel gedruckt und verschickt werden. Der Versand der Briefwahlunterlagen soll bis spätestens 10. Februar erfolgen. Sie sollten dann per Post innerhalb Deutschlands bis spätestens 20. Februar verschickt werden. Drei Tage später, am 23. Februar, kann dann im Wahllokal gewählt werden.
Speaker 2: Die AfD trennt sich von ihrer Nachwuchsorganisation Junge Alternative. Der Verfassungsschutz stuft sie als gesichert extremistisch ein. Auf dem Parteitag in Riesa stimmten die Delegierten für eine Änderung der AfD-Satzung. Der bisherige Verein wird durch eine neue Jugendorganisation ersetzt, nicht mehr so unabhängig und enger an die Partei gebunden. Sie sind die Helden inmitten der Brandkatastrophe bei Los Angeles. 14.000 Feuerwehrleute kämpfen dort seit Dienstag unermüdlich gegen das Flammeninferno. Doch der auffrischende Wind macht kleine Erfolge wieder zunichte. Immer weiter treiben die Brände voran. 16 Menschen sind bereits gestorben, tausende Häuser wurden zerstört. Trotzdem wollen viele Bewohner nur nach Hause. Unsere Korrespondentin Gudrun Engel hat einen von ihnen bei der Rückkehr begleitet.
Speaker 1: Wir fahren mit Riesa Sarkesh durch seinen Heimatort, durch Pacific Palisades. Es ist das erste Mal, dass er das Ausmaß der Katastrophe sieht.
Speaker 7: Wow, da ist ja nichts mehr von übrig. Die ganze Stadt ist weg.
Speaker 1: Alle Brandzonen sind gesperrt, umliegende Gebiete evakuiert. Wir fahren Riesa daher zu seinem Haus. Er ist Chirurg, Lungenspezialist, seine Frau Zahnärztin. Das Haus haben sie sich vor drei Jahren gekauft, es war ihr Traum. 130 Quadratmeter für knapp zwei Millionen Dollar.
Speaker 8: Ich war bei der Arbeit, wir hatten gar keine Chance, irgendwas zu packen.
Speaker 1: Pflanzen, Bilder, Erbstücke seines Großvaters, Mitbringsel von Reisen. Vor sechs Monaten haben sie geheiratet, auch diese Erinnerungen ausgelöscht.
Speaker 9: Wir hatten so ein kleines Wünschebuch von Freunden, das ist nun weg. Das Hochzeitskleid meiner Frau ist weg, mein Anzug, alles verbrannt.
Speaker 1: Zum Glück sind sie versichert, rechnen aber mit einem langen Kampf mit der Versicherung. Wir sind seit Tagen im Brandgebiet rund um L.A. unterwegs und lernen auch Feuerwehrhauptmann Tom Klimow kennen. Er koordiniert gerade den nächsten Einsatz. Dieses Viertel hier ist bereits evakuiert, noch sieht es ruhig aus, das kann sich aber ganz schnell ändern. Für mich scheint das Feuer weit weg zu sein.
Speaker 7: Ja, das sieht so aus, aber wenn der Wind sich dreht, erwarten wir Funken, die dann weitere Feuer auslösen. Dieses Feuer könnte daher in weniger als einer Stunde schon hier sein.
Speaker 1: Risa Sarkesch hofft währenddessen noch irgendetwas im Schutz zu finden. Doch bis auf kleine Vasen, keine Chance.
Speaker 8: Ich kann nichts daran ändern und muss komplett neu beginnen.
Speaker 1: Und das wird vermutlich Jahre dauern.
Speaker 2: Der havarierte Öltanker Iventin ist erfolgreich abgeschleppt worden. Auf dem Schiff waren in der Nacht zum Freitag alle Betriebssysteme ausgefallen. Daraufhin trieb der Tanker manövrierunfähig in der Ostsee. Jetzt wurde er vor Rügen in eine sichere Position gebracht, rund fünf Kilometer vor dem Hafen von Sassnitz. Die Iventin wird zur russischen Schattenflotte gezählt.
Speaker 10: Die Iventin dümpelt gut 20 Kilometer vor Rügen. So sah es noch am Freitag aus, das Schiff manövrierunfähig mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord. Jetzt ist der Tanker gesichert. Unter Leitung des Havariekommandos haben ihn Schlepper vor die Küste der Insel gezogen. Das war nötig, wegen der schwierigen Wind- und Wetterverhältnisse.
Speaker 11: Zum einen ist ein bisschen die Logistik vereinfacht. Wir haben den Hafen von Sassnitz und hätten auch den Hafen von Mukran in der Nähe. Und nach Norden hin ist ein bisschen Landmasse, sodass die Position etwas windgeschützt ist. Die Iventin fährt unter der Flagge Panamas.
Speaker 10: Die Umweltorganisation Greenpeace zählt den Tanker zur russischen Schattenflotte. Schiffe, die Russland nutzt, um Öl zu transportieren und damit die Sanktionen zu umgehen. Gerade diese Schiffe sind oft alt, marode und nicht seetauglich.
Speaker 12: Es wäre gar nicht sinnvoll, ein solches Schiff, was erwiesenermaßen technische große Schwierigkeiten hat und damit Verdacht vorliegt auf sogar Sehundüchtigkeit, das einfach ziehen zu lassen. Dieses Schiff gehört unter eine strikte Kontrolle.
Speaker 10: Laut Havariekommando ist die Lage rund um den Tanker stabil, auch wenn die Betriebssysteme noch immer nicht laufen. Die Besatzung wird mit Lebensmitteln und Generatoren unterstützt, die Verantwortlichen auf Rügen sind erleichtert.
Speaker 13: 100.000 Tonnen Öl ins Meer, dann hätten wir hier unisono zuschließen können. Dann wäre die Insel als Tourismusziel natürlich tot gewesen.
Speaker 10: Die Reederei der Iventin hat zwei Hochseeschlepper beauftragt. Sie kommen voraussichtlich morgen an und sollen das Havariekommando ersetzen. Wohin die Iventin später gebracht wird, steht noch nicht fest.
Speaker 2: Turnen ist eine Sportart, die viel Disziplin erfordert. Doch am Stützpunkt in Stuttgart sind die Anforderungen offenbar weit darüber hinaus gegangen. Diesen Vorwurf erhebt unter anderem Ex-Profiathletin Tabea Alt. Nach ihren Schilderungen werden Turnerinnen dort seit Jahren schikaniert, körperlich und mental. Alt hat die Konsequenzen gezogen und ihre Sportkarriere an den Nagel gehängt.
Speaker 14: Gestern Abend, das Finale der Turngala des schwäbischen und balischen Turnerbundes in Stuttgart. Nationale und internationale Athleten zeigten ihr Können, die Turnfans begeistert. Ganz anders die Stimmung am Stuttgarter Olympiastützpunkt. Immer mehr ehemalige wie auch aktive Turnerinnen haben öffentlich Kritik geäußert. Es geht um Demütigungen, Drohungen, Essstörungen und verschleppte Verletzungen.
Speaker 15: 2017 war das erste Mal, dass ich auch Hilfe gesucht hatte und Gespräche geführt habe. Und mich auch als Tabea einfach hingestellt und gesagt habe, ich kann nicht mehr, ich will so nicht mehr. Dir wird jahrelang eingetrichtert, dass du nichts wert bist, dass du nur mit Leistung was wert bist. Und wenn dann dieser Sport wegbricht, dann ist es schon so, dass ich mich wirklich gefragt habe, warum bin ich jetzt eigentlich auf der Welt?
Speaker 14: Neu ist das Thema nicht. Bereits vor drei Jahren hatte Tabea Alt in einem Brief an den Deutschen Turnerbund auf das Fehlverhalten in Stuttgart hingewiesen. Vor ein paar Tagen bekam jede Turnerin, die sich öffentlich äußerte, ein Schreiben vom DTB.
Speaker 16: Wir bedauern, dass du diese Erlebnisse, die im kompletten Gegensatz zu unseren Werten und Zielen stehen, machen musstest. Als Verband und auch stellvertretend für den organisierten Turnsport entschuldigen wir uns bei dir und allen betroffenen Turnerinnen für das entstandene Leid.
Speaker 17: Es ist aktuell so, dass wir diesen Vorwürfen nachgehen. Und die Gespräche, die wir bisher geführt haben, zeigen da ein sehr differenziertes Bild. Aber ganz klar ist, wir müssen unsere Maßnahmen überprüfen.
Speaker 14: Die Turngala in Stuttgart war ein großer Erfolg. Die Vorwürfe der letzten Wochen allerdings werfen einen großen Schatten auf den Frauenturnsport.
Speaker 2: In der Fußball-Bundesliga hat Stuttgart in Augsburg mit 1 zu 0 gewonnen. Für Stuttgart feierte Nationalspieler Undaff ein gelungenes Comeback nach Verletzungspause und erzielte das Tor des Tages. Zuvor unterlag Bremen in Leipzig mit 2 zu 4.
Speaker 18: RB Leipzig feiert den perfekten Start ins neue Jahr. 24. Minute, Opendaff verlängert und Xavi mit dem platzierten Abschluss. Xavi nach 3-monatiger Verletzungspause zurück in der Startelf. Bremen unbeeindruckt, kombiniert sich stark durch. Mitchell Weiser mit dem Ausgleich nur 2 Minuten später. Die Partie rasant und einer ist nicht zu stoppen. Xavi, die erneute Führung für RB nach 35 Minuten. Zweite Hälfte, Fehler Weiser. Cesco hat viel Platz und viel Mut. Traumtor, 3 zu 1. Jürgen Klopp, RBs neuer Fußballchef, wird bestens unterhalten. 90. Minute, Leipzig hat alles im Griff. Der eingewechselte Baumgartner mit dem 4 zu 1. Bremen steckt aber nicht auf. In der Nachspielzeit ist es der ebenfalls eingewechselte Bürg mit dem 4 zu 2 Endstand. Leipzig siegt verdient. Bremen bleibt im 8. Gastspiel bei RB erneut sieglos.
Speaker 2: Die Tabelle, an der Spitze weiter die Bayern. Gefolgt von Leverkusen, Frankfurt und Leipzig. Bremen rutscht ab auf Platz 9. Wolfsburg ist 10. Vor Mönchengladbach Union Berlin und Augsburg. In der Abstiegszone Heidenheim, vor Kiel und Schlusslicht Bochum. Mit ihm hat sich der FC St. Pauli einen Superstar geholt. Der Weltranglisten, Erste im Schach, Magnus Carlsen. Heute beim Bundesligaspiel in Hamburg. Der Kiezklub ist inzwischen nicht nur beim Fußball erstklassig, sondern auch beim Schach. Im Kampf gegen den Abstieg holte der 34-jährige Norweger in seinen ersten beiden Spielen wichtige Punkte. Ein Sieg im gestrigen Debüt und heute ein Unentschieden.
Speaker 19: Der Einlauf zu Hells Bells von AC DC. Genau wie bei den Fußballern des FC St. Pauli. Vielleicht wollte er auch deshalb hier mitspielen. Magnus Carlsen, der exzentrische Schach-Superstar aus Norwegen, hatte schon lange Sympathien für den Kiezklub. Vor 9 Jahren konnte ich hier ein Fußballspiel besuchen. Ich fand die Stimmung im Stadion einfach großartig. Carlsen wurde von einem Unternehmer hergeholt. Die Verbindung der Marken St. Pauli und Magnus Carlsen soll den Schachsport attraktiver machen. Heute Carlsen im Duell gegen Düsseldorf. Schachbundesliga, 6. Runde. Und gegen den Weltranglisten 8. Wei Yi aus China. Unentschieden am Ende. Insgesamt kassiert St. Pauli eine Niederlage. Immerhin gestern ein Sieg gegen Solingen. Es ist in Ordnung. Gestern haben wir gewonnen, um in die Saison zumindest etwas reinzukommen. Und ja, es hat Spaß gemacht zu spielen. Im März soll Carlsen das nächste Mal für St. Pauli ans Brett, um den Abstieg des Aufsteigers zu vermeiden.
Speaker 2: Und nun die Wettervorhersage für morgen. Montag, den 13. Januar.
Speaker 20: Dank eines Hochs machen Tiefs vorerst einen großen Bogen um uns herum. In der Nacht klart es oft auf. Teilweise ist es aber auch wolkig. V.a. im Norden und Nordwesten dichte Nebelfelder, aus denen etwas Schneekrisel fallen kann. Morgen ist es abseits einiger zäher Nebelfelder, meist sonnig oder locker bewölkt. Am späten Nachmittag ziehen von der Nordsee dichte Wolken heran. In der Nacht plus 2 bis minus 16 Grad. Am Tag minus 5 Grad an den Alpen, plus 5 Grad in Nordfriesland. Am Dienstag hier und da Regen oder Sprühregen vom Norden bis in die Mitte und in den Osten, der anfangs gefrieren kann. Am Mittwoch ist es meist grau, etwas Sonne ganz im Südwesten. V.a. in der Südosthälfte ab und an etwas Regen, gefrierender Regen oder Schnee. Das ist Norden und Süden durchweg trocken.
Speaker 2: In den Tagesthemen um 22.45 Uhr fragt Ingo Zamperoni die Kanzlerkandidatin des BSW, Sarah Wagenknecht, wie ihre Partei bei der Bundestagswahl die 5%-Hürde schaffen will. Außerdem blicken wir darauf, wie sich Deutschland am Wiederaufbau Syriens beteiligen will. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend. Copyright WDR 2021
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