Speaker 1: Die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen bei den verheerenden Waldbränden. Im Großraum von Los Angeles steigt die Zahl der Opfer weiter. Inzwischen werden schon mindestens 10 Tote gemeldet. Rund 10.000 Gebäude sind bislang durch die Feuer zerstört worden. 360.000 Menschen mussten sich in sichere Gebiete retten. Rund um Los Angeles wüten immer noch mehrere Großbrände. Tausende Feuerwehrleute sind im Einsatz. Das Feuer in den berühmten Hollywood Hills ist unter Kontrolle. Die meisten anderen noch nicht.
Speaker 2: Es sind nicht nur einzelne Häuser. Es sind ganze Straßenzüge, ganze Stadtviertel. Häuser bis aufs Fundament heruntergebrannt. Untergangsstimmung in Altadena. Familie Hernandez bleibt nichts, als auf die Trümmer ihres Hauses zu schauen.
Speaker 3: Sie stehen vor dem Nichts.
Speaker 2: Da links war die Küche und das Esszimmer. Da drüben weitere Räume. Das Einzige, was noch steht, ist der Kamin. Armageddon nennen viele das, was sie hier erleben, eine Katastrophe. Rund um Los Angeles. Einsatzkräfte geben alles, doch die Flammen wüten weiter. Zerstören, was ihnen in den Weg kommt. Fast 16.000 Fußballfelder groß. Unausweichlich und rasend schnell. Mittlerweile gibt es auch Hilfe aus der Luft. Lange waren die Winde zu stark für den Einsatz von Löschhubschraubern. Ohne sie wird die Bekämpfung der Feuer fast unmöglich. Obwohl sie in der Region auf Großbrände gut vorbereitet sind, sind 5 aktive Brandherde, die gerade herrschen, einfach zu viel. Vielen Anwohnern bleibt nichts anderes übrig. Sie müssen selber ran, häufig vergeblich.
Speaker 4: Ein Feuer konnte ich löschen.
Speaker 2: Aber dann ging in der Nacht ein neues los. Gott sei Dank war ich wach zu der Zeit. Dann konnte ich ein anderes Feuer löschen. Es ist einfach ein harter Tag. Ein Problem für die Einsatzkräfte, es fehlt an Löschwasser. Wegen der anhaltenden Trockenheit der vergangenen Monate. Die Hydranten können nicht genug Wasser liefern.
Speaker 3: Das ist ein noch nie dagewesenes Ereignis.
Speaker 2: Wir wissen aber auch, dass die Hydranten für so ein Ausmaß an Katastrophen nicht gemacht sind. Ein weiteres Problem, mit dem die Einsatzkräfte zu kämpfen haben, auch kahnartige Winde. Wie jeden Herbst und Winter sind es die Santa Ana-Winde, die über Kalifornien hinüberwehen. Sie und die monateandauernde Trockenheit liefern optimale Bedingungen für die Ausbreitung so großer Brände. Mittlerweile ist klar, auch der finanzielle Schaden ist riesig. Erste Schätzungen gehen von einem 2-stelligen Milliardenbetrag aus. In den Gebäuden sind es auch einzelne Locations der Filmbranche in Hollywood, die betroffen sind. Viele fragen sich natürlich, wie konnte es dazu kommen? Auch Brandstiftung wird nicht mehr ausgeschlossen. Fest steht auf jeden Fall, auch wenn Kalifornien jährlich von solchen Großbränden heimgesucht wird, dieses Mal ist es das verheerendste Feuer in der Geschichte von L.A.
Speaker 1: Lyndon Ponto ist Brandexperte, genauer Senior Fire Management Expert vom European Forest Institute in Bonn und uns zugeschaltet. Herr Ponto, ich grüße Sie. Guten Morgen. Sie waren selbst als Feuerwehrmann in Kalifornien im Einsatz und haben solche Brände wie jetzt in Los Angeles erlebt. Was ist das Besondere an diesen Feuern in dieser Gegend?
Speaker 3: Hier kommen natürlich diese Wetterbedingungen, die Santa Ana-Winde, was Sie gerade angesprochen haben. Diese sehr starke Winde treiben diese heiße und trockene Luft in den Tälern durch und in Los Angeles rein Richtung Küste. Und was natürlich dazwischen steht, ist eine ganz dicht besiedelte Fläche. Also eine ganz komplexe Situation mit vielen Gefahren.
Speaker 1: Und wir hören, dass einige dieser Feuer nicht zu löschen sind. Wie geht man denn davor?
Speaker 3: Also löschen natürlich kann man sie. Man braucht Zeit, derartige Weltbrände, die braucht in der Regel mehrere Tagen oder sogar Wochen zu löschen. Wenn man vorstellt, dass diese ganzen Häusern, größere Gebäude dann auch niedergebrannt haben. Es braucht natürlich viele Tagen und auch viel Löschwasser. Wir haben ein bisschen eine herausfordernde Situation, da es wirklich ein Waldbrand ist sozusagen, aber in einer urbanen Situation. Das heißt, dass die Vorgehenstaktik ein bisschen unterschiedlich ist. Wenn man jetzt eigentlich einen Waldbrand bekämpft, geht man erst, man versucht es erst einzudämmen und nicht zu löschen. Aber in so einer Situation versucht man das natürlich auch zu löschen. Und von daher ist es ein bisschen schwierig, beide Taktiken gleichzeitig anzuwenden. Vor allem das eine benötigt sehr viel Wasser und auch eine andere Taktik. Es scheint ja einen Mangel zu geben an Ressourcen, an Wasser. Aber ich stelle mir eigentlich auch vor,
Speaker 1: dass man in den USA viel mehr Hubschrauber hat, die dann Löschflüge über diesem Gebiet machen können. Also Unterstützung aus der Luft, das ist auch eben gerade so. Es ist nur Unterstützung, wo Feuer wird immer am Boden gelöscht.
Speaker 3: Das heißt, man muss immer in Tandem arbeiten. Bodenkräfte, Unterstützung aus der Luft. Vor allem bei ganz starken Winden. Also in den ersten 24 Stunden ungefähr, konnte man fast kaum fliegen. Das heißt, man muss immer in Tandem arbeiten. Also in den ersten 24 Stunden ungefähr, konnte man fast kaum fliegen. Also das war dann auch zu gefährlich für die Hubschrauber. Und genau, das ist bei starkem Wind, niedriger Luftfeuchte, da kommt auch nicht immer das ganze Wasser am Boden an. Und hat auch dann eine sehr beschränkte Zeitwirkung, weil dann trocknet es gleich wieder aus. Wir haben gesehen, es wurden Tausende Häuser zerstört.
Speaker 1: Und man fragt sich schon, Waldgebiet, die Trockenheit, und dann auch noch dicht besiedelt. War man auf so eine Situation nicht vorbereitet? In der Regel passiert das jedes Jahr.
Speaker 3: Also die Einwohner in Los Angeles ist das auch gewöhnt. Also ich habe auch fast vier Jahre dort in Los Angeles gewohnt. Das hat man auch jeden Herbst, hat man die Berge angeschaut. Wie die außen rum gebrannt haben. Und dann ab und zu mal in die Stadt reingebrannt. Also ob man jetzt vorbereitet ist. Natürlich weiß, dass es passieren kann. Der Ausmaß und so ein hohes Niveau von Zerstörung, ich glaube, das war nicht erwartet. Aber die Auslastung auf das System, natürlich, da kann man nicht so viel machen in so einer Situation. Vor allem mit so starken Windböen. Man muss wirklich einfach reagieren. Und da kommen wir auf den Punkt, wir müssen mehr vorbeugende Brandschutz machen. Wir müssen die Vegetation anders pflegen. Wir müssen mehr mildes Feuer zulassen im Außenrum. Und unsere Gebäude müssen dann auch sicherer, besserer, feuerangepasster gebaut werden. Dass es zu solchen Situationen nicht kommt.
Speaker 1: Ihre Einschätzung, wie wird es da jetzt wohl weitergehen? Wird es neue Brände geben oder wird sich die Lage beruhigen?
Speaker 3: Also die Institution bleibt weiter angespannt, würde ich sagen. Da brechen auch täglich neue Brände aus in der Region. D.h. es zieht auch wichtige Ressourcen dann auch weg. Ob es jetzt aus der Luft oder am Boden. Die Sana'ana-Winde, die sind auch weiterhin erwartet, dass bis Mitte nächste Woche bleibt es weiterhin angespannt. Weil die Wetterbedingungen, die Feuerwetter, wie man das nennt, so für Feuer günstig bleibt.
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