Speaker 1: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.
Speaker 2: Heute im Studio Jens Riever.
Speaker 3: Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau. Die Feuerwehr spricht von einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte von Los Angeles. Die Menschen an der US-Westküste kennen Waldbrände. Aber was sich in diesen Tagen rund um die Millionen-Metropole abspielt, hat eine neue Dimension. An mindestens 6 Stellen in und um Los Angeles wüten die Feuer. Eine Fläche von mehr als 100 Quadratkilometern ist bereits verwüstet. Nach vorläufigen Angaben sind mindestens 5 Menschen ums Leben gekommen.
Speaker 4: Tausende Häuser sind zerstört. Untergangsstimmung Armageddon. Davon sprechen hier viele am Morgen. Ganze Stadtviertel, ganze Straßen, Züge. Häuser bis aufs Fundament, heruntergebrannt. Szenen wie in einem Katastrophenfilm rund um Los Angeles. Für viele kommt die Hilfe zu spät. Es gab Tote, andere stehen vor dem Nichts,
Speaker 5: sind ohne Dach über dem Kopf.
Speaker 4: Ein Feuer konnte ich löschen. Aber dann ging in der Nacht ein neues los. Und Gott sei Dank war ich wach zu der Zeit. Es ist einfach ein harter Tag. Einsatzkräfte geben in der Nacht alles. Doch die Flammen wüten weiter, zerstören, was ihnen in den Weg kommt. Fast 16.000 Fußballfelder groß. Unausweichlich und rasend schnell. Mittlerweile gibt es auch Hilfe aus der Luft. Lange waren die Winde zu stark für den Einsatz von Löschhubschraubern. Es ist das verheerendste Feuer in der Geschichte von L.A. Obwohl sie in der Region auf Großbrände eigentlich gut vorbereitet sind, sind 5 aktuelle Brandherde einfach zu viel. Wegen der anhaltenden Trockenheit der vergangenen Monate fehlt es an Löschwasser.
Speaker 6: Die Hydranten konnten nicht genug Wasser liefern.
Speaker 4: Das ist ein noch nie dagewesenes Ereignis. Wir wissen aber auch, dass die Hydranten für so ein Ausmaß an Katastrophen nicht gemacht sind. Ein weiteres Problem, mit dem die Einsatzkräfte zu kämpfen haben, ist, dass die Winde immer weiter anfachen. Wenn durch die Winde in den Canyons der Kamineffekt entsteht, ist das ein großes Problem. Mehr als 2000 Gebäude sind zerstört. Ca. 180.000 Menschen wurden evakuiert. Und auch wenn die Stromversorgung in vielen Haushalten zwar wieder hergestellt wurde, sind immer noch 95.000 Einwohner ohne Strom. Wo es geht, versuchen Anwohner selber, gegen die drohenden Flammen zu kämpfen. Thomas Bradway greift verzweifelt zum Gartenschlauch. Seine Taktik, die Häuserfassade feucht halten. Ich weiß nicht, ob das was bringt. Wenn ich aufs Dach käme, wäre das bestimmt besser, aber das ist ganz schön hoch. Eine Aufgabe für die Feuerwehr, die aber nicht überall sein kann. Und doch gibt es eine gute unter all den schlechten Nachrichten. Zumindest in den Hollywood Hills scheinen die Feuer mittlerweile unter Kontrolle.
Speaker 3: Unsere Korrespondentin Gudrun Engel beobachtet die Lage. Sie sind in Palisades in Los Angeles. Was erleben Sie dort?
Speaker 1: Wir stehen hier an einer Straßensperre zur Einfahrt zu diesem Wohlviertel, das fast komplett abgebrannt ist. Die Polizei hat die Zufahrt gesperrt, weil dort wirklich nichts mehr steht, aber viele Stromleitungen auf der Straße liegen und eine große Gefahr darstellen. Die Feuerwehr löscht immer noch Brandherde, weil es immer wieder anfängt zu kokeln. Wir durften in dieses Viertel reinfahren. Dort ist wirklich nichts mehr übrig. Die Menschen, die sich hier immer wieder versammeln und versuchen zu checken, wie viel von ihrem Hab und Gut noch übrig ist, sind verzweifelt, aber man muss ihnen den meisten leider sagen, es ist vermutlich nichts mehr übrig. Über allem liegt ein grauer Nebelrauch. Es rieselt immer wieder Asche zu Boden und es gibt große Seenlöschwasser. Die Einsatzkräfte prüfen, ob es irgendwo wieder anfängt zu fackeln.
Speaker 3: Wie sieht es in den anderen Brandgebieten aus? Wie sind dort die Aussichten für die Menschen?
Speaker 1: Es gibt gute Nachrichten. Der Wind lässt langsam nach. Das bedeutet, dass mehr Hubschrauber und Flugzeuge eingesetzt werden können. Auch über uns kreisen immer wieder Hubschrauber. Das bedeutet, dass die Rettungskräfte Hoffnung haben, dass sie das Feuer langsam in den Griff kriegen, weil es sich langsamer ausbreitet. Aber die Löscharbeiten werden sicherlich noch Tage dauern.
Speaker 3: Vielen Dank, Gudrun Engel in Los Angeles. Zu den verheerenden Bränden in Kalifornien bringt das Erste heute auch einen Brennpunkt, direkt nach dieser Tagesschau. Der US-Tech-Milliardär Musk gilt nicht nur als einer der engsten Vertrauten des künftigen Präsidenten Trump. Seit Längerem mischt sich der Unternehmer auch in europäische Politik ein. Z.B. in den Bundestagswahlkampf. Musk beleidigte deutsche Spitzenpolitiker und warb offen für die AfD. Für Kritik sorgt auch, dass Musk die AfD-Kanzlerkandidatin Weidel für heute Abend zum Gespräch auf seiner Internetplattform X eingeladen hat.
Speaker 7: Ein Live-Gespräch auf X. Der Tech-Milliardär Elon Musk heute Abend im Audio-Stream mit AfD-Parteichefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel.
Speaker 5: Die Einladung zum Gespräch,
Speaker 7: das passt zu dem, was Elon Musk seit Wochen macht. Er ist in politischer Mission unterwegs. Er unterstützt Italiens Ministerpräsidentin Meloni, trifft in Englande Rechtspopulisten, postet gegen Premiers Dahmer und bezeichnet Olaf Scholz öffentlich als Narr. Seine Aktionen, sie heizen den Wahlkampf an, sagen Expertinnen. Wenn wir über soziale Medien reden,
Speaker 8: in denen Algorithmen eine wichtige Rolle spielen, dann zeigt sich langsam, dass politische Botschaften, die viele Emotionen auslösen, besonders in den Algorithmen gut funktionieren, wo es am Ende darum geht, dass geklickt wird. Empörende Botschaften oder Dinge, wo man unbedingt was drauf sagen will, kommen besser an. Den Wahlkampf aufmischen,
Speaker 7: das hat er schon beim künftigen US-Präsidenten Trump gemacht. 250 Mio. US-Dollar hat er gespendet. Dazu gab es gemeinsame Bühnenauftritte.
Speaker 1: Fight, fight, fight.
Speaker 7: Sein Hauptinstrument, die Plattform X. Populismus und Fake News finden seit der Übernahme durch Musk ungefilterter statt als zuvor. Aus Sicht von Experten problematisch.
Speaker 9: Ich denke, das Problem, was sich aufzeigt, ist, dass unsere gesellschaftliche, öffentliche, politische, digitale Kommunikation v.a. auf privaten Plattformen stattfindet, die sich im Besitz von einzelnen Personen befinden oder eben von Personen, die einen sehr großen Einfluss auf die Ausrichtung der Plattform haben.
Speaker 7: Elon Musk, US-Milliardär mit Einfluss, wohl auch im deutschen Wahlkampf.
Speaker 3: Das Gespräch zwischen Musk und der AfD-Kanzlerkandidatin Weidel läuft noch. Markus Preiss beobachtet es für uns. Worum ging es bisher?
Speaker 10: Zu Beginn hat Alice Weidel im Prinzip Elon Musk erklärt, warum aus ihrer Sicht Angela Merkel Deutschland ruiniert habe. Mit ihrem Bildungssystem über Energieversorgung, Wirtschaft, Migrationspolitik. Das war alles noch recht erwartbar. Aber dann wurde es doch auch teilweise recht wirr. Alice Weidel hat z.B. versucht, Musk zu erklären, warum Hitler nicht rechts gewesen sei, sondern ein Kommunist. Dem war, muss ich ganz ehrlich sagen, teilweise nicht mehr wirklich zu folgen. Aber Musk hat das nicht davon abgehalten, zur Wahl seines Gastes aufzurufen. Wie kommt das nun bei den anderen Parteien an? Die schauen da jetzt ganz genau hin auf dieses neue Phänomen im deutschen Wahlkampf, wenn ein Milliardär seine Lieblingskandidatin zum Plausch einlädt. Denn für die AfD bringt das viel Aufmerksamkeit. Musk folgen immerhin 211 Mio. Menschen auf seiner eigenen Plattform X. Zugehört haben nur etwa 200.000 direkt in diesem Account. Aber das Gespräch liefert heute auch viele Vorlagen für Kritik an der AfD. Das Bündnis Sarah Wagenknecht etwa fordert dazu auf, darüber nachzudenken, warum, Zitat, ein Ellenbogen-Milliardär wie Musk, der v.a. weniger Steuern zahlen will, sich so für die AfD begeistert, Zitat Ende. Und die Grünen in Person von Robert Habeck wollen wissen, ob Musk das Gespräch auf X-Bus besonders vielen Menschen anzeigen lässt. Das wäre nämlich aus Habecks Sicht, Zitat, ein geldwerter Vorteil, also kostenlose Werbefläche. Und genau dieser Aspekt interessiert auch die Verwaltung des Bundestages. Sie untersuchen wird, ob dieses Gespräch womöglich eine illegale Parteispende ist.
Speaker 3: Vielen Dank, Markus Preiß. Mit dem Gespräch befassen wir uns auch auf tagesschau.de. Was stimmt, was stimmt nicht? Ein Faktencheck beleuchtet kritisch das Gesagte. Fast 3 Jahre lang ist auf dem US-Stützpunkt Rammstein in Deutschland die militärische Hilfe für die Ukraine koordiniert worden. Unklar ist, wie es nach dem Regierungswechsel in den USA weitergeht. Heute kamen die westlichen Unterstützer, die sogenannte Kontaktgruppe, ein weiteres Mal zusammen. An den Beratungen nahm auch der ukrainische Präsident Zelensky teil. Dabei sagten ihm Deutschland und auch die USA weitere Hilfen zu. Zelensky appellierte an die Gruppe, sein Land im russischen Angriffskrieg auch künftig zu unterstützen. Mit einem Staatsbegräbnis haben sich die USA von ihrem ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter verabschiedet. Der Friedensnobelpreisträger war am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren gestorben. Der Sarg von Carter ist nun auf dem Weg in seine Heimat Georgia, wo er an der Seite seiner 2023 verstorbenen Ehefrau beerdigt wird. Bei der Trauerfeier in Washington kam es zu einer seltenen Zusammenkunft.
Speaker 11: Alle 5 noch lebenden, ehemaligen und amtierenden Präsidenten erweisen Jimmy Carter die letzte Ehre. Tradition, aber auch Ausdruck der großen Wertschätzung, die Carter über Parteigrenzen hinaus genießt. Die Trauerredner würdigen vor allem dessen lebenslanges Bemühen um Frieden und seinen Einsatz für die Armen. Jimmy Carters Freundschaft und die Art, wie er sein Leben lebte, haben mich gelehrt. Charakterstärke ist mehr wert als Titel oder Macht.
Speaker 6: Es ist die Stärke zu verstehen,
Speaker 11: dass jeder mit Würde und Respekt behandelt werden sollte. Imagine John Lennons Song über eine vereinte Welt, einer von Carters Lieblingssongs, Leitbild für sein Leben. Carters Familienmitglieder erinnern vor allen Dingen an den Menschen Jimmy Carter, bodenständig familienverbunden. Ja, meine Großeltern lebten 4 Jahre im Gouverneurssitz und 4 im Weißen Haus. Aber die anderen 92 Jahre waren sie in Plains, Georgia. Carters Sarg wird nun zurückgebracht nach Georgia, seine Heimat über ein ganzes Jahrhundert.
Speaker 3: Rudolf Dressler war bekannt als angriffslustiger Sozialdemokrat und als leidenschaftlicher Kämpfer für Arbeitnehmerrechte. Gestern ist der SPD-Politiker im Alter von 84 Jahren gestorben. Dressler war 2 Jahrzehnte lang Abgeordneter im Bundestag, bevor er im Jahr 2000 für 5 Jahre als deutscher Botschafter nach Israel ging. Er gilt als Schöpfer der Aussage, dass die Sicherheit Israels Teil der deutschen Staaten sei. FDP-Chef Lindner ist bei einer Wahlkampfveranstaltung in Greifswald mit Schaum beworfen worden. Eine Frau näherte sich während seiner Rede vor Parteianhängern von hinten und traf Lindner im Gesicht. Personenschützer brachten die Frau zu Boden und führten sie ab. Bei der Angreiferin handelte es sich, nach Polizeiangaben, um eine Lokalpolitikerin der Linken. Landeschef Herbst distanzierte sich von dem Vorgehen seiner Parteikollegen. Wie hat sich das Klima auf der Erde in den vergangenen Jahrtausenden verändert? Eine Antwort darauf ist hier zu finden in der Antarktis. Denn das Eis enthält u.a. Informationen über die Entwicklung der Temperaturen. Wissenschaftler dieser Forschungsstationen haben ein Stück Eis aus der Tiefe geholt, das laut Analyse mindestens 1,2 Mio. Jahre alt ist.
Speaker 12: Wie über ein Kunstwerk streicht die Forscherin über das Eis. Und tatsächlich ist es etwas ganz Besonderes, mit 1,2 Mio. Jahren einer der ältesten Eiskerne. Er ermöglicht einen Blick in die Vergangenheit, fein säuberlich zerteilt, insgesamt 2,8 km lang. Entnommen wurde der Kernen der Antarktis. 12 europäische Forschungseinrichtungen waren daran beteiligt. In Bremerhaven versuchen auch die Forscherinnen und Forscher des Alfred-Wegener-Instituts, dem Kern sein Geheimnis zu entlocken.
Speaker 5: Eiskerne sind das einzige Archiv in der Natur, wo alte Luft eingeschlossen wird.
Speaker 12: Denn u.a. die Luft im Eis, die Eisstruktur oder die Stoffe im Eis lassen Rückschlüsse zu. Wann war es früher warm auf der Erde und wann war es eisig? Das Eis erzählt, was in der Vergangenheit zu Klimaveränderungen geführt hat. Volkanausbrüche und Meteoroiteneinschläge lassen sich ablesen. Seit 2021 wurde dafür an rund 200 Tagen ins Eis gebohrt.
Speaker 5: Wenn wir da reinbohren an der richtigen Stelle, gehen wir zurück durch so eine Reihe, wie wenn wir in einem Buch zurückblättern.
Speaker 12: Die Buchseiten liefern Informationen und diese fließen in die Klimamodelle ein. So werden gewissermaßen mit jedem Schnitt in den Eiskern
Speaker 3: Und nun die Wettervorhersage für morgen, Freitag, den 10. Januar.
Speaker 2: Der Tiefdruckeinfluss lässt nur langsam nach. Das heranrückende Hoch saugt im Südwesten aber schon für ruhigeres Wetter. In der Nacht kann es glatt sein, durch Schnee, Schneematsch und gefrierende Nässe. V.a. zwischen Ostsee, Erzgebirge und Thüringer Wald schneit es noch intensiver. Morgen ist es vom Westen bis in den Süden meist trocken und regional länger sonnig. Heute Nacht liegen die Tiefstwerte meist um den Gefrierpunkt. Morgen maximal minus 2 Grad im Erzgebirge bis 6 Grad in Ostfriesland. Am Samstag im Osten noch einzelne Schneeschauer, sonst oft trocken und neben Wolken und Nebel auch Sonnenschein. Am Sonntag ruhiges und meist trockenes Hochdruckwetter. Montag im Norden etwas regen und windig, sonst teils sonnig, teils neblig trüb.
Speaker 3: In den Tagesthemen um 22.25 Uhr mit Jesse Wellmer haben wir aktuelle Ergebnisse des Deutschlandtrends. Was denken die Menschen über den Zusammenhalt in der Gesellschaft? Und wir berichten über den verlustreichen Vormarsch der russischen Truppen in der Ukraine.
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