Ukraine-Kontaktgruppe bespricht Waffenhilfe bei Treffen in Rammstein
Präsident Zelenskyi erneuert Waffenwünsche, USA sagen 500 Mio. Dollar zu. Kontaktgruppe stärkt Verteidigungskoalitionen, Zukunft der US-Hilfe ungewiss.
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Selenskyj bittet um mehr Waffen bei Treffen der Ukraine-Unterstützerländer in Ramstein
Added on 01/27/2025
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Speaker 1: Beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, heute in Rammstein in Rheinland-Pfalz, treffen sich verschiedene Unterstützer der Ukraine. Präsident Zelenskyj erneuerte seinen Wunsch nach zusätzlichen Waffenlieferungen. Mit Blick auf den Angriff in Saporischo forderte er den Partnerländern auf mehr Flugabwehrsysteme zu liefern. US-Außenminister Austin sicherte kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt Kiew weitere 500 Millionen Dollar Militärhilfe zu.

Speaker 2: Es ist das letzte Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Rammstein, bevor die neue US-Regierung ins Amt kommt. Präsident Zelenskyj ist selbst angereist, um zu demonstrieren, wie wichtig die Hilfe der Partner für sein Land ist. Wir sind so weit gekommen, dass es ehrlich gesagt verrückt wäre, jetzt den Ball fallen zu lassen und nicht weiter die Verteidigungskoalitionen aufzubauen, die wir geschaffen haben. Zumal sie uns bereits dabei helfen, unsere gemeinsame Verteidigungsmacht auszubauen und zu stärken. Vor allem Flugabwehr, sagt Zelenskyj, sei für die Ukraine wichtig, wie die jüngsten Angriffe auf Saporischia gerade wieder gezeigt hätten. Dennoch amtierende US-Verteidigungsminister Austin betont bei seinem letzten Treffen der Kontaktgruppe, dass die Unterstützung weitergehen müsse. Wir dürfen nicht nachlassen. Und deshalb kündige ich heute ein weiteres Unterstützungspaket im Volumen von 500 Millionen Dollar an. Darin sind weitere Raketen für die ukrainische Luftverteidigung, zusätzliche Munition sowie weitere Ausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen F-16-Flugzeuge. Zelenskyj hat die Partnerländer heute auch zur Unterstützung bei der Produktion von Kampfdrohnen in seinem Land aufgerufen.

Speaker 1: Mein Kollege Peter Sonnenberg begleitet für uns das Treffen in Rammstein. Es gab bereits die ersten Statements bei diesem 25. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, dem letzten vor der Amtsübernahme von Donald Trump. Inwieweit überschattet dieser Wechsel im Weißen Haus das Treffen in Rammstein?

Speaker 3: Allein ein Blick auf die Anwesenheitsliste hier bestätigt schon, dass das Treffen überschattet ist. Denn der NATO-Generalsekretär Rütte ist hier, genauso wie die EU-Außenbeauftragte Kallers. Präsident Zelenskyj aus der Ukraine ist hier. Und eben, wie im Beitrag angeklungen, zum letzten Mal Lloyd Austin, der US-Verteidigungsminister, der ja unter der Ägide Trump nicht mehr Verteidigungsminister sein wird. Aber offiziell soll Trump hier keine Rolle spielen. Boris Pistorius, unser Verteidigungsminister aus Deutschland, hat eben eine Pressekonferenz gegeben, wo er ausdrücklich sagte, er möchte sich gar nicht mit Problemen beschäftigen, die noch nicht auf dem Tisch liegen. Aber Zelenskyj hat sich auch geäußert. Und bei ihm klang so ein kleines bisschen die Sorge schon durch, auch wenn er es nicht laut ausgesprochen hat. Aber er sagte schon, die Hilfe muss weitergehen. Er braucht neue Waffen. Das Ganze müsste nachhaltig sein. Versprochene Waffen müssten jetzt eilig geliefert werden, nichts herausgezögert werden. Er verwies auf zwei Sachen. Einmal, dass jetzt im dritten Kriegsjahr auch der dritte Winter bevorsteht. Er sagte, die Motivation seiner Leute, ein Land zu verteidigen, sei erheblich höher als die Motivation Russlands, ein Land eins anzugreifen, was die Soldaten angeht. Da spricht viel Hoffnung raus, aber auch ein bisschen Angst davor, dass die Hilfe sich demnächst umgestalten könnte.

Speaker 1: Die Kontaktgruppe hat in Ramstein schon häufig Waffenlieferungen angekündigt. Das ist auch diesmal der Fall. Was wurde der Ukraine denn zugesagt?

Speaker 3: Es ist schon auffällig, dass es hier mehr so den Geist des Durchhaltens hat. Man schafft praktisch für die Zukunft Infrastruktur, die die Hilfe weiterhin gewährleisten soll. Es wurden auch Pakete neu angekündigt. Jetzt eben im Beitrag ist es angeklungen, das Paket aus den USA, was Lloyd Austin heute angekündigt hat. Wobei man ist da nie so ganz sicher, meint er, Dinge, die schon versprochen waren und jetzt nur umgesetzt werden, oder sind das tatsächlich neue Gelder? Boris Pistorius hat für Deutschland 65 bis 70 Millionen Hilfe angekündigt. Millionen, nicht Milliarden. Das sind Missiles, das sind 48 Lenkwaffen, nicht Systeme, sondern Munition, die jetzt zusätzlich zu dem, was bereits versprochen war, an die Ukraine geliefert werden soll. Und ansonsten, wie gesagt, geht es hier hauptsächlich um diese Hilfen. Das sind Koalitionen, die verschiedene Länder gründen, auf Gebieten, wo sie besonderes Wissen, besonderes Know-how haben, um eben die Hilfe voranzutreiben. Und man hat Folgendes geändert, das schon vor einigen Monaten. Man hat praktisch das Oberkommando des ausführenden Organes von den USA wegtransferiert in die NATO in Wiesbaden-Erbenheim. Dort wird sich ab sofort darum gekümmert, dass die versprochenen Waffen dann auch tatsächlich zügig in die Ukraine geliefert werden.

Speaker 1: Das ist vielleicht auch schon ein Anzeichen dafür, wie man versucht, das Netzwerk weiter intakt zu halten. Falls aber Donald Trump aus diesem Format aussteigt, wie fällt denn die bisherige Bilanz der Kontaktgruppe aus? Was haben die Treffen der Verbündeten in Rammstein gebracht?

Speaker 3: Sehr viel. Rammstein, das Rammstein-Format oder überhaupt die Ukraine-Kontaktgruppe, die steht überhaupt für die Ukraine-Hilfe schlechthin. D.h. alles, was an Hilfe beschlossen wurde international, geht letztendlich auf dieses Format hier zurück. Wenn die USA tatsächlich unter Trump beschließen sollten, diese Hilfe von Seiten der USA einzustellen, ist das ein Rieseneinschnitt. Und ein Einschnitt, den Europa nicht wird ausgleichen können. Wenn man in die Vergangenheit guckt, dann wurden hier auf diesen Treffen, auch anders als heute und auch schon anders als beim letzten Mal, aber Milliardenbeträge veröffentlicht, was an Waffenlieferungen in die Ukraine gehen soll. Das ist zwar zuletzt schon etwas weniger geworden, aber hier wurde auch immer der Zusammenhalt gestärkt. Es sind 50 Staaten, die hier in Rammstein und auch in Brüssel und auch in Online-Konferenzen zusammenkommen und diese Hilfe organisieren. Da gibt es auch sowas wie einen Gruppenzwang. Wenn neue Waffen, die wieder geliefert werden sollen, genannt werden, ist natürlich jeder, der hier teilnimmt, auch in der Verpflichtung, selber auch etwas zu liefern und beizutragen. Man ist sich hier sicher, dass Europa diese Gruppe beibehalten möchte und auch weiter arbeiten wird zusammen für die Ukraine. Das große Fragezeichen wird in Zukunft die USA sein.

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