Verheerende Brände in Los Angeles und andere Nachrichten
Gigantische Brände in LA verursachen riesige Verluste. Bericht über Hilfe und Evakuierung sowie politische Spannungen in Deutschland und weltweite Ereignisse.
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tagesschau 2000 Uhr, 13.01.2025
Added on 01/27/2025
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Speaker 1: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau. Heute im Studio Konstantin Schreiber.

Speaker 2: Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau. Es ist, als wäre man in einem Kriegsgebiet, so beschreibt es ein Augenzeuge. Und in der Tat sind die Verwüstungen, die die Brände in Los Angeles hinterlassen, gigantisch. Ganze Stadtviertel liegen in Schutt und Asche. Zehntausende verloren ihr Hab und Gut. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 24 und ein Ende der Katastrophe ist nicht abzusehen. Noch immer versucht die Feuerwehr, die drei größten Brandherde unter Kontrolle zu bringen. Besonders schlimm wüten die Flammen im Viertel Pacific Palisades.

Speaker 3: Sie kämpfen unermüdlich gegen die Flammen. Und zuletzt haben sie dabei auch Erfolge erzielt. Doch die könnten nun zunichte gemacht werden. Denn in der Nacht sollen die gefährlichen Santa Ana-Winde wieder deutlich stärker werden. Könnten die Feuer explosionsartig auf weitere Gebiete ausweiten. Der Wetterdienst sagt Winde von nahezu Hurricane-Stärke voraus. Darauf bereiten wir uns gerade vor. Mehr als 12.000 Gebäude sind bereits zerstört oder beschädigt. Für mehr als 92.000 Menschen gilt aktuell eine Evakuierungsanordnung. Zehntausende mehr wurden vorgewarnt. Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend. Auf diesem Parkplatz verteilen Freiwillige Wasser, Kleidung und andere Dinge an diejenigen, die alles verloren haben. So wie dieser Sechsjährige und sein Vater. Kinder und Erwachsene sind obdachlos. Sie haben kein Zuhause.

Speaker 4: Klar helfen wir. Wir könnten die nächsten Opfer sein. Ich musste einfach hierher kommen. Die Menschen tun mir so leid. Ich möchte unbedingt helfen.

Speaker 3: Viele der Betroffenen versuchen verzweifelt zumindest kurz in ihre Häuser zurückzukehren. So wie Kevin Anderson, dessen Mutter dringend ihre Medikamente braucht. Das ist meine Mutter. Sie ist 85. Ich kann hier nicht einfach stehen und warten. Ich muss da rein. Doch auch heute bleiben Gebiete abgesperrt. Die Leute sagen, ich will doch nur mein Haus sehen, sehen, was übrig ist. Wir wissen das. Aber wir sind da noch immer im Einsatz, um nach Toten zu suchen.

Speaker 5: Bitte haben Sie Geduld. Und es gibt noch immer viele Gefahren dort.

Speaker 3: Die Schäden werden schon jetzt auf mehr als 135 Milliarden US-Dollar geschätzt. Und die beiden kommenden Tage dürften erneut kritisch werden.

Speaker 2: Gudrun Engel ist für uns in Los Angeles. Gudrun, Sie haben heute mit vielen Betroffenen und Einsatzkräften gesprochen. Was ist denn die größte Sorge vor Ort?

Speaker 6: Ja, die größte Sorge ist tatsächlich der Wind, der jetzt wieder stark zunimmt. Diese Santa Ana-Winde, die kommen im Moment hier von Nord nach Süd und treiben deshalb Funkenflug, den es immer noch gibt, aus Glutnestern in Richtung Santa Monica. Das ist eine Stadt, die noch nicht betroffen ist. Man hat versucht, eine Sicherheitsschneise zu schlagen. Aber das ist tatsächlich gerade die größte Sorge, dass der Wind Glutnester wieder anfachen könnte und Funkenflug zu einer weiteren Ausbreitung des Feuers führen kann.

Speaker 2: Die langfristigen Schäden sind ja immens. Wie wird den Betroffenen geholfen?

Speaker 6: Tatsächlich haben die großen Versicherer jetzt die Schäden, die im Moment schon absehbar sind, auf etwa 135 bis 150 Milliarden US-Dollar taxiert. Und das Hauptproblem ist, nur 20 Milliarden davon etwa sind versichert. Alles andere muss man sehen, wie das reguliert wird. Es gibt einen Fonds aus dem US-Kongress für den Katastrophenschutz. Darin sind 27 Milliarden US-Dollar. Die Betroffenen können sich da bewerben mit Dokumenten. Das Problem ist, der ganze Schaden hier muss erstmal dokumentiert werden. Da sind jetzt Teams unterwegs und machen Fotos. Alles, was fotografiert ist, wird mit einem pinken Band markiert. Aber auch diese Arbeit, diese Dokumentation wird voraussichtlich noch Wochen dauern.

Speaker 2: Danke, Gudrun Engel in Los Angeles. In der Bundesregierung gibt es einen Streit über zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine. Es geht um ein Paket von 3 Milliarden Euro. Enthalten könnte es z.B. weitere Patriot-Systeme zur Flugabwehr. Die Grünen werfen Bundeskanzler Scholz vor, auf die Bremse zu treten. Sie wollen, dass das Paket noch vor der Bundestagswahl beschlossen wird. Die Union zeigte sich heute verhandlungsbereit.

Speaker 7: Ein Geschenk an die Ukraine. Dem ukrainischen Botschafter wird heute symbolisch die erste neue Rathaubitze übergeben. Alle im Saal bekräftigen noch einmal, Deutschland stehe an der Seite der Ukraine. Aber das große Waffenpaket von mehr als 3 Milliarden Euro, das noch vor der Bundestagswahl kommen sollte, liegt im Moment im Kanzleramt auf Eis. Es sei eine Frage der Finanzierung, sagt der Bundeskanzler auf einer Wahlkampfveranstaltung.

Speaker 8: Wenn man das tut, muss man auch sagen, wo das Geld herkommt. Ich bin dagegen, dass wir es von den Renten holen. Ich bin dagegen, dass wir das durch Kürzung bei den Gemeinden machen. Ich bin dagegen, dass wir weniger Geld in Bahnen und Straßen investieren. Also muss man das extra finanzieren.

Speaker 7: Mehrere weitere Großsysteme zur Flugabwehr, wie Patriot oder hier IRIS-T, wollte Deutschland in diesem Paket eigentlich liefern. Die Systeme werden hauptsächlich zum Schutz ukrainischer Städte eingesetzt. Mit seinem Zögern setze Scholz die Sicherheit der Ukraine aufs Spiel, sagen die Grünen.

Speaker 9: Insofern ist es eine Frage, die die Regierung und auch der Regierungschef beantworten muss. Möchte er eigentlich in den nächsten Wochen einen innenpolitischen Wahlkampf auf dem Rücken eines angegriffenen ukrainischen Volkes machen? Ich würde ihm das einfach nicht empfehlen.

Speaker 7: Die Ukraine steht besonders im Donbass stark unter Druck. Angesichts der teilweise desaströsen Lage besonders der Zivilbevölkerung dort, müsse schnell gehandelt werden, sagt auch die Union. Für das neue Ukraine-Paket könne man sich möglicherweise sogar vorstellen, zusammen mit der Minderheitsregierung aus SPD und Grünen zu stimmen.

Speaker 10: Darüber werden wir jederzeit verhandlungsbereit. Voraussetzung wäre allerdings, dass die Bundesregierung, auch wenn es eine Rest-Bundesregierung ist, zu einer halbwegs geschlossenen Meinung zu kommen. Und dazu ist sie offensichtlich nicht mehr in der Lage.

Speaker 7: Der Bundeskanzler kommt langsam in Erklärungsnot. Die Opposition ist gesprächsbereit, der grüne Koalitionspartner dafür. Sogar in der SPD halten einige die Finanzierung prinzipiell für machbar. Ob das Paket wirklich kommen soll, muss die Bundesregierung bis spätestens zur letzten Januarwoche entscheiden. Dann trifft sich der Bundestag zur letzten Sitzung vor der Bundestagswahl.

Speaker 2: Es ist der Moment des Wiedersehens. Die Deutsch-Iranerin Nahe Takawi schließt ihre Tochter am Flughafen Köln-Bonn in die Arme. Im Oktober 2020 hatten iranische Behörden sie festgenommen und später verurteilt. Wegen Mitgliedschaft in einer illegalen Gruppe und Propaganda gegen das Regime. Die Bundesregierung kritisierte das Urteil als nicht nachvollziehbar. Takawi wies die Vorwürfe zurück. Jetzt ist sie wieder frei.

Speaker 5: Ein Moment, auf den sie mehr als vier Jahre gewartet haben. Nahe Takawi gestern Abend in Köln, wieder vereint mit ihrer Tochter Mariam Klarin. Die Freilassung der 70-Jährigen kommt überraschend, so Tochter Mariam heute. Wir sind überwältigt vor Freude. Nach all den Jahren des Bangens kann ich kaum glauben, dass meine Mutter endlich zurück ist. Ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Im Oktober 2020 wird die Architektin Takawi während eines Aufenthalts in Teheran festgenommen. Sie kommt ins berüchtigte Evin-Gefängnis, sitzt dort sieben Monate in Isolationshaft. Es folgt ein Scheinprozess ohne eigenen Anwalt, in dem sie zu mehr als zehn Jahren Haft verurteilt wird. Die Justiz wirft ihr Propaganda gegen den Staat vor. Sie selbst streitet das ab. Tochter Mariam Klarin kämpft fortan von Deutschland aus für die Freilassung ihrer Mutter. Die sei ein Fauspfand des iranischen Regimes, um Deutschland zu erpressen. Zum Beispiel, wenn es um Kritik beim Thema Menschenrechte geht, sagt sie im Interview vergangenes Jahr.

Speaker 11: Manchmal macht es mich unfassbar wütend. Und dann ist diese Ungerechtigkeit so intensiv, dass es mich innerlich zerreißt.

Speaker 5: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock begrüßte heute auf dem Kurznachrichtendienst EX die Freilassung und sprach von einem großen Moment der Freude. Warum die Freilassung gerade jetzt erfolgte und ob es eine Gegenleistung gab, ist bisher unklar. Nahid Tarrawi selbst erholt sich nun bei ihrer Familie. Noch am Flughafen machte sie darauf aufmerksam, dass Menschenrechtsverletzungen im Iran weitergehen.

Speaker 2: Jedes Jahr wird das Unwort des Jahres gekürt. Gemeint ist damit ein diskriminierender Begriff, der sich in unsere alltägliche Sprache eingeschlichen hat. In diesem Jahr fiel die Wahl der Jury auf das Wort Bio-Deutsch, weil es die Menschen unterteile in angeblich echte Deutsche und vermeintlich deutsche Zweiter Klasse. Die Jury sieht darin eine Form von Alltagsrassismus. Verwendet werde das Wort vor allem in sozialen Medien. Sie sind zum Teil Tage und Wochen gepilgert, haben zusammen gebetet und tauchen ein in die für sie heiligen Gewässer. Von heute bis Ende Februar feiern Hindus aus der ganzen Welt das Fest Mahakomila, um sich von ihren Sünden zu reinigen. Dieses Jahr findet das Fest im Norden Indiens statt, in der Stadt Prayagraj. Hier fließen nach hinduistischer Mythologie drei heilige Flüsse zusammen. Die Flüsse Ganges und Yamuna und der unsichtbare Saraswati.

Speaker 12: Um vier Uhr morgens Ortszeit tauchten die ersten Gläubigen in den Ganges. Bis zum Abend waren es mehrere Millionen. Auftakt zum Mahakomila, dem großen Fest des Kruges, das in diesem Jahr alle Rekorde sprengt. Grund ist eine Planetenkonstellation, die nur alle 144 Jahre vorkommt. Wer in diesen Tagen im als göttlich verehrten Fluss untertaucht, erhofft sich davon eine sündenreinigende Wirkung. Wenn es so etwas wie den Himmel auf Erden gibt, dann ist es genau das, was wir hier erleben. Heute ist ein sehr verheißungsvoller Tag für ein heiliges Bad. Wir sind hierher gekommen, um die Segnungen von Mutter Ganges zu empfangen. Rekordverdächtig auch der organisatorische Aufwand. Umgerechnet 800 Millionen Euro hat die hindu-nationalistische Regierung investiert, unter anderem in eine gigantische Zeltstadt mit 25.000 Betten und 150.000 Toiletten, überwacht von 40.000 Sicherheitskräften. Die Gäste kommen aus aller Welt, wie Anthony aus England. Mit Schwimmen hat das hier nichts zu tun. Was hier passiert, ist etwas viel Ernsteres, viel Elementareres für den Geist. Das Mahakumela dauert 45 Tage. Besonderen Andrang gibt es an sechs zentralen Badetagen wie dem heutigen. Erwartet werden insgesamt bis zu 400 Millionen Pilger, fast so viele wie die EU-Einwohner hat. Damit wäre das Fest das größte aller Zeiten.

Speaker 2: Er prägte den Begriff Shockvertising, schockierende Werbung. Jetzt ist der Star-Fotografer Diviero Toscani mit 82 Jahren gestorben. Seine Karriere startete mit einer Frage an die Modemarke Benetton, ob sich die Menschen wohl mehr für AIDS oder einen gelben Pulli interessieren würden. Die Antwort war AIDS. Und so begann Toscani politische Motive für Werbekampagnen zu fotografieren. Etwa die blutige Kleidung eines Opfers im Bosnienkrieg, den Kuss einer Nonne mit einem Priester oder drei Herzen mit der Bundeswehr. Unter der Haut sind alle gleich. Für die einen zynisch, für die anderen gesellschaftlich wichtig. Dieser tierische Zeitgenosse, das Gürteltier, hat eine ganz besondere Fähigkeit. Mit seinem knöchernen Panzer kann es sich zusammenrollen und vor Feinden schützen. In Stuttgart bekam es nun den Titel Zootier des Jahres im Rahmen einer Aktion, die auf stark gefährdete Tierarten aufmerksam machen soll. Denn aktuell nimmt der Bestand des Gürteltieres durch Jagd und Umweltzerstörung rapide ab. Diese kleine Kugel ist heute zum Zootier des Jahres gekürt worden.

Speaker 13: Das Gürteltier ist in Südamerika heimisch und eigentlich nachtaktiv. Für eine kleine Mahlzeit traut es sich aber auch tagsüber raus. Gut geschützt ist es ja sowieso. Also es macht dann sofort, wenn es merkt, dass Gefahr droht.

Speaker 14: V.a. diese Kugel bleibt auch so, vielleicht so analog zu einem Igel in Mitteleuropa, der halt Stacheln hat und der hat halt einen Panzer. Und so versucht er dann, der Gefahr zu entgehen. Der Panzer schützt zwar vor hungrigen Feinden, nicht aber vor dem Menschen. Für ihr Fleisch werden die Tiere gejagt.

Speaker 13: Zudem brennen in Südamerika Landwirte Wälder ab, um Platz für Ackerbau und Viehzucht zu schaffen. Einige Gürteltierarten sind daher vom Aussterben bedroht. Die haben ihre Schwester, ihre Tochter, ihre Tochter. In der Stuttgarter Wilhelma lebt dieses Gürteltierpärchen in Sicherheit.

Speaker 15: Mit der heutigen Auszeichnung will die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz auf die prekäre Lage der freilebenden Gürteltiere aufmerksam machen und Spenden sammeln.

Speaker 13: Und die Gürteltierpärchen sind nicht nur für die Gürteltiere, sondern auch für die Landwirtschaft. Die Gürteltierpärchen sind auch für die Landwirtschaft. Und die Gürteltierpärchen sind auch für die Landwirtschaft. Und nun die Wettervorhersage für morgen, Dienstag, den 14. Januar.

Speaker 2: Der Süden hat morgen noch mit dem Hoch zu tun,

Speaker 16: der Norden mit der Warmfront eines Tiefs. Im Norden daher in der Früh Sprühregen, der im Binnenland auf den kalten Böden gefrieren kann. Vorsicht, Glatteis. Sonst ist es in der Nacht klar, mitunter auch neblig. Am Tag dann vom Norden bis in die Mitte und in den Osten etwas Regen oder Sprühregen, der vor allem im Nordosten anfangs stellenweise gefährlich ist. Am Mittwoch vor allem im Süden und Osten etwas Regen oder Schnee, mitunter auch gefrierender Sprühregen. Auch am Donnerstag ist es trüb mit Niesel und Schneegriesel. Vom Süden bis in die Mitte ist es teilweise freundlich. Ähnliches Wetter am Freitag. Untertitelung des ZDF für funk, 2017

Speaker 2: Um 22.15 Uhr berichten die Tagesthemen mit Ingo Zamperoni über die fortgeschrittenen Verhandlungen zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und zur möglichen Freilassung von weiteren Geiseln. Und es geht um Roller Derby, einen Sport auf Rollschuhen mit vollem Körpereinsatz. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.

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