Speaker 1: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau. Heute im Studio Jens Riever.
Speaker 2: Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau. VW schließt trotz der Krise vorerst keines seiner 10 Werk in Deutschland. Allerdings ist die Zukunft der Standorte Osnabrück und Dresden noch nicht geklärt. Das teilte der Konzern nach Abschluss der Tarifgespräche mit der IG Metall mit. Zwar sollen bis 2030 insgesamt 35.000 Stellen abgebaut werden. Dies solle aber sozialverträglich geschehen. Es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben, betonte die Gewerkschaft. Um Kosten zu sparen, will VW die Produktionskapazitäten in den Werken verringern.
Speaker 1: Nach mehr als 70 Stunden Verhandlungsmarathon ist es geschafft. In der längsten Tarifrunde der VW-Geschichte gibt es eine Einigung. IG Metall und Betriebsrat sind zufrieden.
Speaker 3: Grundsätzlich habe man sich in allen Punkten durchgesetzt. Es wird keine Werkschließungen geben. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen. Bei den Arbeitnehmerbeiträgen ist berücksichtigt, dass das monatliche laufende Entgelt nicht angegriffen wird.
Speaker 1: Im Einzelnen bedeutet das, zwar werden unmittelbar keine Werke geschlossen. Allerdings werden in der Gläsernen Manufaktur in Dresden ab 2026 keine Autos mehr gebaut. Bei VW in Osnabrück ist die Zukunft ab 2027 unklar. Für beide Standorte werden Alternativkonzepte gesucht. Volkswagen will bis 2030 insgesamt 35.000 Stellen streichen, allerdings sozialverträglich.
Speaker 4: Mit den Vereinbarungen bringen wir die Entwicklungs- und Arbeitskosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau. Das sind harte Entscheidungen, aber auch wichtige Weichenstellungen für die Zukunft.
Speaker 1: Die gute Nachricht für die Belegschaft, grundsätzlich tritt bei VW die zuletzt aufgekündigte Jobgarantie wieder in Kraft. Damit sind bis 2030 keine betriebsbedingten Kündigungen möglich. Im Gegenzug nehmen die Mitarbeiter Einschnitte beim Lohn hin, Teile der bisherigen Bonuszahlungen und das Urlaubsgeld werden gestrichen. Insgesamt will Volkswagen pro Jahr mehr als 15 Mrd. Euro einsparen.
Speaker 2: Annette Deutzke in Sinnanofa. Können die Mitarbeiter mit dem Ergebnis zufrieden sein?
Speaker 5: Nach diesen langen und zählen Verhandlungen versuchen beide Seiten das Ergebnis als Erfolg zu verkaufen. Aber man kann sagen, dass sich die IG Metall in wichtigen Punkten durchsetzen konnte. Betriebsbedingte Kündigungen sind vom Tisch, Werksschließungen ebenso, auch wenn für zwei Werke noch nicht ganz klar ist, wie es langfristig weitergeht. Dennoch war heute auch von schmerzhaften Einschnitten die Rede. Und z.B. ist es so, dass es bis 2030 erst mal keine Tariferhöhung geben wird. Die wird nicht ausgezahlt. Die Beschäftigten müssen also auf eine solche Erhöhung 6 Jahre lang verzichten. Und dann wurde heute immer wieder die Zahl 35.000 genannt. So viele Stellen sollen perspektivisch abgebaut werden. Aber das soll sozialverträglich geschehen. Etwa über Alterszeit oder auch darüber, dass die Wochenarbeitszeit schrittweise oder temporär auch nur mal auf 28 Stunden abgesenkt wird an einzelnen Standorten. Also wie sich das langfristig für VW auszahlt, das wird man sicher noch sehen müssen.
Speaker 2: Aus Hannover, Annette Deutzke. Vielen Dank dort hinten. In Magdeburg ist am Abend ein Auto in einer Menschengruppe auf dem Weihnachtsmarkt gefahren. Unbestätigten Berichten zufolge gibt es Verletzte. Der Fahrer sei festgenommen worden, berichtet die Deutsche Presseagentur. Die Polizei ist mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Wir schalten zu Marie Landes in Leipzig. Was wissen Sie bislang über den Vorfall in Magdeburg?
Speaker 6: Laut Regierungskreisen deutet wohl einiges auf einen Anschlag hin. Bestätigt wurde das bislang von der Polizei jedoch nicht. Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg liegt mitten in der Innenstadt am Rathaus. Er ist ringsum umgeben von größeren Straßen und hat Augenzeugenberichten. Soll eben in Richtung dieses Weihnachtsmarkt auf den Weihnachtsmarkt ein Auto gefahren sein auf eine Menschenmenge zu, die dort unterwegs waren. Auf Twitter kursieren Fotos von den Einsatzkräften von vielen Rettungswagen, der Weihnachtsmarktleiter hat, wo die Menschen dazu aufgefordert, den Markt zu räumen, die Innenstadt zu verlassen. Deshalb läuft der Großeinsatz. Mehr bestätigte Informationen liegen uns aktuell noch nicht vor.
Speaker 2: Danke, Marie Landes aus Leipzig. In den USA droht wenige Tage vor Weihnachten ein sog. Shutdown, wenn sich Republikaner und Demokraten nicht bis Mitternacht auf einen Übergangshaushalt einigen. Die Arbeit der Verwaltung müsste dann teilweise eingestellt werden. Das öffentliche Leben wäre stark eingeschränkt. Der designierte Präsident Trump und sein Berater Musk hatten die Republikaner im Kongress dazu aufgefordert, gegen einen vorliegenden Haushaltskompromiss zu stimmen. Aber auch Trumps eigener Vorschlag fand keine Mehrheit.
Speaker 7: Seit dem Morgentag das Repräsentantenhaus. Es ist die letzte Chance für die Abgeordneten, den drohenden Shutdown noch abzuwenden. Gelingt das nicht, erhalten Millionen Regierungs- und Militärbeschäftigte von morgen an kein Gehalt mehr. Donald Trump gibt von Florida aus den Ton an. Wenn es einen Shutdown gibt, dann lasst ihn jetzt beginnen unter der beiden Regierungen, nicht im Januar unter Trump. Dabei gab es eine von Republikanern und Demokraten gemeinsam ausgehandelte Lösung. Doch Elon Musk feuerte auf der Plattform X dagegen. Und auch Trump drängte seine Republikaner zu einer neuen Version. Einer inklusive Aussetzung der Schulden-Obergrenze.
Speaker 6: Schattenpräsident Musk ist gegen den Deal.
Speaker 7: Verantwortlich sind also die Republikaner. Doch der neue Vorschlag scheiterte gestern Abend nicht nur an Demokraten, sondern auch an 38 Republikanern. Auch sie wollten Trump keinen Blankoscheck für höhere Ausgaben geben. Misslingt eine Einigung heute, könnten das auch Millionen Reisende zu spüren bekommen. Das Sicherheitspersonal an Flughäfen müsste zwar auch ohne Gehalt weiterarbeiten. Aber schon jetzt wird vor Verzögerungen gewarnt. Donald Trump droht allen Republikanern, die sich seinem Vorschlag für eine Lösung widersetzen, mit politischer Vergeltung. Dabei weiß auch er, dass ein Shutdown nur gemeinsam mit den Demokraten abgewendet werden kann. Die politische Ungewissheit jetzt dürfte ein Vorgeschmack sein darauf, wie Trump ab 20. Januar regiert.
Speaker 2: Es ist eine Mischung aus Flüchtlingscamp, Internierungslager und Terroristen-Unterschlupf. Al Hol in Syrien. Zehntausende Menschen leben hier. Viele von ihnen sind Familienangehörige von Kämpfern des sogenannten Islamischen Staates. Syrien wird derzeit von verschiedenen Gruppen kontrolliert. Der Nordosten von kurdischen Milizen. Sie beobachten und bewachen auch das Lager Al Hol. Unser Korrespondent Matthias Ebert war vor Ort.
Speaker 8: Ankunft am Lager Al Hol. Hier sind Mütter, Ehefrauen und Kinder mutmaßlicher Mitglieder des sogenannten Islamischen Staates untergebracht. Auffällig ist, sie können sich drinnen frei bewegen. Die Männer dagegen sitzen in Hochsicherheitsgefängnissen ein. Sollen Sie lieber mich dort einsperren als meinen Sohn. Sie behaupten, er sei ein Terrorist. Allen Frauen hier geht es so. 40.000 IS-Anhänger leben in Al Hol. Jeder fünfte stamme aus dem Ausland, wie uns die Lagerleiterin erklärt. Die Ausländer-Sektion ist am extremsten. Dort leben völlig überzeugte Dschihadisten, die glauben, dass sie bald freikommen und das Kalifat zurückkehrt. Viele Kinder wurden hier geboren und offenbar zu Dschihadisten erzogen. Als wir am Zaun drehen, kommt dieser Junge auf uns zu. Wir werden euch töten. Warum? Weil ihr Ungläubige seid. Frauen müssen Schleier tragen. Die Wachen erzählen uns, sie hätten geheime Waffendepots entdeckt. Die Insassen sollen einen Aufstand planen und ohnehin auf ihre Freilassung hoffen. Jetzt, wo in Damaskus ihnen nahestehende Islamisten die Führung übernommen haben.
Speaker 2: Die Zukunft in Syrien ist unsicher. Viele Syrer in Deutschland fragen sich, ist jetzt schon der Zeitpunkt, zurückzukehren? Wenigstens für einen Besuch. Einige Geflüchtete befürchten allerdings, ihren Schutzstatus in Deutschland zu verlieren, wenn sie in die Heimat reisen. Für sie will die Bundesregierung eine rasche Lösung finden. Wer hingegen einen deutschen Pass hat, dem fällt die Entscheidung leichter.
Speaker 9: Wann geht der nächste Flug nach Damaskus? Safwat Raslan möchte sobald es geht dorthin reisen. Mit seiner Familie lebt er in Essen, hat Syrien seit seiner Flucht vor 10 Jahren nicht gesehen. Der 44-Jährige arbeitet in der Finanzbranche. Sein Wissen möchte er nutzen, um beim Wiederaufbau zu helfen. Er will selbst schauen, wo Hilfe gebraucht wird.
Speaker 10: Für mich ist es erst mal einfach hingehen, anschauen, Kontakte wieder aufnehmen mit denjenigen, die schon in meinem Bereich tätig sind. Ob die wirklich eine Hilfe brauchen, Unterstützung, Meinung usw. Das würde ich auch gerne tun.
Speaker 9: Er, seine Frau und die 2 Kinder haben bereits die deutsche Staatsangehörigkeit. Deswegen kann er also problemlos nach Syrien und wieder zurück. Anders sieht es für Syrer aus, die nur einen Asylschutz haben. In Syrien zahlen viele die Sorgen, dass sie mit einer Heimreise ihren Aufenthaltstitel riskieren und nicht mehr nach Deutschland zurückkehren können, da sie aus politischen Gründen geflohen sind. Die Frage, wie mit diesen Reisen umgegangen wird, ist bisher ungeklärt,
Speaker 11: so das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Wir sind aber gerade dabei, pragmatische Lösungen zu finden. Wir wissen ja, das Interesse der Menschen aus Syrien ist im Moment da, in der Heimat nachzuschauen, wie es den Verwandten geht. Das, denke ich mal, werden wir auch dauerhaft nicht verwehren können.
Speaker 9: Auch das Bundesinnenministerium bestätigte heute, dass man an einer Ausnahmeregelung für kurze Heimreisen arbeite. Ob noch eine Lösung vor Weihnachten gefunden wird, ist offen.
Speaker 2: Weihnachtszeit ist Reisezeit. Um mit den Liebsten zu feiern, nehmen viele lange Strecken in Kauf. Andere nutzen die Feiertage, um in Urlaub zu fahren. Am letzten Wochenende vor Weihnachten machen sich besonders viele Menschen auf den Weg. Ob auf den Autobahnen, bei der Bahn oder an den Flughäfen, überall wird mit großem Andrang gerechnet.
Speaker 12: Noch rollt der Verkehr auf der A9 zwischen München und Nürnberg. Auch auf der A8 Richtung Österreich hält sich der Stau in Grenzen. Laut ADAC könnte es auf den Straßen jedoch bald anders aussehen.
Speaker 13: Wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, sich auf den Weg machen und in den Weihnachtsurlaub starten. Die ersten werden sicher auch schon in die Skigebiete aufbrechen. Deshalb wird heute am Freitag mit Abstand am meisten los.
Speaker 12: Andrang an den Flughäfen. Wie hier in Düsseldorf suchen Weihnachtsmuffel das Weite. Etwa in die Türkei oder Teneriffa.
Speaker 14: Ich werde, glaube ich, lesen, schlafen, in der Sonne liegen, wandern. Wir feiern mit der Familie. 10 Tage fliegen wir jetzt auf Hoteventura, unsere Lieblingsinsel.
Speaker 12: Auch an Bahnhöfen wie in München wird das Gedränge größer. Weihnachtsbesucher kommen an oder fahren los.
Speaker 14: Eigentlich kommen wir aus England, aus London. Wir waren jetzt im Urlaub im Allgäu für ein paar Tage. Wir fahren jetzt nach Hamburg, um Verwandte zu besuchen. Am Ende ist es schön, zu Hause Weihnachten zu feiern.
Speaker 12: Richtung Polen auf der A4 vor Görlitz staunen sich vor dem Tunnel Königshainer Berge die Reisenden. Laut ADAC könnte das milde Wetter dafür sorgen, dass das große Weihnachtsverkehrschaos ausbleibt.
Speaker 2: Und nun die Wettervorhersage für morgen Samstag, den 21. Dezember.
Speaker 15: Atlantische Tiefausläufer sorgen weiterhin für unbeständiges, nasskaltes und teilweise windiges Wetter. Heute Nacht gibt es viele Wolken im Osten und Südosten, gebietsweise auch Lücken. V.a. vom Westen bis in die Mitte fällt ab und zu Regen, im Bergland auch etwas Schnee. Am Tag oft Wolken fangen, hier und da regnet es etwas. Auch im östlichen und südlichen Bergland ist Schnee dabei. Die größten Chancen auf ein paar sonnige Lichtblicke bestehen an den Alpen. Gegen Abend fällt im Westen häufiger Regen. Im Nordwesten heute Nacht 6 oder 5 Grad, Richtung Südosten dagegen frostig. Dort morgen nahe 0, vom Emsland bis zum Niederrhein nahe 10 Grad. Sonntag wechselhaft und windig, im Bergland fällt zunehmend Schnee. Die neue Woche beginnt unbeständig und an den Alpen mit länger andauernden Schneefällen. Dazu windig bis stürmisch.
Speaker 2: In den Tagesthemen um 22.40 Uhr mit Ingo Zamperoni schauen wir auf die Entwicklungen in Magdeburg, wo ein Auto in die Besuchermenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren ist. Außerdem Inside Fanta IV, exklusive Einblicke in das Innenleben einer der größten deutschen Bands. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. Copyright WDR 2021
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